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Naturphänomen: Aktiver Vulkan in Japan: Ist der Sakurajima eine große Gefahr?

Naturphänomen

Aktiver Vulkan in Japan: Ist der Sakurajima eine große Gefahr?

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    Aschewolke über dem Vulkan Sakurajima auf Japans südlicher Hauptinsel Kyushu.
    Aschewolke über dem Vulkan Sakurajima auf Japans südlicher Hauptinsel Kyushu. Foto: Meterologisches Observatorium Kagoshima, dpa (Archivbild)

    Naturphänomene sind oftmals furchteinflößend und faszinierend zugleich. Auf Vulkane trifft das ebenfalls zu. Ein ziemlich bekannter - jedoch nicht in unseren Breitengraden - zeigt sich seit etlichen Jahren wieder äußerst aktiv. Im April 2023 hat der Vulkan Sakurajima in Japan eine neue Eruptionsserie gestartet. 

    Nach einem Ausbruch des Vulkans wurde die Asche demnach bis etwa 3000 Meter über dem Erdboden geschleudert, erläutert das Fachportal Vulkane.net. Das zieht nicht nur Beeinträchtigungen für die umliegende Bevölkerung nach sich, sondern sensibilisiert auch den Flugverkehr, was sogenannte VONA-Warnungen nach sich zieht. Was hat es mit dem Vulkan Sakurajima auf sich? Im Steckbrief beantworten wir die wichtigsten Fragen:

    Vulkan in Japan: Wo liegt der Sakurajima?

    Der Vulkan Sakurajima (japanische Bezeichnung für "Kirschblüteninsel") liegt in der Bucht von Kagoshima auf der südwestlichen japanischen Insel Kyushu. Zugeordnet ist die zirka 13.000 Jahre alte Vulkaninsel auch dem Verwaltungsgebiet der 600.000-Einwohner-Stadt Kagoshima. Der Sakurajima ist einer der bekanntesten Vulkane Japans und war besonders in den Jahren 2006 bis 2018 aktiv, schildert ProSieben. Aufgrund der Beschaffenheit wird die Öffnung in der Erdkruste des Öfteren mit dem Vesuv bei Neapel in Süditalien verglichen, erklärt Vulkane.net.

    Die wohl bislang heftigste Eruption des Vulkans war dem Vernehmen nach dafür verantwortlich, dass sich die einst komplett losgelöste Vulkaninsel mit der Osumi-Halbinsel des Festlandes von Japan verbunden hat, führt das Portal aus. Diese habe sich zwischen 1471 und 1476 ereignet und auf dem Vulkanexplosivitätsindex (VEI) die Stärke 5 (von 8) erreicht.

    Vulkanausbruch des Sakurajima: Die jüngere Historie

    Laut historischen Aufzeichnungen stellte der Gipfelkrater ("Kita-dake") des 1117 Meter hohen Gesteins seine Aktivität bereits vor fast 4900 Jahren ein. Seitdem seien zwei neue Krater entstanden - "Minami-dake" und "Showa-dake" -, die etwas versetzt unterhalb des Gipfels liegen.

    Immer wieder kam es in den vergangenen Jahren zu Aktivitäten, welche die Behörden und die Bevölkerung in Alarmstimmung versetzten: 

    • Im März 2011 brach der Vulkan aus, schleuderte Asche und Lava mehrere Kilometer in die Luft.
    • Im August 2013 ereignete sich eine weitere Eruption des Sakurajima.
    • Im Oktober 2014 kam es zu einer besonders heftigen explosiven Eruption, eine Aschewolke stieg rund 4 Kilometer in die Höhe.
    • Im August 2015 warnte die japanische Wetterbehörde vor einer möglichen Eruption, die nur wenige Tage später einsetzte. Warnstufe 4 war die Folge. Tage zuvor wurde als erster japanischer Reaktor nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima ein Block des etwa 50 Kilometer entfernten Kernkraftwerks Sendai wieder hochgefahren.
    • Am 5. Februar 2016 kam es zu einem Ausbruch, einschließlich etlicher die Ascheeruption begleitender Blitze.
    • Im September und im November 2019 ereigneten sich mehrere Eruptionen.
    • Im Juli 2022 hat der Vulkan mit Auswurf glühenden Gesteins seine laufenden Eruptionen intensiviert. Es wurde die höchste Warnstufe ausgerufen und zwei Ortschaften evakuiert.
    • Am 18. April 2023 kurz nach Mitternacht ist der Vulkan Sakurajima schließlich neuerlich ausgebrochen, es begann eine Eruptionsserie mit Aschewolken bis zu 3000 Metern Höhe.

    Welche Gefahr geht vom Vulkan Sakurajima für die Bevölkerung aus?

    Der jüngste Ausbruch des japanischen Vulkans zog eine Warnung im Umkreis von zwei Kilometern vor herabfallenden Steinen nach sich. Verletzt wurde dabei bislang offenbar niemand. Einen größeren Magma-Ausbruch des umtriebigen Vulkans halten Experten für unwahrscheinlich, schildert ProSieben. Alleine in diesem Jahr habe der Vulkan auf der "Kirschblüteninsel" schon häufig Aschewolken ausgespuckt, ohne dass etwas Gravierendes passiert sei.

    Vulkane.net bezieht sich hingegen auf japanische Medien, welche die Lage etwas drastischer einschätzen. Demnach warnt die Japan Meteorological Agency (JMA) vor weiteren, stärkeren Eruptionen, die große Lavabrocken bis zu einer Distanz von zwei Kilometer weit ausstoßen könnten und pyroklastische Ströme generieren könnten. Durch die von Explosionen ausgelösten Druckwellen könnten auch Fensterscheiben von Häusern zerbersten. Eine Besteigung des Sakurajima-Vulkans ist vorerst strengstens untersagt, starke Regenfälle könnten Abgänge von Lahar (Schlamm- und Schuttstrom, Anmerkung d. Red.) sowie Muren (Wasser, Geröll, Holz) auslösen. Auch sogenannte vulkanische Blitze seien möglich, wurden aber bislang noch nicht festgestellt.

    Derweil droht aktuell der höchste Vulkan Kolumbiens auszubrechen. Vor Jahrzehnten hatte ein Vorfall Zehntausende Menschenleben gefordert.

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