Ein Panorama - was ist das eigentlich überhaupt? Grob gesagt: Eine besonders gute Aussicht. Es bedeutet die Möglichkeit, den Blick ungewöhnlich weit über Täler, Gipfel und den Horizont schweifen zu lassen. Und das oft mit Rundumsicht, zum Beispiel auf einem Gipfel.
In den Vorarlberger Alpen gibt es mehrere solcher Stellen, die den Blick in alle Richtungen und/oder in weite Ferne ermöglichen. Unsere Redaktion hat fünf Bergtouren ausgewählt, die solche Panoramablicke bereithalten. Angeordnet sind sie nach Schwierigkeitsgraden von leicht bis schwer.
Das sind fünf der schönsten Panorama-Wanderungen in Vorarlberg
Die folgenden Touren mit Panoramablick lassen Wanderherzen in Vorarlberg höher schlagen:
- Panorama am Dreiländereck auf dem Rücken des Pfänders
- Zur höchsten Schutzhütte in der Silvretta: Die Saarbrücker Hütte
- Grenzwanderung auf dem Fellhorngrat zwischen Vorarlberg und dem Allgäu
- Doppeltes Gipfelglück: Mondspitze und Schillerkopf
- Weite Blicke ins Klostertal und auf das Lechquellengebirge: Die Kaltenberghütte
Hier finden Sie außerdem fünf der schönsten Gipfelwanderungen in Vorarlberg.
1. Panorama am Dreiländereck auf dem Rücken des Pfänders
Dauer: circa 2,5 Stunden, Länge: circa 7 Kilometer, Start- und Endpunkt: Talstation Pfänderbahn, Schwierigkeitsgrad: leicht
Der Pfänder (1064 Meter) ist der Hausberg von Bregenz und für seine Panoramablicke über Bodensee, Rheintal und die umliegenden Gebirge bekannt. Schon die Auffahrt mit der Pfänderbahn zur Bergstation (1023 Meter) lässt erahnen, welche Aussicht oben wartet.
Die Rundtour beginnt bei der Bergstation und führt über Wiesen und durch Waldstücke bergab zum Moosegger Parkplatz. Von dort geht es weiter Richtung Jungholz, wo kleine Siedlungen und Bauernhöfe den Weg säumen. Über eine idyllische Lichtung mit Wegkreuz führt die Route wieder bergauf zur Parzelle Hub und zurück zum Höhenweg.
Der Kreis schließt sich bei der Bergstation, von wo es mit der Gondel retour nach Bregenz geht. Wer ein uneingeschränktes 360-Grad-Panorama - auch auf das Allgäu - genießen möchte, hängt noch einen kurzen Abstecher auf den eigentlichen Pfändergipfel an.

2. Zur höchsten Schutzhütte in der Silvretta: Die Saarbrücker Hütte
Dauer: circa 4,5 Stunden, Länge: circa 13 Kilometer, Start- und Endpunkt: Vermuntstausee, Schwierigkeitsgrad: mittel
Auf 2538 Metern liegt die Saarbrücker Hütte hoch über dem Vermuntstausee und bietet eindrucksvolle Blicke auf die Silvrettagipfel. Die Silvretta bildet eine Gebirgsgruppe zwischen Vorarlberg, Tirol und der Schweiz, das für seine Dreitausender und Gletscher bekannt ist. Besonders prägend im Panorama ist das Große Seehorn (3121 Meter), das mit seinem Hängegletscher direkt gegenüber aufragt.
Schon während des Aufstiegs ist die Hütte fast durchgehend sichtbar und wirkt wie ein Fixpunkt inmitten der Bergkulisse.
Gestartet wird am Seespitz des Vermuntstausees (1750 Meter), wo Weg in Serpentinen bergauf führt. Der Anstieg bleibt durchwegs gleichmäßig, lediglich kurze Abschnitte sind steiler. Oben angekommen lädt die Hütte mit urigem Charakter und ihrer aussichtsreichen Lage zum Verweilen ein.
Für den Rückweg empfiehlt sich die Route über den Fahrweg, der gelenkschonend ins Tal zurückführt.

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3. Grenzwanderung auf dem Fellhorngrat zwischen Vorarlberg und dem Allgäu
Dauer: circa 4 Stunden, Länge: circa 8 Kilometer, Start- und Endpunkt: Talstation der Söllereckbahn Oberstdorf, Schwierigkeitsgrad: mittel
Gratwanderung oder Grenztour – die Strecke von Oberstdorf nach Riezlern im Kleinwalsertal verbindet beides. Auf dem Wiesenrücken des Fellhorngrats ist Schwindelfreiheit nicht verkehrt, wobei der Anstieg keine nennenswerten Schwierigkeiten bereithält.
Das 2025 Meter hohe Fellhorn mit dem Gipfelkreuz bildet den Höhepunkt der Tour und eröffnet ein Panorama über mehrere schöne Gegenden: das Kleinwalsertal, das Stillachtal, das Allgäu und die markanten Gipfel des Hohen Ifen. Bereits die Fahrt mit der Söllereckbahn stimmt auf die Aussicht ein und lässt den Kontrast zwischen Wiesen und steinigen Bergen erahnen.
Die Tour startet in Oberstdorf/Kornau. Von dort aus fährt man zunächst mit der Söllereckbahn zur Bergstation (1358 Meter). Über Wald- und teilweise asphaltierte Wege geht es zunächst bergauf zur Sölleralpe (1522 Meter). Ein Serpentinenweg führt auf den Wiesenrücken bis zur Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Auf dem breiten Grat geht es weiter zum Söllerkopf (1927 Meter) und schließlich zum Fellhorngipfel (2025 Meter).
Der Abstieg erfolgt über den Grat Richtung Kanzelwandbahn, wobei ein Abstecher zum Fellhorn-Gipfelrestaurant möglich ist. Kurz vor Riezlern führt der Weg zur Bergstation der Kanzelwandbahn (1957 Meter), von wo die Talfahrt ins Tal und die Rückfahrt mit dem Walserbus nach Oberstdorf den Abschluss der Tour bilden.

4. Doppeltes Gipfelglück: Mondspitze und Schillerkopf
Dauer: circa 5 Stunden, Länge: circa 10,5 Kilometer, Start- und Endpunkt: Wanderparkplatz Rona, Schwierigkeitsgrad: schwer
Die Mondspitze (1967 Meter) und der Schillerkopf (2006 Meter) gehören zu den eindrucksvollsten Aussichtsgipfeln rund um Bludenz - allein ihre Namen vermitteln einen gewissen Zauber.
Los geht es auf dem Wanderparkplatz Rona über das Hochplateau der Tschengla, vorbei an Almen, Wiesen und Wäldern - immer an den Ausschilderungen zur Mondspitze orientiert. Gefühlt mit jedem Meter eröffnen sich schon hier immer weitere Blicke auf Klostertal, Montafon, Brandnertal, Walgau und Großes Walsertal – ein Panorama, das bei der Furklaalpe erstmals richtig eindrucksvoll wird.
Über das Klampera Sättele erfolgt nun der Zustieg zur Mondspitze. Trittsicherheit ist in diesem felsigen Gelände erforderlich. Vom Gipfel bietet sich dann ein grandioser Rundblick, bei dem auch die Tiroler und Schweizer Berge ins Bild rücken. Auf dem breiten Grat führt der Weg ab- und aufwärts weiter zum Schillersattel (1847 Meter) und von dort auf den Schillerkopf.
Der Abstieg erfolgt über Steige und Wiesen zurück zur Tschengla, vorbei an Wäldern und ruhig gelegenen Wegen.

5. Weite Blicke ins Klostertal und auf das Lechquellengebirge: Die Kaltenberghütte
Dauer: circa 4 Stunden, Länge: circa 10,5 Kilometer, Start- und Endpunkt: Bergbahn Stuben, Schwierigkeitsgrad: schwer
Die Kaltenberghütte (2089 Meter) liegt hoch über dem Klostertal und bietet beeindruckende Tiefblicke ins Tal sowie markante Aussichten auf das Lechquellengebirge. Der Kaltenberg selbst prägt die Szenerie südlich der Hütte, im Südosten ragen die Maroiköpfe auf, östlich schließen sich die Ausläufer des Arlbergs an. Das Verwallgebirge begleitet die Runde und sorgt für zusätzliche Vielfalt im Panorama.
Die Wanderung startet beim Fuxbau der Bergbahn in Stuben, von wo zunächst am Rand des Klostertals entlang gewandert wird. Bald zweigt der Steig ab und führt durch abwechslungsreiches Gelände – Sumpfbiotop, Stubner See, Latschen und Almwiesen – bergauf zur Hütte. Der Schlussanstieg erfolgt direkt von Westen, wo vor der Hütte ein Gipfelkreuz den höchsten Punkt markiert.
Für den Abstieg führt die Route über den Steig Richtung Osten („Rauz“) und weiter auf kaum markierten Wegen entlang von Bächen zurück nach Stuben.

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