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Rote Bank in Kaufbeuren: Zeichen gegen häusliche Gewalt und für Hilfe

Aktion gegen häusliche Gewalt

Unübersehbar: Darum wird auf dem Kaufbeurer Obstmarkt eine rote Bank aufgestellt

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    Ein knallrotes Mahnmal: Kaufbeuren zeigt Haltung gegen häusliche Gewalt.
    Ein knallrotes Mahnmal: Kaufbeuren zeigt Haltung gegen häusliche Gewalt. Foto: Elke Schad/Stadt Kaufbeuren

    Ab dem 23. September hat der Kaufbeurer Obstmarkt eine neue, auffällige Sitzgelegenheit: eine rote Bank, die nicht nur ein Platz zum Ausruhen sein soll. Unter dem Motto „Kein Platz für Gewalt“ setzen die Gleichstellungsstellen der Stadt Kaufbeuren und des Landkreises Ostallgäu ein sichtbares Zeichen gegen häusliche Gewalt.

    Symbol mit internationaler Strahlkraft

    Die rote Bank ist ein international bekanntes Symbol, das in Italien entstanden ist und sich mittlerweile in vielen Städten verbreitet hat. Ihre knallige Farbe ist bewusst gewählt: Rot steht für Blut und Leben, aber auch für die Gewalt, die Frauen erfahren. Gleichzeitig verkörpert die Bank eine Leerstelle – die Abwesenheit, die zurückbleibt, wenn eine Frau durch Gewalt stirbt.

    Sichtbar gegen ein Tabu

    Jede dritte Frau in Deutschland erlebt mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt in der Partnerschaft. Viele Betroffene schweigen, aus Scham oder Angst, und wissen nicht, wo sie Hilfe finden können. Genau hier setzt die rote Bank an: Auf ihr finden sich Hinweise auf Beratungsstellen und Telefonnummern, die in einer Notsituation lebensrettend sein können, erklärt Kaufbeurens Gleichstellungsbeauftragte Elke Schad in einer Pressemitteilung. Häusliche Gewalt solle nicht im Verborgenen bleiben – mit der roten Bank wird das Thema unübersehbar.

    Teil einer gemeinsamen Aktion

    Die Kaufbeurer Bank ist nicht die einzige in der Region. Insgesamt fünf rote Bänke werden zwischen dem 22. und 26. September im Ostallgäu eingeweiht. Den Auftakt macht Marktoberdorf am 22. September, weitere folgen in Obergünzburg, Buchloe und Füssen. In Kaufbeuren wird die Bank am 23. September um 10 Uhr auf dem Obstmarkt enthüllt – gemeinsam mit Oberbürgermeister Stefan Bosse, Vertreterinnen des Gleichstellungsbeirats sowie Fachleuten aus Beratungsstellen.

    Der Obstmarkt als Standort ist bewusst gewählt: Dort, wo Menschen täglich einkaufen, flanieren und ins Gespräch kommen, soll die Bank auffallen. Sie soll Betroffene still ermutigen, sich Hilfe zu suchen, und gleichzeitig Passanten zum Nachdenken bringen.
    Die aufgedruckten Kontakte führen direkt zu Beratungs- und Notrufstellen in der Region, darunter die Notrufstelle bei häuslicher Gewalt und das Frauenhaus Kaufbeuren-Ostallgäu.

    Ein Signal, das bleibt

    Die roten Bänke sind nicht als kurzfristige Aktion gedacht, sondern als langfristiges Signal. Sie sollen dauerhaft in den Städten stehen – sichtbar, unbequem, mahnend.

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