Das war wieder ein wirkungsvoller Spannungsbogen in der Aula der FOS/BOS Memmingen des Memminger Vokalensembles. Unter der Leitung von Heidi Zapf schenkten die 20 Sängerinnen und 15 Sänger dem Publikum im vollen Saal musikalische Vielfalt und gesangliche Schönheit.
Das eröffnende „Change“ von Melissa Dunphy setzte ein kraftvolles Zeichen zum Mitfühlen in unruhigen Zeiten. Mit zwei Madrigalen von Luca Marenzio und John Bennets heiterem „All creatures now“ spannte der Chor den Bogen zur Blütezeit der Renaissance – stets fein artikuliert, stimmlich transparent und mit jener Leichtigkeit, die dieser Gattung so viel Würde und Charme verleiht.
Ein Glanzpunkt der ersten Hälfte waren, wie bereits im vergangenen Jahr, die süditalienischen Volkslieder. Mit „Mamma la rondinella“ beeindruckte das Ensemble mit präziser Artikulation, die das aufblitzende Temperament der Folklore in scharfem Kontrast zur filigranen Linienführung hörbar machte. Ebenso fesselte das rhythmisch pulsierende „Kalì nitta“. Bei allen vier Liedern verschmolz der Chor zu einem Ganzen – in enger Partnerschaft mit Sandro Wegmann, dessen nuancenreiche, anspruchsvolle Klavierbegleitung den Chor sicher trug.
Nach dem lyrischen, mit fließenden Harmonien versehenen „Who has seen the wind?“ von Jay Althouse, folgte ein weiterer Höhepunkt: Morten Lauridsens „Dirait-on“ – sehr zart und lyrisch gesungen, mit einer Beseeltheit, die Rilkes französische Sprache eindrucksvoll zum Klingen brachte. Hier bewiesen die jeweiligen Stimmgruppen des Ensembles, wie tragfähig und gleichzeitig solistisch sie agieren können.
Nach einer Liebeserklärung mit „Everyhting" von Michael Bublé an das treue Publikum und den Moderator der ersten Hälfte, Herbert Wolf, leitete Sandro Wegmann mit Joplins „The Entertainer“ in die zweite Hälfte über, die der Chor mit „The Greatest Show“ choreografisch im Musical-Stil eröffnete. Berührend erklang Enyas „May it be“ und das von Pentatonix inspirierte „Let it go“.
Solistisch glänzten Eva Kirchmann innig mit „Hymne à l‘amour“, Anja Gabler strahlend mit „Raindrops keep fallin’ on my head“ und Antje Polly stimmgewaltig bei „Cabaret“, gefolgt von Sebastian Vetters jazzig-leichter Eleganz in „Fly me to the moon“, der sich auch als Moderator der zweiten Hälfte elegant präsentierte.
Zurück im Ensemble traf vor allem „Your song“ von Elton John einen musikalischen Nerv: differenziert, fein abgestuft, voller Wärme und Ausdruck, der das Lied über seine Pop-Herkunft hinaus in fast kunstliedhafter Tiefe erklingen ließ. Zusammen mit „Rocketman“ und „Crocodile Rock“ wurde dieser Block zum gefällig lässigen Finale des Abends.
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