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Vortrag im Museum der bayerischen Könige in Hohenschwangau: drei protestantische Königinnen.

Geschichte

Sie bauten im Königreich Bayern Brücken zwischen den Konfessionen

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    Dr. Claudia Knörle stellt im Museum der bayerischen Könige, wo sie früher Kulturvermittlerin war, drei Königinnen vor.
    Dr. Claudia Knörle stellt im Museum der bayerischen Könige, wo sie früher Kulturvermittlerin war, drei Königinnen vor. Foto: Alexander Berndt

    Unter dem Titel „Bayerns protestantische Königinnen“ hat Historikerin und Archäologin Dr. Claudia Knörle „drei faszinierende Frauen“ im Palmenhaus des Museums der bayerischen Könige vorgestellt. Ihre Nachfolgerin als Kulturvermittlerin im Ausstellungshaus der Wittelsbacher Louise-Henriette Meinicke freute sich besonders, dass auch Luitpold Prinz von Bayern mit seiner Frau Katharina Beatrix Wiegand unter den interessiert lauschenden Zuschauern waren. So hörten sie, was sie vermutlich längst wussten. Nämlich, dass Caroline von Baden, Therese von Sachsen-Hildburghausen und Marie von Preußen in Bayern jeweils „Brücken zwischen den Konfessionen bauten“, wie Meinicke weiter erklärte.

    Eheverträrge sagten freie Ausübung des Glaubens zu

    Dies bestätigte Knörle in ihren rund eine Stunde langen Ausführungen. Sie betonte unter anderem, dass sich die am 13. Juli 1776 in Karlsruhe geborene Caroline als Ehefrau Max I. Joseph 1806 erste Königin des neu proklamierten Königreichs Bayern, insbesondere mit ihrem Kabinettsprediger Ludwig Fridrich von Schmidt „für die Belange von Protestanten in München“ einsetzte. Wie Therese von Sachsen-Hildburghausen und Marie von Preußen hatte Caroline bei ihrer Heirat „weitgehende Gewissensfreiheit und die freie Ausübung ihres Glaubens zu jeder Zeit“ zugesprochen erhalten, wie in Paragraf 2 des Ehevertrags festgehalten wurde. Das war auch so bei der am 7. Juli 1792 in Heiligenstadt geborenen Therese von Sachsen-Hildburghausen. Sie heirate 1810 den späteren König Ludwig I. von Bayern, der allerdings „wollte, dass Therese konvertierte“, wie Knörle erklärte.

    Königin Marie konvertierte in Schwangau-Waltenhofen

    Sogar zuerst evangelisch und ohne ihren Ehemann Max II. Joseph wurde die am 15. Oktober 1825 in Berlin geborene Marie von Preußen am 5. Oktober 1842 in Berlin getraut. Nach der gemeinsamen katholischen Trauung mit Max II. am 12. Oktober 1842 in München sah sie anfangs eine ihrer Lebensaufgaben darin, sich für die Protestanten in Bayern einzusetzen. Darüber hinaus zeigte sie weiteres großes soziales Engagement. Obwohl ihr Mann Max II. schon „am aufgeschlossensten“ in Konfessionsfragen gewesen sei, konvertierte Marie am 12. Oktober 1874 in St. Maria und Florian in Schwangau-Waltenhofen zum katholischen Glauben, erzählte Knörle. Und während ihr Fazit lautete, dass sich jede der drei an diesem Abend von ihr ins Rampenlicht gestellten Frauen „individuell für ihre Konfession“ einsetzte, durfte sie sich schließlich auch nicht nur über den Beifall von Luitpold und seiner Gattin freuen.      

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