In Pfunds in Tirol war in der Nacht zum Montag - 1. Juli - ein Bär unterwegs. Eine Wildkamera hielt das Tier fest, berichtete das Land Tirol. Laut der Behörde dürfte der Bär auch für die Plünderung mehrerer Bienenstöcke im Gemeindegebiet von Pfunds in den Tagen zuvor verantwortlich sein.
Bär in Tirol unterwegs - Spazierweg gesperrt
Die Gemeinde habe die Bevölkerung bereits informiert und einen Spazierweg in der Nähe der Bienenstände vorübergehend gesperrt, hieß es. Das Land Tirol empfahl außerdem, Bienenstöcke in dem Bereich durch einen Elektrozaun zu schützen.
Grundsätzlich gebe es in Tirol derzeit keinen Anlass von einer erhöhten Gefahr durch Bären auszugehen. Alle Bären, die in Tirol in den letzten Jahren festgestellt wurden, seien scheu gewesen. Die Wahrscheinlichkeit in Tirol einem Bären zu begegnen, sei zudem äußerst gering.
Im Gemeindegebiet von Pfunds war zuletzt Ende Mai ein Bär nachgewiesen worden – damals mittels Videoaufnahme beziehungsweise am darauffolgenden Tag ebenfalls mittels Wildkamera. Ob es sich um das gleiche Tier wie aktuell handelt, ist aber unbekannt.
Erst im Mai war auch im deutsch-österreichischen Grenzgebiet, nur wenige Kilometer vom Allgäu entfernt, ein Braunbär unterwegs. Das bestätigte die Landesregierung von Vorarlberg. Demnach hatte eine Wildkamera den Braunbären in der Nacht zum 22. Mai im Gemeindegebiet von Lech am Arlberg "eindeutig festgestellt".
Ein Experte ging damals davon aus, dass es sich um einen jüngeren, männlichen Bären hehandelt haben dürfte, der vermutlich von Trient über das Lechtal nach Vorarlberg kam.
Die nächste Bären-Population befindet sich im von Bayern etwa 120 Kilometer entfernten italienischen
. Den Bären-Bestand für Kärnten und Osttirol schätzt der WWF Österreich auf fünf bis acht Bären.Chronologie: Bären-Sichtungen im Allgäu und Umgebung
- 26. Mai 2024: Ein Wanderer entdeckt im Bereich Rankweil-Übersaxen die Spuren eines Braunbären. Das berichtet das Bundesland Vorarlberg. (Bestätigt)
- 22. Mai 2024: Eine Wildkamera fotografiert im Gemeindegebiet von Lech am Arlberg einen Braunbären. (Bestätigt)
- 26. April 2023: Nahe Pfafflar im Tiroler Bezirk Reutte werden Haare und Kot eines Bären gefunden. (Bestätigt)
- 19. April 2023: Zwei Frauen sehen angeblich beim Wandern im Montafon in Vorarlberg einen Bären, flüchten und rufen die Polizei. (Unbestätigt)
- 18. April 2023: Bärenspuren werden im Schnee nahe Elmen im Tiroler Bezirk Reutte, nur wenige Kilometer vom Oberallgäu entfernt, entdeckt. (Bestätigt)
- 17. April 2023: In Stanzach im Lechtal fängt eine Wildkamera einen Bären ein. Außerdem werden Spuren im Schnee gefunden und ein Reh soll von einem Bären gerissen worden sein. (Bestätigt, bis auf den Riss)
- 21. April 2022: Ein Bär wird von einer Wildkamera im Pitztal im Bezirk Imst fotografiert. (Bestätigt)
- 13. Oktober 2019: Ein Braunbär tappt in eine Fotofalle nahe Lermoos im Tiroler Bezirk Reutte. (Bestätigt)
- 1. Oktober 2019: In Balderschwang im Oberallgäu findet eine Touristin Bärenkot und fotografiert ihn - zwei Wochen später bestätigt ein Experte den Fund: Es stammt von einem Bär. (Bestätigt)
- 17. Juni 2019: Im Klausenwald in Reutte in Tirol überführt eine Wildkamera den Bären. Er wird von der Presse "Klausi" getauft. (Bestätigt)
- 15. Juni 2019: Ein gerissener Rotwildkadaver wird am Tiroler Rotlechstausee (Bezirk Reutte) entdeckt. Die Vermutung liegt nahe: Das Tier könnte von einem Braunbär gerissen worden sein. (Bestätigt)