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Bürgermeister Sonthofen: Wahlkampf vor der Kommunalwahl 2026

Bürgermeisterwahl in Sonthofen

Rätselraten im Rathaus: Das Rennen um das wichtigste Amt Sonthofens läuft

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    Wer zieht im kommenden März in den Erker oben rechts ein? Das Rennen um den neuen Rathauschef in Sonthofen läuft ein halbes Jahr vor der Kommunalwahl 2026 an.
    Wer zieht im kommenden März in den Erker oben rechts ein? Das Rennen um den neuen Rathauschef in Sonthofen läuft ein halbes Jahr vor der Kommunalwahl 2026 an. Foto: Dominik Berchtold

    Das Rennen um den Bürgermeisterposten in der Kreisstadt läuft. Suchen, werben, ausloten, taktieren: Seitdem feststeht, dass Sonthofens Bürgermeister Christian Wilhelm bei der anstehenden Kommunalwahl im kommenden März nicht mehr antritt und stattdessen als Landrat kandidiert, läuft der Wettkampf um den vakanten Chefposten im Rathaus. Ein halbes Jahr vor der Wahl hat sich unsere Redaktion bei den Parteien umgehört.

    • Nur Jortzig steht fest: Als erste Partei spielen die Grünen mit offenen Karten. Seit Juli steht fest, dass Thomas Jortzig für das Amt des Bürgermeisters kandidiert. „Ich versuche nicht nur im Stadtrat mit unterschiedlichen Fraktionen, sondern auch in meiner täglichen Arbeit in der Schule, Ideen zu sammeln und als eine Art Schnittstelle das Bestmögliche daraus zu bündeln“, sagte der 52-jährige Förderschullehrer und Familienvater nach seiner ersten Interessenbekundung. Ende Juli nominierte der Ortsvorstand von Bündnis 90/Grüne Jortzig offiziell. 

      „Thomas Jortzig ist eine führungsstarke Person mit klaren politischen Zielen. Er kann zusammenführen und ist eine gute Wahl für Sonthofen“, sagt Ortssprecher Josef Herz. Sein Ziel sei eine moderne Kommunalpolitik, die mit den Herausforderungen der Zukunft wachse – ob „beim Klimaschutz, der Digitalisierung oder beim nachhaltigen Wirtschaften“, betont Jortzig. „Beim Thema Nachhaltigkeit geht es darum, wie man eine Stadt aufstellt, damit man den Menschen in 30 Jahren eine gute Zukunft ermöglicht.“ Mit seiner Kandidatur gab der 52-Jährige den Startschuss für das Rennen um den offenen Posten als Rathauschef.
    Der 52-jährige Grünen-Politiker Thomas Jortzig will Nachfolger von Christian Wilhelm als Sonthofer Bürgermeister werden.
    Der 52-jährige Grünen-Politiker Thomas Jortzig will Nachfolger von Christian Wilhelm als Sonthofer Bürgermeister werden. Foto: Josef Herz
    • Freie Wähler in der heißen Phase: Wilhelms Fußstapfen sind groß – das spüren die Freien Wähler auf der Suche nach einem Nachfolger derzeit. Und das liegt nicht nur daran, dass sie nur wenige Monate Zeit für die Suche nach einem geeigneten Kandidaten haben – nämlich seit Wilhelm klare Verhältnisse geschaffen hat. Alle anderen Parteien konnten prinzipiell seit 2017 „scouten“. „Wir waren immer zufrieden mit Christian Wilhelms Arbeit und haben lange gewartet, in der Hoffnung, ihn zu behalten“, sagt Fraktionsvorsitzende Petra Müller. „Als die Sache wieder Fahrt aufgenommen hat, haben wir wieder begonnen, die Augen und Ohren offenzuhalten. Dadurch, dass wir wenig Zeit hatten, gestaltet sich die Suche aber nicht allzu leicht.“ Aktuell konzentriere man sich auf drei Personen als potenzielle Kandidaten. „Bei allen dreien sind allerdings noch familiäre, berufliche oder private Dinge zu klären, weshalb wir noch keinen fixen Kandidaten haben“, sagt Müller. „Wir brauchen einen Kandidaten, mit dem wir durchkommen. Sonthofen braucht einen Kandidaten mit Weitblick.“
    • AfD ohne Bewerber: Dieser wird zumindest 2026 nicht aus der AfD kommen. „Wir haben in Sonthofen keinen Bürgermeisterkandidaten. Es hat niemand Interesse bekundet oder signalisiert, dass er sich das zutrauen würde“, sagt der Kreisvorsitzende Roland Aicher. „Und einen Schaufensterkandidaten wollen wir nicht.“ Die Partei konzentriere sich auf den Landratskandidaten Wolfgang Plach.
    • CSU sucht „Externen“: Ohne Erfolg verlief die Suche nach einem Wilhelm-Nachfolger bei der CSU. „Wir haben intern alles abgeklopft, sind auch gezielt auf Personen aus Wirtschaft und Verwaltung zugegangen. Wir haben auch aus der Stadtratsfraktion sehr gute Kandidaten, die geeignet gewesen wären, die aber aus beruflichen oder privaten Gründen nicht zusagen konnten“, sagt der Ortsvorsitzende Florian Schwarz. Deshalb habe man auf der jüngsten Vorstandssitzung einstimmig beschlossen, die „Stelle extern auszuschreiben“. Schwarz: „Wir brauchen eine starke Persönlichkeit mit Führungsverantwortung, Verwaltungskompetenz und einer Vision für Sonthofen.“ Die Union wolle die Ausschreibung „zeitnah“ veröffentlichen, um noch in diesem Jahr eine Nominierung über die Bühne bringen zu können.
    • SPD hat „ein Eisen“ im Feuer: „Nur“ drei Sitze im aktuellen Stadtrat haben die Sozialdemokraten zwar, dafür aber eine Idee für die Nachfolge Wilhelms. „Wir haben einen potenziellen Kandidaten, der für uns ein ausgesprochen guter Kandidat ist. Aber unsere Partei wird bei der aktuellen Lage in Bayern vermutlich keine Mehrheit im Gremium haben“, sagt Dr. Gerhard Wimmer, Fraktionsvorsitzender. „Insofern wird es einen Bürgermeister benötigen, der integrativ ist, der kompromissbereit und bereit ist, auf alle Parteien zuzugehen.“
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