Italien ächzt unter den teils tödlichen Entwicklungen des West-Nils-Virus, das auch unweit der beliebten Ferien- und Urlaubsregion sein Unwesen treibt. Während Einheimische noch über hohe Preise für einen Tag am Strand streiten, droht dem Land schon das nächste Ungemach: Bei einer gefährlichen Challenge mit Autos kam es nun im eigentlich beschaulichen Gardone Riviera zu einem Vorfall, der für einen jungen Mann schwere Folgen hatte – und der nach Ansicht der Polizei kein Einzelfall ist. Denn das Unglück im 2600-Seelen-Ort, das auch für sein besonderes Musikfestival bekannt ist, beschäftigt das ganze Land.
Was darf man am Gardasee nicht machen?
Auch aufgrund steigender Tourismuszahlen beschloss Italien zuletzt verschärfte Regeln für Urlauber, egal ob es sich um Autofahrer handelt oder nicht. In Sirmione gilt beispielsweise ein Autoverbot in der Stadt. Am ganzen Seegebiet sollte es zudem unterlassen werden, nackt zu baden. Auch an kuriosen Gesetzen, die Touristen kennen sollten, mangelt es nicht. Es darf beispielsweise weder auf einem Denkmal gesessen werden, noch im Auto in Kampanien geküsst werden.
Während manche dieser Vorschriften vielleicht Anlass zum Schmunzeln bieten, dürfte es einer Gruppe junger Männer nach einem nächtlichen Vorfall aufgrund einer gefährlichen Challenge überhaupt nicht nach Lachen zumute sein. Wie die österreichische Presseagentur APA berichtet, kam es in der Nacht auf den 24. August zu einem Unglück, das den See und das Land bewegt.
Übrigens: Ein Umweltverband hat, um steigenden Besucherzahlen Einhalt gebieten zu können, eine Liste mit zehn Punkte gegen Übertourismus aufgestellt.
Auto erfasst Mann: Was hat es mit der gefährlichen Challenge am Gardasee auf sich?
Wie wiederum lokale Medien APA gegenüber berichteten, ist es in jener Nacht in Gardone Riviera zu einem schweren Unfall gekommen. Der Grund war eine Art Mutprobe. Wie im sogenannten Feiglingsspiel, das beispielsweise aus Filmen bekannt ist, und bei dem zwei Autos aufeinanderzufahren und derjenige Fahrer verliert, der als Erstes ausweicht, kam es durch eine ähnliche Challenge zum medizinischen Notfall.
So habe die Gruppe junger Männer gegen 2.30 Uhr so getan, als würden sie sich vor vorbeifahrenden Autos auf die Straße werfen. Doch bei einem 27-jährigen Iren sei das schiefgegangen: Als sich ihm auf der Gardesana-Straße entlang der Seeküste ein Auto näherte, schaffte es das spätere Opfer nicht mehr, einen Zusammenstoß zu verhindern. Das Auto habe den Mann schließlich erfasst, woraufhin dieser im Anschluss mit einem Rettungshubschrauber in das Krankenhaus in Brescia geflogen werden musste. Dort sei er zwar sofort medizinisch versorgt worden, doch sein Zustand sei ernst. Immerhin schwebe er nicht in Lebensgefahr.
Kurios: Es handle sich laut Agenturangaben nicht um den ersten Vorfall dieser Art, seien doch zuletzt in Italien wiederholt gefährliche Challenges gemeldet worden, die dem Muster dieses Unglücks ähneln. Zum Unfall in Gardone seien polizeiliche Ermittlungen eingeleitet worden.
Übrigens: Unfälle, auch teils mit tödlichem Ausgang, gibt es am Gardasee leider immer wieder. Etwa als ein Radfahrer bei einer Pinkelpause in den Abgrund stürzte und verstarb, ein Kletterer den Halt verlor und tief und fatal fiel und auch als ein Deutscher an seinem Geburtstag im See sterben musste.
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