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Mückenplage am Gardasee: Unbekannte Insekten sorgen für Chaos am Ufer – Tausende müssen flüchten

Gardasee

Mückenplage am Gardasee: Unbekannte Insekten sorgen für Chaos am Ufer – Tausende müssen flüchten

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    Dieses kleine Insekt hat am Gardasee für einen Ausnahmezustand gesorgt.
    Dieses kleine Insekt hat am Gardasee für einen Ausnahmezustand gesorgt. Foto: Dorian D. Doerge/Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum, dpa (Archivbild)

    Wild um sich schlagende und in Gebäude flüchtende Menschen gehören am Gardasee eigentlich nicht zur Normalität. Doch ein kleines Insekt, das hier eigentlich nicht heimisch ist, hat die Gegend rund um Italiens größten See Anfang September von jetzt auf gleich in einen Ausnahmezustand versetzt. Wie das italienische Nachrichtenportal larena.it berichtet, tauchten am 7. September im Süden des Sees zwischen Lazise, Castelnuovo und Peschiera plötzlich „kleine mückenähnliche Insekten“ in Schwärmen auf und zwangen die Menschen vor Ort, Schutz in ihren Häusern, Hotels und anderen Gebäuden zu suchen. Doch welches Insekt ist für das Chaos verantwortlich? Und wie gefährlich ist die Mückenart?

    Übrigens: Der Gardasee lockt jedes Jahr zahlreiche Touristen an. Wenn man nicht gerade von Mückenschwärmen verfolgt wird, kann man hier an ruhigen Orten entspannen, zahlreiche Sehenswürdigkeiten abklappern, im See schwimmen oder ein Boot mieten, wandern gehen und sich auf dem Fahrrad rund um den Gardasee auspowern.

    Mücken-Plage am Gardasee: Was ist passiert?

    Das kleine, mückenartige und in Italien bislang unbekannte Insekt ist am zweiten Septemberwochenende laut larena.it urplötzlich in Schwärmen aufgetaucht und hat Bewohner wie Touristen angegriffen. Betroffen waren nicht nur Badegäste in und direkt am Gardasee, sondern auch Menschen, die sich in Ufernähe aufhielten. Auch Besucher des Gardalands wurden von den Tieren belästigt und in Schwärmen angegriffen. Viele mussten den Freizeitpark in Castelnuovo fluchtartig verlassen.

    Beschrieben wurde das Insekt dem Bericht zufolge als winzige, zwei bis sechs Millimeter große, schwarze Mücke, die einer Stubenfliege ähnlich sehe. Wie Filippo Gavazzoni, stellvertretender Bürgermeister von Peschiera und zuständig für den Schutz des Sees, gegenüber larena.it erklärte, handle es sich aufgrund der Beschreibung vermutlich um Kriebelmücken. Das hatten ihm das Umweltamt und der Veterinärdienst inoffiziell gesagt.

    Das Umweltamt will in den „nächsten Tagen“ versuchen, Proben zu nehmen, um zu bestimmen, um welche Insekten es sich handelt. Denn: In Italien ist die Kriebelmücke eigentlich nicht ansässig, sondern kommt ursprünglich aus Skandinavien. Doch insbesondere warme Gewässer – dazu zählt mit einer Wassertemperatur von aktuell 22 Grad auch der Gardasee – laden die wasserliebenden Insekten zum Brüten ein.

    Kriebelmücke am Gardasee: Ist ihr Biss gefährlich?

    Anders als gewöhnliche Mücken stechen Kriebelmücken nicht, sondern beißen. Ihr Biss ist dem ADAC zufolge im ersten Moment zwar schmerzlos, weil ihr Speichel betäubend wirkt, innerhalb weniger Minuten kann die Stelle aber zu jucken und schmerzen beginnen.

    Der Biss selbst ist zwar nicht gefährlich. Da die Wunde aber größer als etwa bei einer Stechmücke ist, können über den Biss Bakterien und andere Erreger in die Wunde gelangen. Das kann zu Entzündungen und in seltenen Fällen sogar zu einer Blutvergiftung führen.

    Die Kriebelmücke kann außerdem bestimmte Krankheitserreger übertragen. In Europa wurden dem ADAC zufolge vereinzelt Borreliose-Erreger nachgewiesen.

    Insekten-Plage am Gardasee: Was hilft gegen Kriebelmücken?

    Kriebelmücken können laut dem ADAC mit ihrem Beißwerkzeug nicht durch Kleidung beißen. Um sich vor den Insekten zu schützen, sollte man also lange Kleidungsstücke tragen und unbedeckte Stellen mit Insektenschutzmittel einsprühen.

    Da sich die Tiere insbesondere in Wassernähe wohlfühlen können außerdem Moskitonetze sinnvoll sein.

    Übrigens: Am Gardasee wird immer wieder auch vor dem Dengue-Fieber gewarnt. Zuletzt wurde auch das Oropouche-Virus in Italien festgestellt.

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