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Lawine im Skigebiet Lech-Zürs: Mehrere Personen verschüttet - Polizei und Bergrettung im Einsatz

Entwarnung am Arlberg

Alle Vermissten nach Lawine im Skigebiet Lech-Zürs gerettet

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    Polizei und Bergwacht suchen nach weiteren Verschütteten nach der Lawine im Skigebiet Lech-Zürs.
    Polizei und Bergwacht suchen nach weiteren Verschütteten nach der Lawine im Skigebiet Lech-Zürs. Foto: Unbekannt, Lech Zürs Tourismus, picture alliance, dpa

    Aktualisiert am Montag, 10.10 Uhr: Nach dem Lawinenabgang am Arlberg in Österreich hat am Montag eine Sicherheitssuche begonnen. Sie solle ausschließen, dass doch noch Wintersportler unter den Schneemassen begraben seien, sagte der Sprecher des Einsatzkommandos. "Es sind rund 100 Helfer im Einsatz." Es gebe allerdings weiterhin keine Vermisstenmeldung. Alles spreche dafür, dass es bei einem Schwer- und drei Leichtverletzten bleibe. Bei dem Schwerverletzten handle es sich um einen deutschen Gast, der in die Klinik nach Innsbruck geflogen worden war. Zu seiner Identität wurden zunächst keine Angaben gemacht.

    Die anderen drei Verletzten waren von der Lawine laut Einsatzleitung nur touchiert worden. Danach fuhren sie ins Tal. "Jeder, der an einem Lawinenhergang beteiligt ist, sollte sich melden, das würde die Arbeit erleichtern", so der Sprecher der Einsatzleitung, Hermann Fercher, weiter. Auf dem Video eines Skigastes waren zehn Wintersportler zu sehen gewesen, die von der Lawine mehr oder weniger erfasst worden waren. Deshalb waren die Behörden von einer erheblichen möglichen Opferzahl ausgegangen. Der mehrere Meter hohe Lawinenkegel wurde am Sonntag zeitweise von rund 200 Helfern abgesucht.

    Aktualisiert am Montag, 7.45 Uhr: Aufatmen im Skigebiet Lech-Zürs: Nach dem Lawinenabgang am Arlberg sind alle Vermissten gerettet. Vier Menschen wurden verletzt, einer von ihnen schwer, wie die Landespolizeidirektion Vorarlberg am frühen Montagmorgen mitteilte. Vermisst werde nach derzeitiger Erkenntnislage niemand mehr. Ursprünglich waren die Einsatzkräfte von zehn Wintersportlern ausgegangen, die am Sonntag auf der Piste von den Schneemassen begraben worden sein könnten. Das Video eines Skigastes legte diesen Schluss nahe. Die Polizei teilte nun mit, die übrigen sechs Personen seien nicht von der Lawine erfasst worden.

    Der Such- und Rettungseinsatz wurde laut Polizeiangaben am späten Sonntagabend eingestellt. Aus Sicherheitsgründen werde an diesem Montag noch "zur endgültigen Abklärung" eine Suche durchgeführt. Im Einsatz waren zeitweise bis zu 200 Personen verschiedenster Rettungsorganisationen. Mit Hilfe starker Scheinwerfer wurde der Lawinenkegel auf einer Piste unterhalb des 2700 Meter hohen Trittkopfes bei Lech ausgeleuchtet. Die Helfer suchten das Terrain mit langen Sondierstangen ab. Unterstützt wurden sie bei ihrer Suche von sieben Hubschraubern.

    Auf dem Video des in der Ferne stehenden Skigastes war nicht erkennbar, ob die Skifahrer es noch aus der Gefahrenzone geschafft hatten. Vorsichtshalber wurden alle verfügbaren Retter der Alpinpolizei, der Bergwacht und der Feuerwehr alarmiert. Ein Skifahrer konnte schnell geborgen werden. Er wurde mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus in Innsbruck geflogen. Im Verlauf des Abends meldeten sich die Personen, die auf dem Video zu sehen waren, wie die Polizei mitteilte. Einige von ihnen waren selbstständig ins Tal abgefahren und hatten ihre Beteiligung am Lawinenunfall zunächst nicht gemeldet.

    Am Sonntag herrschten nach Angaben der Polizei frühlingshafte Bedingungen in dem wegen seiner vielen Pisten und seiner Schneesicherheit beliebten Skigebiet am Arlberg. Zugleich war die Lawinengefahr nach Angaben des Lawinenwarndienstes erheblich.

