Der Gardasee ist jedes Jahr für viele Urlauber ein beliebtes Reiseziel. Durch das große Angebot an verschiedenen Stränden eignet er sich zudem hervorragend für einen Badeurlaub. Zuletzt sorgte jedoch die Meldung über eine Strandsperrung in einem beliebten Ferienort für große Verunsicherung bei Urlaubern. Welcher Strand von einem Badeverbot betroffen ist und warum dort das Wasser tabu bleibt, erfahren Sie hier.
Gardasee-Badeverbot: Welcher Strand ist wirklich betroffen?
Mit ihren engen Gassen, Zitronengärten und malerischen Uferpromenaden ist die Gemeinde Limone Sul Garda an der Nordwestküste des Gardasees vor allem bei Touristen ein beliebtes Urlaubs- und Ausflugsziel. Dem Bericht einer Südtiroler Zeitung zufolge sollte jedoch ein Strandabschnitt in der Gemeinde für den Badebetrieb gesperrt werden. Diese Meldung sorgte vor allem bei Touristen für große Verwirrung. Die Gemeinde gibt nun Entwarnung und klärt über das Missverständnis auf.
Wer einen Badeurlaub in Limone geplant hat, kann jetzt aufatmen: Dort bleiben weiterhin alle Strände für Badegäste geöffnet. Wie sich herausstellte, wurde die Nachricht über die Strandsperrung falsch interpretiert. Der Strand, der tatsächlich von einer Sperrung betroffen ist, liegt nicht in, sondern außerhalb des beliebten Touristenorts. Wie die Südtiroler Tageszeitung Il Dolomiti berichtet, liegt der betroffene Uferabschnitt zwischen Riva del Garda und Limone und ist Teil eines Naturschutzgebietes im sogenannten Val di Gola. Der geschützte Strandabschnitt erstreckt sich über eine Länge von 500 Metern und sei ohnehin nur über den See zu erreichen. Für Badestrände in Limone entstehen dadurch also keine Einschränkungen.
Dem Bericht von Il Dolomiti zufolge beschloss der Bürgermeister von Riva del Garda, Alessio Zanoni – wie im vergangenen Jahr auch – mit einer Verordnung, den Strand für die Öffentlichkeit zu sperren. Demnach sei der Zutritt so wie das Anlegen mit dem Boot untersagt. Das Verbot gilt dabei nicht nur für Badegäste, sondern auch für Fußgänger. Diese Maßnahme soll noch bis zum 30. Oktober gelten. Wer sich nicht an das Verbot hält, riskiert ein saftiges Bußgeld. Bei Missachtung sollen laut Südtirol News zwischen 50 und 300 Euro Strafe drohen.
Gardasee: Was ist der Grund für die Strand-Sperrung?
Durch die temporäre Schließung des Uferabschnitts sollen bedrohte Tierarten geschützt werden. Das gilt insbesondere für einen kleinen Süßwasserfisch namens Alburnus arborella – auch Ukelei genannt – welcher vom Aussterben bedroht ist. Laut einem Bericht von Südtirol News, war der Ukelei im Gardasee einst weitverbreitet, gehört heute jedoch zu den gefährdeten Arten. Die Sperrung des Gebietes erfolge demnach auf Empfehlung lokaler Umweltbehörden.
Die kleinen Fische, welche zur Familie der Karpfenfische gehören, dienen größeren Fischen als Nahrungsquelle. Damit sind sie nicht nur ein wichtiger Bestandteil des ökologischen Gleichgewichts, sondern spielen auch für die lokale Fischerei eine wichtige Rolle. Die Fische pflanzen sich meist in Ufernähe auf Kiesgrund fort. Das wiederum mache sie besonders anfällig für Störungen durch Badegäste oder die Schiffsfahrt. Aus diesem Grund soll vor allem das Fortpflanzungshabitat der Ukelei geschützt werden.
Nicht nur der Ukelei, sondern auch andere Fisch-, Vogel- und Pflanzenarten finden in der geschützten Zone einen wichtigen Rückzugsort. In Arealen wie dem Naturschutzgebiet Val di Gola werden daher regelmäßig Schutzmaßnahmen ergriffen, um das empfindliche Ökosystem des Gardasees zu bewahren.
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