Eigentlich ist der Gardasee ein Ort der Lebensfreude und Idylle. Die malerische Natur um den größten See Italiens macht den Gardasee zu einem besonderen Biotop für Tiere. Doch derzeit überschattet ein rätselhaftes Schwansterben die Region: Bereits Ende November 2024 wurden mehrere tote Schwäne am Seeufer aufgefunden. Und auch im Jahr 2025 kam es bereits zu Todesfällen. Experten und Behörden sind besorgt. Doch was bedeutet das für Urlauber am Gardasee?
Schwanensterben am Gardasee: Ist Lebensmittelvergiftung durch Brot der Grund?
Drei Tiere starben laut Berichten von Südtirol News und quibrescia.it im November 2024 zwischen Desenzano und Sirmione in der Provinz Brescia. Zwei weitere Schwäne konnten gerade noch lebend gerettet werden. Experten haben bereits einen Verdacht: Eine Lebensmittelvergiftung könnte die Ursache für das Schwanensterben sein. Die Lebensmittelvergiftung könnte durch einen Sack Brot ausgelöst worden sein, der wenige Tage vorher in der Gegend gefunden wurde.
Wie die lokalen Medien berichteten, haben die vergifteten Schwäne von dem Brot gefressen. Das Problem: Brot ist laut Experten für Wasservögel hochgradig gefährlich. Es könne schwerwiegende Krankheiten wie Botulismus auslösen. Dabei handelt es sich um eine durch Bakterien ausgelöste Krankheit, die das Tier lähmt. Den Medienberichten zufolge soll sich in dem in Desenzano gefundenen Sack Brot für etwa ein Dutzend Schwäne und andere Wasservögel befunden haben.
Die beiden überlebenden Tiere wurden in das Wildtierzentrum Cras der WWF-Oase in Valpredina gebracht. Dort wurden sie laut Südtirol News aufgenommen, medizinisch versorgt und nach ihrer Genesung in die Freiheit entlassen. Untersuchungen zeigten, dass sie offenbar Brot gefressen hatten.
Urlaub am Gardasee: Darum sollten Sie Wasservögel nicht füttern
In Desenzano, der größten Stadt am Seeufer, gilt laut quibrescia.it unter anderem eine Verordnung, die das Füttern von Wasservögeln und Tauben verbietet und Geldstrafen von bis zu 150 Euro vorsieht, wenn dagegen verstoßen wird. Die Regelung dient dem Schutz der Tiere und dem Erhalt des empfindlichen Ökosystems des Gardasees.
Auch Umweltverbände warnen vor dem Füttern von Wasservögeln mit Brot. Der Naturschutzbund NABU schreibt etwa: „Bitte füttern Sie Wasservögel nicht zusätzlich mit trockenem Brot an!“ Die übermäßige Fütterung der Wasservögel schade den Tieren und auch der Umwelt.
Urlauber werden deshalb angehalten, Wasservögel am Ufer des Gardasees nicht zusätzlich zu füttern. „Die Ereignisse am Gardasee zeigen erneut, wie wichtig Aufklärung und die Einhaltung von Vorschriften sind, um die Tierwelt zu schützen“, bewertet Südtirol News das Schwansterben und erklärt weiter: „Die Tiere selbst können nicht wählen, was sie fressen – die Verantwortung dafür liegt bei den Menschen.“
Schwäne am Gardasee: Welche weiteren Lebensmittel sind gefährlich für sie?
Anfang August 2025 kam es erneut zu besorgniserregenden Funden, wie die Zeitung Il Giorno berichtete. Innerhalb weniger Tage starb ein Schwanen-Jungtier, ein weiteres musste in eine WWF-Auffangstation gebracht werden. Laut WWF Bergamo Brescia liegt der Hauptgrund erneut im falschen Verhalten von Menschen: Durch das Füttern der Tiere hätten sich die Schwäne an die Menschen gewöhnt, könnten sich oft nicht mehr selbst versorgen und würden krank. Besonders Jungtiere würden darum immer wieder unter Mangelernährung leiden.
Das Problem liegt dabei nicht nur beim Füttern mit Brot. Vor allem Lebensmittel wie Chips oder andere gesalzene Snacks, die häufig an Vögel verfüttert werden, können im Magen aufquellen, dehydrieren und Krankheiten verursachen. Der WWF hält darum auch Gastronomen am See an, Speisereste sofort zu entfernen. Ziel ist es, die Schwäne wieder an ein natürliches Verhalten heranzuführen, um ihr Überleben langfristig zu sichern.
Übrigens: Im kühlen Wasser des Gardasees leben einige seltene Tierarten - eine Art gibt es nur dort. Aber nicht nur deshalb gibt es Verbote, die Touristen unbedingt beachten sollten, sonst drohen Bußgelder.
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