Statt Manuka-Honig, Chia & Co.: Superfoods aus Deutschland
Seit dieser Woche gibt es beim Discounter Aldi Manuka-Honig zu kaufen. Der Honig aus Neuseeland soll eine besondere Wirkung haben. Warum ist er so viel teurer als herkömmlicher Honig?
Bild: Oliver Berg, dpa (Archiv)
Seit dieser Woche gibt es beim Discounter Aldi Manuka-Honig zu kaufen. Der Honig aus Neuseeland soll eine besondere Wirkung haben. Warum ist er so viel teurer als herkömmlicher Honig?
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Aldi verkauft jetzt Manuka-Honig. Dieser gehört zu den Superfoods. Doch um sich gesund zu ernähren, braucht es keine teuren Produkte aus anderen Ländern.
Der Discounter Aldi hat ein neues Produkt im Sortiment, das für Wirbel gesorgt hat: Manuka-Honig. Das ist ein Honig, den die Bienen aus den Blüten der Manuka (Südseemyrte) gewinnen. Die Manuka ist eine Verwandte des Teebaums und wächst vor allem in den bergigen Regionen Neuseelands und Südost-Australiens. Der Honig wird auch als Naturheilmittel verwendet. Und er hat seinen Preis: Bei Aldi kostet ein 250-Gramm-Glas knapp zehn Euro.
Was macht den Manuka-Honig besonders?
Der Manuka-Honig enthält besonders viel des Zuckerabbauproduktes Methylglyoxal (MGO). Dieses soll antibakteriell und entzündungshemmend wirken. Daher trage es zu einer schnellen Wundheilung bei. Andere Honig-Sorten enthalten auch MGO. Ihnen werden die gleichen positiven Eigenschaften nachgesagt. Allerdings enthält der Manuka-Honig wesentlich mehr MGO als beispielsweise regionaler Bienenhonig aus dem Allgäu. Deswegen soll er eine stärkere antibakterielle Wirkung haben.
Der Manuka-Honig kommt auf bis zu 700 Milligramm MGO pro Kilogramm, während andere Honigsorten etwa fünf Milligramm MGO pro Kilogramm enthalten. Je mehr MGO im Manuka-Honig steckt, umso teurer ist er. Der Manuka-Honig, der bei Aldi verkauft wird, enthält mit etwa 80 Milligramm pro Kilogramm vergleichsweise wenig MGO. Deshalb ist er beim Discounter günstiger als bei anderen Anbietern.
Der Manuka-Honig soll bei Magen- und Darmbeschwerden, Atemwegserkrankungen, Entzündung des Rachenraums, Hautinfektionen, Stich- und Schürfwunden und bei der Wundheilung helfen. Wissenschaftlich erwiesen ist das nicht.
Was sind Superfoods?
Der Name Superfood ist nicht geschützt. Es ist ein Begriff aus der Werbung. Er bezeichnet häufig exotische Lebensmittel, die einen besonders hohen Anteil wertvoller Nährstoffe enthalten, schreibt die Verbraucherzentrale auf ihrer Seite. Oft sollen sie Krankheiten vorbeugen, satt und schlank machen. Doch die beworbenen gesundheitsfördernden Eigenschaften von Superfoods sind laut Verbraucherzentrale weitgehend nicht wissenschaftlich nachgewiesen.
Wer seine Ernährung mit Superfoods aufpeppen will, braucht nicht unbedingt Chia-Samen und Kakaonibs aus Zentralamerika oder Goji-Beeren aus China. Auch in Deutschland werden Lebensmittel angebaut, die wertvolle Nährstoffe enthalten. Darunter zum Beispiel Buchweizen. Dieser soll bei Diabetes, Bluthochdruck und Krampfadern helfen. Buchweizen enthält unter anderem alle B-Vitamine (außer B12), Magnesium, Mangan, Selen und alle essentiellen Aminosäuren. Zudem ist er glutenfrei.
Bild: Kai Remmers/dpa/tmn (Archiv)
Wer seine Ernährung mit Superfoods aufpeppen will, braucht nicht unbedingt Chia-Samen und Kakaonibs aus Zentralamerika oder Goji-Beeren aus China. Auch in Deutschland werden Lebensmittel angebaut, die wertvolle Nährstoffe enthalten. Darunter zum Beispiel Buchweizen. Dieser soll bei Diabetes, Bluthochdruck und Krampfadern helfen. Buchweizen enthält unter anderem alle B-Vitamine (außer B12), Magnesium, Mangan, Selen und alle essentiellen Aminosäuren. Zudem ist er glutenfrei.
Bild: Kai Remmers/dpa/tmn (Archiv)
Leinsamen aus Deutschland können laut Verbraucherzentrale problemlos mit Chiasamen mithalten. Sie enthalten viele Omega-3-Fettsäueren und Ballaststoffe. Omega-3-Fettsäuren unterstützen beim Aufbau von Nerven- und Gehirnzellen und sorgen dafür, dass das Blut besser fließen kann. Die Ballaststoffe aus den Leinsamen quellen im Darm. Damit halten sie länger satt und fördern die Darmgesundheit. Zudem enthalten Leinsamen Calcium und Vitamin E.
