Die nächste Partei im Ostallgäu hat einen Landratskandidaten nominiert. Die FDP möchte mit Alexander Zellner ins Rennen um den Landratsposten gehen. Dies teilten die Freien Demokraten am Montag in einer Pressemitteilung mit. Zellner sei einstimmig vom Kreisverband aufgestellt worden. Seit mehreren Jahrzehnten hat die FDP im Ostallgäu keinen Kandidaten mehr für eine Landratswahl gestellt. Mit Zellner wolle sie nun aber „dem anhaltenden Stillstand im Landkreis“ entgegenwirken, wie in der Mitteilung zu lesen ist.
Alexander Zellner kommt aus Pfronten
Alexander Zellner ist in Pfronten aufgewachsen und zur Schule gegangen. Der 36-Jährige ist als Business-to-Business-Manager im Fachhandel tätig und lebt derzeit in Kempten. Erfahrung in einem politischen Gremium kann er bisher nicht vorweisen. 2023 kandidierte er für die FDP als Landtagskandidat. Seit Kurzem ist er der stellvertretende Kreisvorsitzende der FDP Ostallgäu. Und nun will er die Nachfolge von Landrätin Maria Rita Zinnecker antreten.
„Die Arbeitsverweigerung der letzten Jahre und Ignoranz in vielen Themenbereichen sind für Bürger und Unternehmen nicht länger hinnehmbar“, sagt Zellner. Mit seiner Kritik bezieht er sich vor allem auf den Bereich Verkehr, erklärt er auf Nachfrage der Redaktion. Maßnahmen zur Entlastung des „enormen Verkehrsaufkommens durch Touristen“ in Füssen, Pfronten und Nesselwang seien seit 20 Jahren nicht umgesetzt worden – obwohl das möglich gewesen wäre, sagt Zellner. Lösungsansätze gebe es genug.
Das möchte Zellner als Ostallgäuer Landrat ändern
Durch seine Familie und frühere berufliche Tätigkeiten fühlt sich Zellner im Ostallgäu gut vernetzt. „Ich kenne den Landkreis von geografischer Seite sehr gut“, sagt er. „Zudem wohnt meine Mutter im Ostallgäu. Dadurch bekomme ich die Probleme im Landkreis mit.“ Das Landratsamt sei nicht einmal per E-Mail zu erreichen, kritisiert Zellner. Ein weiterer Kritikpunkt von seiner Seite: die Königscard, durch die Touristen kostenfrei über 200 Erlebnisse genießen können. Einheimische würden hingegen nicht von dem Angebot profitieren, bemängelt Zellner.
Zellner möchte sich neben einem Verkehrskonzept für die Sicherung von Arbeitsplätzen und Familienpolitik einsetzen. „Die steigenden Schulden der Kommunen, der Mangel an Kita-Plätzen, die dürftigen ÖPNV-Verbindungen und der anhaltende Wohnungsmangel zeigen, dass dringender Handlungsbedarf besteht“, erklärt Zellner. „Wir müssen Lösungen erarbeiten und vor allem auch umsetzen, um das Ostallgäu besser und zukunftsfähig zu machen.“
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