„Das war nicht ganz verkehrt, wie wir's gemacht haben.“ Mit dieser abschließenden Aussage beendete Bürgermeister Roman Albrecht die Bürgerversammlung, die zugleich auch die letzte von ihm geleitete Zusammenkunft war. Denn wie der Gemeindechef bekannt gab, wird er bei den Kommunalwahlen im kommenden März nicht mehr kandidieren.
Roman Albrecht war seit 2014 Bürgermeister in Trunkelsberg
Ein letztes Mal zog der 67-Jährige also Bilanz für die 1865 Einwohner zählende Gemeinde, die der Grünen-Politiker seit 2014 führt. Albrecht hofft, dass der Frauenanteil von 50 Prozent auch künftig gehalten werden kann, weil dies der Arbeit im Gemeinderat sehr zuträglich sei.
Gemeinde hat Wasserverluste weitgehend reduziert
Nach einer Darlehenstilgung in Höhe von fast 1,3 Millionen Euro konnte die Gemeinde im vergangenen Jahr ihren Schuldenstand von 2,28 auf 1,36 Millionen Euro senken. Mit der Erneuerung von Wasserleitungen bei einer Investition von etwa 4,2 Millionen Euro (Zuschüsse rund drei Millionen Euro) konnten laut Albrecht in den vergangenen Jahren die Wasserverluste bereits auf ein Minimum reduziert werden: 2024 wurden 74.000 Kubikmeter Wasser verbraucht, wovon – nach erfolgter Quellsanierung – von der benachbarten Stadt Memmingen nur noch 8000 Kubikmeter zugekauft werden mussten.
Wasserleitungen in Trunkelsberg: Sanierung könnte 2027 beendet sein
Im Jahr 2027 könne die komplette Sanierung abgeschlossen werden, so Albrecht. Jedes Haus habe dann einen eigenen Anschluss mit Schieber, und alle Wasserleitungen sind auf öffentlichem Grund verlegt. Heuer werden die Leitungen in der Schwaighauser-, Emil-Pitzer- und Schulstraße sowie Am Ziegelstadel und in der Hopfenstraße erneuert.
Laut dem Rathauschef folgen die Talbergstraße, Zum Waldeck und Im Tal, sowie die Danneckerstraße. Nächstes Jahr folgen die Verbundleitung nach Memmingen, sowie die Leitungen am Grüntenweg, der Memminger- und der Schwaighauser Straße.

Zusammen mit einer Machbarkeitsstudie wurde ein Wärmebedarfsplan erstellt, für den nun die Auswertung erfolgen kann. Nach einem Jahr Parkkonzeptplanung entschloss sich der Gemeinderat, den „Status quo“ beizubehalten, damit die Situation für die Anwohner nicht verschlechtert wird.
Betreuung für Grundschulkinder: Eltern müssen mit Kosten rechnen
Während die Gemeinde bei der Kita pro Kind und Monat 477 Euro drauflegt, werde die Gemeinde die Kosten des Rechtsanspruchs für die ganztägige Betreuung der Grundschulkinder auf die in Anspruch nehmenden Eltern umlegen müssen, sagte Albrecht.
Der Waldkindergarten, der bis zu 21 Mädchen und Buben beherbergen darf, bekam für 105.000 Euro eine neue Aufwärmstube: In dem isolierten Holzhaus wurden ein Lagerraum und ein „Werkstattofen“ (mit raumunabhängiger Zuluft) integriert, durch den im Winter mit Holz schnell und kostengünstig viel Wärme hineingebracht werden könne.
Dort können von den Kindern gesammelte Tannenzapfen und Holz verbrannt werden. In heißen Sommertagen bringt die Stube einen wirksamen Schutz vor Hitze, da die großen Fenster nach Osten und Norden ausgerichtet wurden. Der Bauwagen wird nun als Büro- und Verwaltungsraum genutzt. Die angebaute „Holzwerkstatt“ hat zwar eine offene Seite, wobei die Kinder durch das Dach von Schnee und Regen geschützt sind.
Beeindruckend sind die Zahlen, die Albrecht den rund 60 sichtlich zufriedenen Bürgern vorlegte: Während die vereinnahmte Gewerbesteuer gerade mal 189.000 Euro betrug, spült die Einkommensteuerbeteiligung rund 1,2 Millionen Euro in den Gemeindesäckel. Davon werden rund 590.000 Euro Kreis-, 262.000 Euro Verwaltungsgemeinschafts- und 148.000 Euro Schulverbands-Umlage bezahlt. Nicht nur beim Kindergarten, auch bei der Unterallgäu-Halle hat Trunkelsberg draufgelegt: Allein für den Brandschutz wurden hier rund 120.000 Euro investiert.
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