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Memmingen interessiert sich für Fluggerät für medizinische Patiententransporte.

Medizinischer Transport der Zukunft

Neues Fluggerät ist „enorme Chance für den ländlichen Raum“

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    Eine Modellkabine mit medizinischer Ausrüstung vermittelt eine Vorstellung der zukünftigen Transportsituation (von links): eRC-Geschäftsführer Dr. David Löbl, Maximilian Mai, Vorstand Klinikum Memmingen, und Oberbürgermeister Jan Rothenbacher.
    Eine Modellkabine mit medizinischer Ausrüstung vermittelt eine Vorstellung der zukünftigen Transportsituation (von links): eRC-Geschäftsführer Dr. David Löbl, Maximilian Mai, Vorstand Klinikum Memmingen, und Oberbürgermeister Jan Rothenbacher. Foto: Alexandra Wehr / Pressestelle Stadt Memmingen

    Ein elektrischer Senkrechtstarter, der Patienten ins Krankenhaus fliegt: Hört sich an wie Zukunftsmusik, ist es aber nicht. Die technische Entwicklung des elektrischen Senkrechtstarters für medizinische Patiententransporte geht kontinuierlich voran, teilt die Pressestelle der Stadt Memmingen mit. Einen Prototyp des zukünftigen Fluggeräts konnten Oberbürgermeister Jan Rothenbacher, Landrat Alex Eder sowie Vertreter aus der Region bei einem Besuch im Hangar des „Systems eResCopter“ in Erding besichtigen. Ehrengast war Sandro Kirchner, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration.

    „Ein Meilenstein im medizinsichen Transportwesen“

    „Ich bin begeistert und interessiert, wenn technische Innovation am Standort Bayern stattfindet. Der elektrische Senkrechtstarter kann ein Meilenstein im medizinischen Transportwesen werden, gerade im ländlichen Raum. Danke an Klaus Holetschek für die Initiative“, sagte Sandro Kirchner.

    So könnte der Flugtransport aussehen

    Begleitend zum Prototypen des sogenannten eVTOLs (electric Vertical Take-Off and Landing) präsentierte das Unternehmen eRC-System GmbH (Ottobrunn) eine Modellkabine mit medizinischer Ausrüstung, die eine Vorstellung der zukünftigen Transportsituation vermittelt. Beispielsweise wird ein Patient mit zeitkritischer Diagnose liegend in ein spezialisiertes Krankenhaus verlegt werden können, begleitet durch medizinisches oder pflegerisches Personal. „Das elektrische Flugsystem eröffnet völlig neue Perspektiven, um das bestehende Rettungsnetz effizient zu ergänzen“, erklärte Oberbürgermeister Jan Rothenbacher. Landrat Alex Eder betonte: „Das „System eResCopter“ ist eine enorme Chance gerade für den ländlichen Raum und kann zur Sicherung unserer Krankenhausstandorte beitragen.“

    Was ist anders als bei einem Hubschrauber?

    Im Vergleich zum Hubschrauber wird das eVTOL durch günstigere Anschaffungs- und Wartungskosten punkten und es ist auch deutlich leiser unterwegs, erklärte eRC-Geschäftsführer Dr. David Löbl. Im Vergleich zum Boden gebundenen Transport wird ein eVTOL ein erheblich schnelleres Transportmittel sein. Bis das neue Fluggerät zum Einsatz kommen kann, dauert es aufgrund des umfangreichen Zulassungsverfahrens in Deutschland und in der Europäischen Union allerdings noch einige Jahre.

    Memmingen und das Unterallgäu ist Modellregion

    Die Gesundheitsregionplus Unterallgäu-Memmingen ist Modellregion für die Erprobung des „Systems eResCopter“. Über das dichte Netzwerk der Gesundheitsregionplus werden zahlreiche Akteure eingebunden, um eine Implementierung des neuen Transportmittels in das bestehende medizinische Transport- und Rettungswesen zu erproben. Einige der Akteure wie Vertreterinnen und Vertreter der Kliniken und Notaufnahmen, der Rettungsleitstelle oder des Lenkungsbeirats der Modellregion waren bei dem Besuch im Hangar mit dabei. In einer Diskussionsrunde zu den Möglichkeiten, die das neue elektrische Fluggerät eröffnet, bestand Einigkeit, dass die bestehenden Transportmittel Hubschrauber und Krankenwagen mit dem „System eResCopter“ eine wertvolle Ergänzung finden können.

    Das ist das „System eResCopter“

    Im Rahmen des „Systems eResCopter“ entwickelt die eRC-System GmbH, ein Unternehmen der IABG-Gruppe, in Kooperation mit der TU München ein elektrisch betriebenes, senkrecht startendes und landendes Fluggerät (eVTOL), das speziell für medizinische Einsätze konzipiert wurde. Das Fluggerät ist optimiert für den Transport zwischen zukünftigen Level-Krankenhäusern – speziell für notärztliche oder therapeutische Verlegungen der Patienten von Grundversorgungskliniken zur Behandlung in Schwerpunktkliniken. Ein interdisziplinäres Projektteam – bestehend aus erfahrenen Luftfahrtingenieuren, Notfallmedizinern und Administratoren aus dem Gesundheitssektor – arbeitet parallel am Bau von Prototypen und an der Zulassung des Luftfahrtgeräts sowie an der Integration in die Mechanismen einer zukünftigen Krankenhaus-Landschaft.

    Die Zulassung eines neuen Fluggeräts für den allgemeinen Flugbetrieb erfordert umfangreiche Tests und Nachweise, um die Sicherheit im Flugverkehr im Sinne aller zu gewährleisten. Der operative Flugbetrieb soll von der DRF Stiftung Luftrettung gAG geführt werden, die auf Erfahrungen aus mehr als fünf Jahrzehnten in der Luftrettung zurückgreift.

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