Klar lassen sich auch heute noch Vorschulkinder locken mit dem Versprechen: Heute dürft ihr das Christkind sehen. Sie warten sogar im dichten Nassschneetreiben eine halbe Stunde vorm Rathaus. Endlich setzen sich die kleinen Engelchen auf die Stufen, stellen sich die Zyklinderbuben vor die Treppe mit ihren glitzernden Stöcken. Das Christkind (Alina Vogel) hält einen feierlichen Monolog spricht auch von Frieden und Vergeben, bezieht sich damit auf aktuelle Kriege. Die Kinder verstehen es nicht, aber Hunderte von Erwachsenen, die ebenfalls am frühen Abend aufs Christkind vor dem Rathaus in Bad Hindelang gewartet haben. Die Kinder schauen gebannt auf die goldglänzende Gestalt im Scheinwerferlicht, die nach etwas 20 Minuten geleitet vom Zylindermann und eingehüllt in einen Lichtkegel in die weiße Kutsche steigt. Begleitet von Engelchen und Zylinderbuben fährt das Christkind davon. Weihnachtliche Klänge aus den Lautsprechern im Dorf schallen ihm hinterher. Die Mädchenaugen glänzen noch immer, der kleine Bub sagt: "A bissle langweilig war's schon."
Das Christkind kommt