    Dass Lawinen auch die als sicher geltenden Pisten erreichen, ist äußerst selten, aber nicht ausgeschlossen. So starben vor drei Jahren in Südtirol eine Frau und zwei sieben Jahre alte Mädchen, als sich im Schnalstal in 3000 Metern Höhe ein riesiges Schneebrett löste und bis auf die Piste donnerte. Auch in Andermatt in der Schweiz war es im Dezember 2019 zu einem Vorfall gekommen, bei dem Schneemassen sechs Skiläufer auf der Piste verschütteten. Das Unglück ging aber glimpflich aus.

    Das Überleben in einer Lawine ist eigentlich nur in einem kurzem Zeitraum möglich. Die Opfer ersticken unter dem fest gepressten Schnee oder erliegen ihren Verletzungen. In Einzelfällen haben Verschüttete aber Glück und vor ihrem Gesicht befindet sich ein Hohlraum, der das Atmen ermöglicht. Unter diesen Umständen wurden Wintersportler auch noch nach mehreren Stunden lebend geborgen.

    Aktualisiert am Sonntag, 21 Uhr: Im Skigebiet Lech-Zürs (Vorarlberg) ist am ersten Weihnachtsfeiertag gegen 15 Uhr eine Lawine abgegangen. Laut Vorarlberger Polizei kam die Lawine im Bereich Trittkopf herunter. Die Lawine erreichte auch eine Skipiste.

    Zunächst schrieb die Vorarlberger Polizei von zehn Verschütteten, in einer späteren Meldung hieß es, dass die genaue Zahl nicht bekannt ist. Am späten Sonntagabend berichteten mehrere Medien unter Berufung auf einen Sprecher der Einsatzkräfte, dass von den mutmaßlich zehn Verschütteten acht identifiziert und am Leben seien. "Hoffnung macht auch, dass wir keine Vermisstenanzeigen haben", sagte der Sprecher gegenüber dem Bayerischen Rundfunk.

    Die Bergwacht suchte am Nachmittag mit Lawinensuchhunden und acht Hubschraubern nach möglichen Opfern. Gegen Abend waren die Hubschrauber nicht mehr im Einsatz, am Boden suchten die Helfer weiter in dem Lawinenkegel, der zwischenzeitlich ausgeleuchtet wurde. Laut Gemeinde waren am Abend fast 200 Menschen im Einsatz, die sich an der Suche beteiligten.

    Die Einsatzleitung vor Ort wurde im Hotel Alpenrose in Zürs eingerichtet. Die Polizei bat mögliche Zeugen, sich bei der Polizei Lech unter der Telefonnummer 059133-8105 100 zu melden. Um Kontaktaufnahme wurden auch Personen gebeten, die möglicherweise einen Angehörigen in dem Skigebiet vermissten.

    Lawine in Lech/Zürs: Zahl der Vermissten noch unklar

    In den vergangenen Tagen war in dem hochalpinen Gelände viel Schnee gefallen. Am Sonntag herrschten dann nach Angaben der Polizei frühlingshafte Bedingungen in dem Skigebiet am Arlberg. Zugleich war die Lawinengefahr nach Angaben des Lawinenwarndienstes erheblich.

    In einem weiteren österreichischen Skigebiet ist ebenfalls am Samstag eine Lawine abgegangen: Gegen 12.30 Uhr hat ein unbekannter Skifahrer in Sölden bei einer Variantenabfahrtam Tiefenbachferner eine etwa 50 Meter breite und 60 Meter lange Lawine ausgelöst.

    Ein Augenzeuge sah den Skifahrer zunächst, verlor ihn dann aber wieder aus den Augen, weshalb ein Sucheinsatz ausgelöst wurde.

    Der Lawinenkegel wurde mit etwa 80 Personen sondiert und mit drei Lawinensuchhunden, der Bergrettung und einem Suchgerät abgesucht. Allerdings fanden die Einsatzkräfte niemanden, weshalb der Einsatz um 15.20 Uhr beendet wurde. Im Einsatz waren vier Hubschrauber, die Bergbahnen Sölden, die Lawinenhundestaffel der Bergrettung und die Bergrettungen Sölden, Obergurgl und Längenfeld, die Alpinpolizei und weitere Personen von Skischulen.

    Auch am Fellhorn ist vor wenigen Tagen eine Lawine abgegangen, diese kam allerdings außerhalb des Skigebiets herunter. Verletzt wurde dabei niemand.

    Aktuelle Informationen zum Lawinenwarnlagebericht finden Sie immer hier.

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