Kürzlich trafen sich rund 70 ehemalige Schülerinnen und Schüler der Realschule Marktoberdorf zu einem besonderen Anlass: dem 50-jährigen Jubiläum des Abschlussjahrganges 1975. Schulleiter Florian Klemm begrüßte die Gäste in der Theateraula und nahm sie anschließend mit auf eine lebendige Zeitreise – mit dem originalen Jahresbericht von damals als Leitfaden.
Die Realschule, damals noch Teil der „Gesamtschule Marktoberdorf“, zählte im Schuljahr 1974/75 710 Schülerinnen und Schüler (heute sind es rund 870). Unterrichtet wurde im wirtschaftskundlichen und mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig – und wer aus Rettenbach, Ronsberg oder Seeg kam, durfte sich getrost als Pendler mit Sitzfleisch bezeichnen.
Die Ausstattung der Schule war überschaubar: Kreidetafeln, Diaprojektoren und das rhythmische Klappern der Olympia-Schreibmaschinen prägten den Alltag. „Technisches Zeichnen“ bedeutete millimetergenaue Linien auf Transparentpapier – Radiergummis waren dabei ebenso gefürchtet wie unersetzlich. Wahlfächer wie Französisch, Russisch oder Fechten sorgten für Vielfalt, und zur Einweihung des Erweiterungsbaus wurde das Theaterstück „Der Krämerskorb“ von Hans Sachs aufgeführt – eine Notlösung, die sich laut damaligem Bericht als kleines Meisterwerk entpuppte.
Klemm nutzte die historischen Einträge, um Parallelen und Unterschiede zur heutigen Realschule aufzuzeigen. Wo früher mit Rechenschieber, Kreide und Tafel gearbeitet wurde, stehen heute Tablets, Laptops, Dokumentenkameras, Beamer und digitale Lernplattformen bereit. Statt Kurzschrift und Schreibmaschine lernen die Jugendlichen Programmieren und Medienkompetenz. Und doch – so wurde beim Rückblick deutlich – hat sich eines nicht verändert: das Engagement für junge Menschen und das familiäre Miteinander an der Schule.
Nach einem Rundgang durch die modernisierten Klassenzimmer klang der Nachmittag bei Kaffee und Kuchen im Modeon aus. Alte Klassenkameraden tauschten Geschichten von damals aus – von legendären Lehrern bis hin zu kleinen Streichen im Pausenhof. Auch fünf Jahrzehnte später bleibt die Realschule Marktoberdorf ein Stück Heimat – nur eben mit Dokumentenkamera statt Kreidetafel.

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