Seit Mittwoch (25.6.) herrscht hohe Waldbrandgefahr, Stufe 4 von 5. Die Regierung von Schwaben hat Beobachtungsflüge angeordnet, teilt das Landratsamt Oberallgäu mit. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit hat die Behörde bereits vor einigen Wochen eine neue Allgemeinverfügung zum Umgang mit Mottfeuern erlassen.
Hintergrund ist: Nicht gemeldete Mottfeuer führten häufig zu Einsätzen der örtlichen Feuerwehren. Das war laut Landratsamt oft der Fall, „wenn sie bei extremer Trockenheit entfacht wurden, bei böigem Wind außer Kontrolle geraten waren oder nicht ordnungsgemäß abgelöscht wurden“.
Die Allgemeinverfügung untersagt nun das Verbrennen pflanzlicher Abfälle aus der Land-, Forst-, Alpwirtschaft und gewerblichem Gartenbau, wenn vom Deutschen Wetterdienst die Waldbrandstufe 3 (mittlere Gefahr), Waldbrandstufe 4 (hohe Gefahr) oder Waldbrandstufe 5 (sehr hohe Gefahr) vor Ort festgesetzt wurde. Ausnahmen werden von Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten nur bis Waldbrandstufe 3 auf Antrag erteilt.
Feuer in den Bergen: Bei der Polizei gehen Anrufe ein
Weil Bürger in Sorge waren wegen eines möglichen Waldbrandes an den Sonnenköpfen, gingen in der Nacht auf Sonntag mehrere Anrufe bei der Polizei in Sonthofen ein. Auch bei der Redaktion der Allgäuer Zeitung erkundigten sich mehrere Leser, was denn los war. „Bei Waldbrandgefahr in Bayern und zur Nachtzeit genehmigt das Landratsamt Oberallgäu solch ein Feuer? War es eine verdeckte Gipfelparty zum Geburtstag oder etwa eine Hochzeitsfeier?“, lauteten unter anderem die kritischen Fragen.
Auf Anfrage informierte die Pressestelle der Polizei, dass bei der Dienststelle in Sonthofen drei Mitteilungen über Feuer eingegangen seien. Es habe sich um zwei Feuerstellen im Freien gehandelt, die aber bei der Integrierten Leitstelle Allgäu (ILS) gemeldet waren. Schließlich war am Samstag der 21. Juni, also der längste Tag im Jahr. Dort werden traditionell auf mancher Bergeshöhe Sonnwendfeuer entzündet. So auch auf den Sonnenköpfen.
Muss denn auch eine Genehmigung vom Landratsamt eingeholt werden? Solch ein Sonnwendfeuer sei ein Traditionsfeuer, heißt es auf Anfrage von der Pressestelle des Landratsamts Oberallgäu. Die müssten nicht angezeigt und auch nicht genehmigt werden.
Sonnwendfeuer bei der Gemeinde melden
Das Landratsamt empfiehlt aber, solche Traditionsfeuer bei der ILS und auch bei der örtlichen Gemeinde anzuzeigen, damit die Feuerwehr Bescheid weiß. Bei jedem Feuer im Freien müssten aber „die einschlägigen Vorschriften der Verordnung zur Verhütung von Bränden eingehalten werden“.
Leicht entzündbare Stoffe müssen laut Verordnung mindestens 100 Meter entfernt sein. Offene Feuerstätten müssten zudem „ständig unter Aufsicht“ sein. Und hier geht es zur Allgemeinverfügung, die das Landratsamt erlassen hat.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden