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Mit einer Stimme sprechen: In Memmingen bildet sich eine Interessengemeinschaft Kultur.

Kulturakteure verschaffen sich Gehör

Mit einer Stimme sprechen: In Memmingen entsteht eine Interessengemeinschaft Kultur

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    Mit einem Meer aus Farbenpracht – nämlich einer bunten Schaumparty – startete die Memminger Kulturnacht in diesem Jahr publikumswirksam.
    Mit einem Meer aus Farbenpracht – nämlich einer bunten Schaumparty – startete die Memminger Kulturnacht in diesem Jahr publikumswirksam. Foto: Fritz Pavlon

    Memmingens Kulturszene ist bunt und vielfältig. Das lässt sich nicht zuletzt an den Memminger Kulturnächten ablesen, für die verschiedenste Akteure ein reichhaltiges Programm auf die Beine stellen, das Besucher und Besucherinnen jedes Mal in Scharen anzieht. Aus diesem Kreis kommt der Wunsch, eine Interessengemeinschaft (IG) Kultur zu gründen, um so die Zusammenarbeit zu stärken und die Kulturlandschaft besser zu vernetzen. Das hat jetzt auch der Kulturausschuss des Stadtrats befürwortet.

    Städtische und freie Kulturszene arbeiten zusammen

    Kulturamtsleiter Sebastian Huber stellte dem Gremium die Idee dahinter vor und informierte über die Struktur und Arbeitsweise der geplanten IG Kultur. Sie soll eine Plattform für alle Kulturakteure der Stadt sein, für große und kleine, professionelle und ehrenamtliche Veranstalter – von den städtischen Kultureinrichtungen bis hin zur freien Szene. Dass auch einzelne Künstler oder Künstlerinnen beitreten, ist dagegen nicht vorgesehen.

    Das sind die Gründungsmitglieder der neuen IG Kultur

    Gründungsmitglieder der IG Kultur sind zunächst die Einrichtungen und Veranstalter, die an den Memminger Langen Nächten der Kultur beteiligt sind. Dazu gehören alle städtischen Museen, das Landestheater Schwaben, die VHS, die Stadtbibliothek und die städtische Sing- und Musikschule, das Kaminwerk, das PiK (Parterretheater im Künerhaus), das Memminger Marionettentheater und heuer auch das Frauennetzwerk, das im Madlenerhaus eine große Kunstausstellung mit Werken von Künstlerinnen aus der Region organisiert hat. Die Kulturnächte bieten mitten in der Stadt eine Bühne für interaktive Kunstaktionen, Live-Musik, Führungen und kleine Aufführungen. Den spektakulären Auftakt machte heuer ein Schaum-Happening.

    Im sonst nicht zugänglichen Madlenerhaus gab es eine Ausstellung mit Werken von Künstlerinnen aus der Region.
    Im sonst nicht zugänglichen Madlenerhaus gab es eine Ausstellung mit Werken von Künstlerinnen aus der Region. Foto: Fritz Pavlon

    So arbeitet die IG Kultur

    Jeweils ein bis zwei Vertreter und Vertreterinnen aller IG-Kultur-Mitglieder treffen sich künftig dreimal im Jahr. In diesen Sitzungen können weitere Mitglieder vorgeschlagen und nach Abstimmung mit einfacher Mehrheit aufgenommen werden, informierte Huber. Die Interessengemeinschaft wählt einen Sprecherrat aus drei Personen, der künftig kontinuierlich mit dem städtischen Kulturamt im Austausch steht. Außerdem stellt er einmal im Jahr dem Kulturausschuss aktuelle Themen, Anliegen und Entwicklungen vor.

    Kulturelle Themen aufwerten, neue Ideen entwickeln

    Huber erläuterte auch die Bedeutung und die Ziele der neuen Interessengemeinschaft. Der angestrebte beständige Dialog zwischen Kulturschaffenden, Verwaltung und Politik soll die Mitsprachemöglichkeiten von Kulturakteuren verbessern und dafür sorgen, dass kulturpolitische Interessen gebündelt an die Stadt herangetragen werden können. „Wir wollen ein Sprachrohr schaffen, mit dem kulturelle Themen aufgewertet werden“, sagte Huber. Außerdem könne man gemeinsam neue Ideen entwickeln und die kulturelle Vielfalt in Memmingen damit stärken. Die Stadt sei dabei eher in der Rolle des Moderators.

    „Vernetzten braucht kein Budget“

    Stadträtin Dr. Monika Schunk (Grüne) fragte nach, ob die IG Kultur auch finanzielle Auswirkungen für die einzelnen Mitglieder habe, da die Zuschüsse für die verschiedenen Kultureinrichtungen sehr unterschiedlich seien. „Vernetzen braucht kein Budget“, sagte Huber dazu. Die IG Kultur sei eine lose Struktur, kein Verein und habe keinen Etat. In erster Linie gehe es darum, den Austausch zu fördern. Indem die Kulturszene mit einer Stimme spricht, könnten ihre Bedürfnisse künftig besser berücksichtigt und insgesamt die Wahrnehmung von kulturellen Themen in Memmingen gestärkt werden. 

    Oberbürgermeister Jan Rothenbacher merkte an, dass die Eckpunkte der neuen IG Kultur bewusst sehr frei formuliert seien, weil man keine zusätzliche Bürokratie aufbauen wolle.

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