Die DJK Kaufbeuren hat den erhofften versöhnlichen Saisonausklang verpasst: Beim Top-4-Turnier des schwäbischen Bezirkspokals unterlagen die Ostallgäuer bereits im Halbfinale in einer äußerst zerfahrenen Partie überraschend dem Gastgeber und Bezirksoberliga-Konkurrenten TSV Gersthofen mit 73:78 (37:38) „Das ist eine herbe Enttäuschung“, brachte es DJK-Trainer Isidoro Peronace auf den Punkt. „Wenn du in der Liga zweimal deutlich gegen diesen Gegner gewinnst, rechnest du dir schon mehr aus. Das Ziel war das Finale und das haben wir verpasst, weil wir unser Leistungsvermögen nicht komplett abrufen konnten.“
DJK beschäftigt sich mit Schiedsrichter
Mit Mario Smith und Simone Ferrara fehlten zwei zuletzt formstarke DJK’ler, dafür kehrte allerdings Superschütze Dominik Titz für das Turnier noch einmal in den Kader zurück. Von Beginn an entwickelte sich ein hartes, aber faires Spiel, das in der ersten Hälfte völlig ausgeglichen verlief. 20:20 hieß es nach dem ersten Viertel, zur Pause stand es 37:38 aus Sicht der Kaufbeurer. Die waren eigentlich das bessere Team, agierten allerdings schlampig bei der Reboundarbeit unter dem eigenen Korb und schienen zudem häufig mit sich selbst und Schiedsrichterentscheidungen beschäftigt zu sein.
Referees bestimmen das Spiel
In der zweiten Hälfte setzten sich die Gersthofenern zunächst ein wenig ab und gingen mit einem 59:52-Vorsprung ins Schlussviertel. Dann wurde die bis dahin bereits ruppige und mitunter konfuse Begegnung so richtig „wild“: Zunächst musste Coach Peronace die Halle wegen zwei technischen Fouls gegen die DJK-Bank verlassen. Wenig später folgte ihm Aufbauspieler Titz aus demselben Grund, nachdem er einen Pfiff des Unparteiischen-Duos vehement kritisiert hatte. Die Bilanz des gesamten Spiels letztlich: sechs technische Fouls gegen Kaufbeuren, drei gegen Gersthofen. „Es war auf diese Art und Weise einfach kein schönes Spiel für beide Teams. So kommst du nie in einen Spielfluss“, sagte Peronace.
DJK Kaufbeuren zeigt Moral
Er sei jedoch beeindruckt von der Moral seiner Schützlinge, die auch ohne Trainer in den Schlussminuten nie lockergelassen hätten. Angeführt von Topscorer Max Beinhofer, der mit 22 Zählern abermals bester DJK-Werfer war und dank eines wichtigen Dreiers von Routinier Krzysztof Kaczmarek, kamen die Kaufbeurer auch nochmals auf 72:74 heran. Doch der TSV hatte das bessere Ende für sich und schaukelte die hochemotionale und fahrige Partie schließlich mit 78:73 nach Hause. „Wir können dennoch erhobenen Hauptes den Deckel auf diese Saison machen“, bilanzierte Peronace. Es sei ein selten kurioses Spiel gewesen, das den Teamgeist seiner Truppe nochmals so richtig gefordert habe – und diese Prüfung hätte sie trotz der bitteren Niederlage bestanden.
BG Illertal setzt sich wie erwartet durch
Das zweite Halbfinale bestritten Bezirksligist TSV Sonthofen und der ungeschlagene Bezirksoberliga-Meister BG Illertal. Der haushohe Titelfavorit aus Vöhringen wies die Oberallgäuer standesgemäß mit 87:58 (44:28) in die Schranken. Im anschließenden Endspiel um den Pokal war dann auch Kaufbeuren-Bezwinger Gersthofen mit 74:90 (32:51) klar unterlegen. Damit sicherte sich Illertal wie erwartet das Double, wird den Pokal als künftiger Bayernligist jedoch in der kommenden Saison nicht verteidigen können. Ein Spiel um Platz drei gab es nicht. Bei den Damen holte sich der TSV Nördlingen II mit 66:57 (27:31) gegen Gersthofen den Titel.
Spitzenfunktionär aus Kaufbeuren ist zufrieden
Mike Lippert, Vorsitzender des Bayerischen Basketball-Verbands für den Bezirk Schwaben, lobte den Veranstalter für einen rundum gelungenen Turniertag. „Das war alles auf Top-Niveau und hat die Messlatte hochgelegt“, bescheinigte der Spitzenfunktionär aus Kaufbeuren den Gersthofenern. Trotz zweier Finalniederlagen für die Gastgeber sei auch die Stimmung hervorragend gewesen.