Die Tierrechts-Organisation Peta will der Stadt Memmingen und dem Fischertagsverein 125.000 Euro bezahlen, wenn für den Fischertag keine Forellen mehr sterben müssen. Und zwar dauerhaft.
Der Fischertag ist einmal im Jahr im Sommer. Dabei springen die Teilnehmer in den Stadtbach und versuchen, Forellen zu fangen. Wer die schwerste erwischt, wird Fischerkönig.
Keine Werbe-Aktion von Peta: „Das Angebot ist ernst gemeint“
Ein ernst gemeintes Angebot von Peta oder eine Werbekampagne, um auf die Forderungen der Organisation aufmerksam zu machen? „Das Angebot ist ernst gemeint. Wenn eine so traurige Tradition wie der Memminger Fischertag, bei dem jedes Jahr so viele Tiere getötet werden, in ein tierfreundliches Fest umgestaltet wird, leisten wir gerne einen finanziellen Beitrag, um das Tierleid zu beenden und in ein modernes, fröhliches, veganes Fest umzugestalten.“ Das antwortet Dr. Tanja Breining, Biologin und Fachreferentin für Wassertiere bei Peta, auf unsere Anfrage.

Peta will für veganen Fischertag in Memmingen zahlen: Woher kommt so viel Geld?
Würde Peta denn das Geld direkt zahlen können? Die Summe könnte „sicherlich in angemessen kurzer Zeit überwiesen werden“, sagt Breining. Die Organisation finanziert sich ausschließlich über Spenden. Woher hat sie 125.000 Euro? Einzelne Spender „haben ein großes Interesse an der Beendigung des traurigen Spektakels und stellen hierfür Geld zur Verfügung“, sagte Breining auf Nachfrage der Allgäuer Zeitung.

Ähnliches Peta-Angebot bekam auch schon das RTL-Dschungelcamp
Wurde von Peta jemals so viel Geld in ein Einzelprojekt gesteckt? Die Organisation habe im Jahr 2024 dem Fernsehsender RTL 100.000 Euro angeboten, „wenn für das Dschungelcamp keine Tiere mehr leiden und sterben müssen“. RTL lehnte das Angebot ab. Schon ein Jahr zuvor hatte Peta ein veganes Dschungelcamp gefordert.
Veganer Fischertag? Peta unterbreitet Angebot an Memmingen
Das Angebot von Peta ging an die Stadtverwaltung und auch an den Fischertagsverein. „Wir haben das Angebot an beide unterbreitet, das müssten die Akteurinnen und Akteure dann unter sich besprechen“, sagt Breining. In einem gemeinsamen Statement haben sich Stadt und Verein gegenüber unserer Redaktion bereits geäußert. Sie lehnen das Angebot von Peta ab: „Kulturpflege und Heimat sind mit Geld nicht aufzuwiegen.“
Zudem werde während des Fischertages darauf geachtet, dass der Tierschutz eingehalten werde. „Was den Tierschutz angeht, haben wir Vorkehrungen und Anordnungen getroffen, die von den Stadtbachfischern und Stadtbachfischerinnen peinlich genau eingehalten und vonseiten des Veterinäramts streng kontrolliert werden.“
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