Bild: Patrick Pleul, dpa (Archiv)
Leinsamen aus Deutschland können laut Verbraucherzentrale problemlos mit Chiasamen mithalten. Sie enthalten viele Omega-3-Fettsäueren und Ballaststoffe. Omega-3-Fettsäuren unterstützen beim Aufbau von Nerven- und Gehirnzellen und sorgen dafür, dass das Blut besser fließen kann. Die Ballaststoffe aus den Leinsamen quellen im Darm. Damit halten sie länger satt und fördern die Darmgesundheit. Zudem enthalten Leinsamen Calcium und Vitamin E.
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Aroniabeeren werden zum Abnehmen, zur Stärkung des Immunsystems, für Gehirn und Herz oder zum Schutz vor Krebs angespriesen. Wissenschaftlich bestätigt ist das laut Verbraucherzentrale nicht. Die Aronia ist reich an bestimmten Pflanzenstoffen, die antioxidativ sein sollen. Antioxidantien reduzieren freie Radikale (hochreaktive Sauerstoffverbindungen im Körper) und sollen das Krankheitsrisiko senken. Aroniabeeren enthalten Vitamin C, Folsäure, Zink und Eisen. Sie werden auch in Buchloe angebaut.
Bild: Wolfgang Wörle (Archiv)
Aroniabeeren werden zum Abnehmen, zur Stärkung des Immunsystems, für Gehirn und Herz oder zum Schutz vor Krebs angespriesen. Wissenschaftlich bestätigt ist das laut Verbraucherzentrale nicht. Die Aronia ist reich an bestimmten Pflanzenstoffen, die antioxidativ sein sollen. Antioxidantien reduzieren freie Radikale (hochreaktive Sauerstoffverbindungen im Körper) und sollen das Krankheitsrisiko senken. Aroniabeeren enthalten Vitamin C, Folsäure, Zink und Eisen. Sie werden auch in Buchloe angebaut.
Bild: Wolfgang Wörle (Archiv)
Avocados kommen aus Südamerika oder Südafrika. Durch den Transport nach Deutschland sind sie nicht nur klimaschädlich, sie benötigen beim Anbau auch viel Wasser. Eine Alternative aus Deutschland sind laut Verbraucherzentrale Walnüsse. Walnüsse haben genauso wie Avocados einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Ungesättigte Fettsäuren sind gut für das Herz-Kreislauf-System und können z.B. das Herzinfarkt-Risiko senken.
Bild: Markus Scholz, dpa (Archiv)
Avocados kommen aus Südamerika oder Südafrika. Durch den Transport nach Deutschland sind sie nicht nur klimaschädlich, sie benötigen beim Anbau auch viel Wasser. Eine Alternative aus Deutschland sind laut Verbraucherzentrale Walnüsse. Walnüsse haben genauso wie Avocados einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Ungesättigte Fettsäuren sind gut für das Herz-Kreislauf-System und können z.B. das Herzinfarkt-Risiko senken.
Bild: Markus Scholz, dpa (Archiv)
Goji-Beeren aus China werden als Superfood angepriesen, weil sie viel Vitamin C enthalten. Schwarze Johannisbeeren und Sanddornbeeren, die im heimischen Garten wachsen, können da aber mithalten. Laut Verbraucherzentrale enthalten sie sogar mehr Vitamin C als Goji-Beeren. Und es gibt sie im Gegensatz zur Goji-Beere, die nur getrocknet verkauft wird, auch frisch oder in Form von Saft oder Marmelade zu kaufen.
Bild: Marcus Merk (Archiv)
Goji-Beeren aus China werden als Superfood angepriesen, weil sie viel Vitamin C enthalten. Schwarze Johannisbeeren und Sanddornbeeren, die im heimischen Garten wachsen, können da aber mithalten. Laut Verbraucherzentrale enthalten sie sogar mehr Vitamin C als Goji-Beeren. Und es gibt sie im Gegensatz zur Goji-Beere, die nur getrocknet verkauft wird, auch frisch oder in Form von Saft oder Marmelade zu kaufen.
Bild: Marcus Merk (Archiv)
Menschen, die sich vegan ernähren, greifen gern auf Quinoa zurück. Denn das Getreide aus Südamerika enthält viel Eisen und hochwertiges Eiweiß, das der Körper gut verarbeiten kann. Eine regionale Alternative ist laut Verbraucherzentrale Hirse. Sie enthalte ebenfalls wertvolle Proteine, die der Körper gut verarbeiten kann, und viel Eisen. Beide Getreidesorten sind glutenfrei. Hirse wird zum Beispiel in Ettenbeuren (Landkreis Günzburg) angebaut.
Bild: Bernhard Weizenegger (Archiv)
Menschen, die sich vegan ernähren, greifen gern auf Quinoa zurück. Denn das Getreide aus Südamerika enthält viel Eisen und hochwertiges Eiweiß, das der Körper gut verarbeiten kann. Eine regionale Alternative ist laut Verbraucherzentrale Hirse. Sie enthalte ebenfalls wertvolle Proteine, die der Körper gut verarbeiten kann, und viel Eisen. Beide Getreidesorten sind glutenfrei. Hirse wird zum Beispiel in Ettenbeuren (Landkreis Günzburg) angebaut.