Es sollte ein schöner Sommernachmittag mit Freunden werden: An einem heißen Augusttag war Fiona Kellner aus Kempten in Seeg zum Baden und Radfahren verabredet. Doch plötzlich streikte auf der Autobahnabfahrt Füssen ihr Auto und sprang nicht mehr an.
Als Retter in der Not erwiesen sich zwei offenbar zufällig vorbeikommende Polizeibeamte. Weil sie weder die Namen noch die Dienststelle der beiden Polizisten weiß, möchte die junge Frau ihren Helfern nun auf diesem Weg Danke sagen.
Fiona Kellner hat Auto-Panne an A7-Ausfahrt Füssen
Es ist wohl der Albtraum eines jeden Autofahrers: Man steht an der Ampel, will losfahren und – nichts passiert. Genau so erging es Fiona Kellner an einem heißen Mittag Mitte August. Auf dem Weg zu einer Verabredung mit Freunden aus Seeg musste sie an der Ampelanlage der Autobahn-Abfahrt Füssen/B310 halten.
Wie üblich, so erzählt es die 36-Jährige, schaltete das Start-Stopp-Programm den Motor ihres Hyundais ab. Doch als die Ampel auf Grün sprang und sie losfahren wollte, ging nichts mehr: Die Kupplung ihres Wagens ließ sich nicht mehr betätigen. Die Folge: Der Motor blieb stumm. „Man fühlt sich so hilflos“, sagt die junge Frau über die Situation.
Kemptenerin bleibt auf der A7-Abfahrt bei Füssen mit ihrem Auto liegen
Doch die Redakteurin der Allgäuer Zeitung reagierte nach dem ersten Schreck geistesgegenwärtig, schaltete die Warnblinkanlage an und bat die Insassen des hinter ihren stehenden Autos, ihr zu helfen – schließlich blockierte sie die komplette Autobahnabfahrt. „Die hinter mir haben mich dann zur Seite geschoben, damit die anderen vorbeifahren können“, erinnert Kellner sich. „Denn hinter mir staute es sich schon. Und das bei der Hitze.“

Auf den ersten Schreck folgte jedoch gleich der nächste: „Während ich dastand, ist die Polizei angefahren gekommen“, berichtet sie. „Mein erster Gedanke war: Oh! Hoffentlich bekomme ich jetzt keinen Ärger.“ Denn immer noch habe sie das Gefühl gehabt, andere Autofahrer mit ihrem Pannenfahrzeug zu behindern. Tatsächlich hielt die Streife bei ihr an. Die beiden Beamten wollten jedoch nur wissen, ob alles in Ordnung sei und sie helfen könnten.
„Aber ich musste anschließend eher an den bekannten Spruch: Die Polizei, dein Freund und Helfer denken, der in meiner Situation voll zutraf!“
Fiona Kellner,, AZ-Redakteurin
Nachdem die Journalistin die Situation geschildert hatte, habe sich der Jüngere der beiden hinter das Steuer ihres Autos gesetzt und versucht, den Wagen zu starten. Allerdings ebenfalls ohne Erfolg. Daraufhin hätten beide Beamten den Hyundai in eine nahegelegene Parkbucht geschoben und den Motorraum geöffnet. Der ältere Polizist „hat sich sogar hingekniet und in die Kupplung hineingeschaut“, erzählt Kellner.
Unbekannte Polizisten helfen AZ-Redakteurin nach Panne
Wohl eine halbe Stunde hätten beide Beamten vergebens versucht, ihren Hyundai wieder flottzubekommen, schildert sie die Situation weiter. „Irgendwann hat der Ältere gesagt, dass wohl der Kupplungsgeber gebrochen ist und dass ich abschleppen lassen muss.“ Sogar Tipps zu Werkstätten und Abschleppdiensten in Füssen und Umgebung, die im ADAC sind, hätten die beiden ihr gegeben.

Weil die Kemptenerin aber weder die Namen der zwei Polizisten kennt, noch weiß, von welcher Dienststelle sie waren, möchten sie sich nun auf diesem Weg bei ihren beiden Helfern in der Not bedanken. „Man verbindet mit der Polizei oft negative Vorfälle und hat dadurch manchmal ein komisches Gefühl, wenn sie angefahren kommt“, sagt sie. „Aber ich musste anschließend eher an den bekannten Spruch: Die Polizei, dein Freund und Helfer denken, der in meiner Situation voll zutraf!“
Polizei: „Das waren schon sehr engagierte Kollegen“
„Das waren schon sehr engagierte Kollegen“, bestätigt auch Anja Wegmann, Sprecherin des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West in Kempten auf Anfrage unserer Redaktion. So etwas sei eigentlich nur leistbar, „wenn die Einsatzbelastung es zulässt“. Das sei an jenem Mittag offenbar der Fall gewesen. Üblicherweise werde die Polizei aber nur bei Pannen auf der Autobahn tätig. „Hier ist das große Thema die Absicherung des Pannenfahrzeugs“, erläuterte sie.
Deshalb sollten betroffene Autofahrer beim Liegenbleiben auf der Autobahn neben einem Abschleppdienst auch gleich die Polizei informieren. Die Beamten blieben dann, bis das Abschleppfahrzeug eintreffe. „Innerorts ist bei einer Panne meist keine Absicherung nötig“, so Wegmann weiter.

Kellners Hyundai ist übrigens immer noch nicht wieder fahrbereit. Nach wie vor steht der Wagen mit einer kaputten Kupplung in der Werkstatt und wartet auf die passenden Ersatzteile und seine Reparatur.
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