Längst haben sich die hochkarätigen Klassikkonzerte im Pfaffenwinkel zu einem echten Besuchermagneten entwickelt. Am vergangenen Wochenende waren die Reihen der Wieskirche bei Steingaden bei der Konzertreihe „Musik im Pfaffenwinkel“ erneut fast bis auf den letzten Platz besetzt – von Pilgerscharen der besonderen Note.
Poetisches Klangbild zu Beethovens „Eroica“
Auf dem Programm standen zwei außergewöhnliche Werke: die Krönungsmesse in G-Dur von Luigi Cherubini sowie Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 3 in Es-Dur, besser bekannt als „Eroica“, die Heroische. Die Mitglieder der Münchner Philharmoniker zeichneten dabei ihr ganz persönliches, poetisches Klangbild der Beethoven´schen Sinfonie, die seinerzeit den Zeitgeist gewaltig gegen den Strich gebürstet hatte. Dirigent Christian Fröhlich entfaltete das Werk aus Beethovens früher Schaffensphase in seiner ganzen, ungeheuerlichen Tiefenwirkung. Mit feinfühliger Noblesse führte er das Orchester durch die anspruchsvollen instrumentalen Zwiegespräche. Dabei hielt er seine Streicher und Bläser in den virtuosen Läufen als mitreißender Taktgeber im Zaum. „Ich habe noch nie eine so schöne Eroica gehört“, versicherten viele Zuhörerinnen und Zuhörer im Nachgang Andrea Kreipe, der Vorsitzenden des Musik im Pfaffenwinkel Vereins im Nachgang. „Trotz der sehr zeitaufwendigen und komplexen Vorbereitung zu diesen Konzerten, mit vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern aus dem Chor sind wir jedes Mal beglückt von der großartigen Musik, die wir mit diesen erstklassigen Orchestern aufführen dürfen“, meinte Kreipe selbst.

Mit Cherubinis Krönungsmesse setzte der gemischte Chor samt Orchester dem klangfarbenreichen Konzertabend die musikalische Krone auf. Auch da hatte der künstlerische Leiter und Dirigent die vielen raffinierten Texturen meisterhaft herausgemeißelt. Ein Paukenschlag.
„Unglaublich“ findet eine Zuhörerin, was sie erlebt
Die Zuhörerinnen und Zuhörer zeigten sich mit ihrem lang anhaltenden Applaus begeistert. Auch Christina Rückert aus Oberammergau, selbst passionierte Chorsängerin, war zu Tränen gerührt: „Unglaublich, wie die Sängerinnen und Sänger im Forte solche hohen Töne halten können! Von diesem grandiosen Konzerterlebnis kann ich noch lange zehren.“ Muss sie aber nicht, denn ein weiterer Höhepunkt in der erfolgreichen Konzertreihe in der Wieskirche folgt bereits am Sonntag, 27. Juli, um 19 Uhr. Dann stehen Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Schubert auf dem Programm. Christina Rückert hat sich ihre Tickets bereits im Vorfeld gesichert.
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