Das erste Saisonziel hat die U20 des ESV Kaufbeuren erreicht. Sie spielt jetzt bis Spätwinter gegen die besten Deutschlands – nämlich in der acht Mannschaften umfassenden Top Division. Vergangenes Jahr hatte der ESVK diesen Meilenstein noch nicht erreicht. „Ich bin sehr zufrieden mit der Team-Leistung, weil wir als Underdog in die Gruppe gegangen sind“, sagt Stürmer Bence Farkas. Die Gruppe schloss Kaufbeuren nun als Zweiter ab, landete somit vor Berlin und auch vor Düsseldorf. Jetzt werden die Aufgaben größer. Direkt am Wochenende gastieren die bis dato ungeschlagenen Mannheimer in Kaufbeuren, und zwar am Samstag ab 17.15 Uhr und am Sonntag ab 11 Uhr.
Kapitän Michael Stöhr über Stärken und Schwächen
Vor Mannheim hat auch ESVK-U20-Kapitän Michael Stöhr den meisten Respekt. „Die Spiele sind immer sehr eng. Und es gibt noch eine offene Rechnung aus dem vergangenen Jahr, die wir begleichen wollen“, sagt der Mannschaftsführer. Mit der Top Division gehen aber auch mehr weite Busfahrten einher. Neben Köln haben sich auch Berlin oder Krefeld für die Runde der besten Acht qualifiziert. „Lange Reisen wirken sich tatsächlich nicht positiv auf uns aus, aber interessanterweise spielen wir gegen die stärkeren Teams oft auch unser bestes Eishockey“, sagt Stöhr, der auch die eigenen Schwächen kennt. Seine Mannschaft habe bisher „oft zu kompliziert gespielt“, was den Spielfluss beeinträchtigt habe. Außerdem habe man die eigene Defensivzone mitunter vernachlässigt. Gut sei gewesen, sagt er, dass Kaufbeuren „immer als geschlossenes Team“ agiert habe. „Die Teammoral ist herausragend“, findet der 2005 geborene Verteidiger.
Bence Farkas setzt auf Freude als Motivation
Lernen müsse Kaufbeuren, glaubt Farkas, dass ein Spiel eben 60 Minuten dauert und nicht nur 20, 40 oder 50 Minuten. Es ist die so oft angesprochene Konstanz der Leistungen, die bei dem Team noch ausbaufähig ist – und die nötig sein wird, um in der Top Division auch einige Siege einzufahren. Was ist drin für die U20 aus dem Allgäu in der Liga der Besten? „Ich setze mir keine Ziele, weil Ziele einfach ein Druckmittel sind, die das Team nicht braucht“, meint Farkas. „Wenn man jedes Spiel mit Freude spielt, gewinnt man öfter“, glaubt er. Die Stimmung in der Kabine ist jedenfalls bestens.
ESVK kennt sich in der Rolle des Underdogs aus
Das bestätigt auch Stöhr - und plaudert aus dem Nähkästchen. Etwa, dass Neuzugang Chris Kirschenbauer – bisher drei Treffer – intern Apfelstrudel genannt wird. „Am Anfang der Saison fiel Justin Pfaffengut sein Name nicht ein, also nannte er ihn Apfelstrudel.“ Einen anderen Namen hat auch Alex Henrici: Er wird in der Kabine einfach nur „Heinrich“ gerufen.
Wie Apfelstrudel, Heinrich und Co. in den anstehenden 28 Matches abschneiden werden? Das wird sich zeigen. Die Rolle des Underdogs kennen sie aber schon.
Lesen Sie auch: Pyry Eskola - wer ist der neue Nachwuchstrainer des ESV Kaufbeuren?