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Österreich: Alpbach in Tirol: Das macht das Bergdorf besonders

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Alpbach in Tirol: Das macht das Bergdorf besonders

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    Das Dorf Alpbach in Österreich ist ein Vorzeigestück der Tiroler Tradition. Grund dafür ist unter anderem eine Bauordnung aus dem Jahr 1953.
    Das Dorf Alpbach in Österreich ist ein Vorzeigestück der Tiroler Tradition. Grund dafür ist unter anderem eine Bauordnung aus dem Jahr 1953. Foto: Bernd F. Meier, dpa

    Die Gemeinde Alpbach in Tirol wurde in einer ORF-Sendung aufgrund des einheitlichen Holzbaustils und der traditionellen Blumen an den Fenstern und Balkonen der Häuser als das "Schönste Dorf Österreichs" betitelt. Im Winter wird Alpbach dank dem nahegelegenen Skigebiet "Ski Juwel Alpbachtal Wildschönau" zum Wintersportort. Im Sommer warten viele Wanderungen in den Kitzbüheler Alpen auf Bergsteigerinnen und Bergsteiger. Hier gibt es Informationen über das, was Alpbach besonders macht, was es dort zu erleben gibt und wie die Geschichte des Dorfes aussieht.

    Alpbach im Steckbrief: Webcam und Höhe

    • Bundesland: Tirol
    • Bezirk: Kufstein
    • Fläche: 58,36 km²
    • Höhe: 975 m ü. A.
    • Einwohnerzahl: 2530 (Stand Januar 2022)
    • Bevölkerungsdichte: 43/km²
    • Bürgermeister: Markus Bischofer
    • Webcam: Live Aufnahmen aus dem Alpbachtal

    Sehenswürdigkeiten: Deswegen ist Alpbach das schönste Dorf in Österreich

    Dörfer in den Bergen von Tirol gibt es viele, doch Alpbach zählt zu den Orten, die besonders am Brauchtum und an der Tradition von damals festgehalten haben. Da eine befahrbare Straße, die das Inntal mit Alpbach verbindet, erst seit den 1920er-Jahren existiert, ist Alpbach bis zu diesem Zeitpunkt mehr oder weniger abgeschieden vom Rest der Welt. Aus diesem Grund besteht noch heute in dem Tiroler Dorf eine einzigartige Kultur. Hier einige Besonderheiten von Alpbach:

    • Alpbacher Baustil: Eines der ersten Dinge, die bei einem Spaziergang durch Alpbach auffallen würden, ist die Tatsache, dass alle Gebäude mehr oder weniger dem selben Baustil folgen. Dies ist auf eine Bauordnung aus dem Jahr 1953 zurückzuführen, die besagt, dass ab dem ersten Stock alle Häuser eine Holzoptik haben müssen. Auch bezüglich anderer Baumerkmale, wie Dachschrägen und Fensterbreite, gibt es klare Regeln. Die traditionelle Tiroler Bergdorf-Optik, die dank diesen Vorschriften herrscht, macht Alpbach zu einem der idyllischsten Gemeinden des Landes. Im Jahr 1983 erhält Alpbach in einer TV-Sendung der ORF aufgrund des Baustils und der traditionell mit Blumen geschmückten Balkone der Häuser den Titel "Das schönste Dorf Österreichs".
    • Traditionelle Höfe und Erbhöfe: Eine weitere Besonderheit von Alpbach sind die vielen traditionellen Bauernhöfe in der Gemeinde. Insgesamt gibt es über 100 Höfe, die noch heute bewirtschaftet werden. Bei mehr als 20 dieser Bauernhöfe handelt es sich um sogenannte "Erbhöfe". Diese Bezeichnung bekommen Bauernhöfe, die seit mindestens 200 Jahren im Besitz der selben Familien sind und von dieser bewirtschaftet werden. In Alpbach existieren sogar Erbhöfe, die bereits seit über 400 jahren von mehreren Generationen der gleichen Familie bewohnt und bewirtschaftet sind.
    • Alpbacher Dialekt: Die lange Abgeschiedenheit von Alpbach hat sich wohl auch auf die Sprache in dem Tiroler Dorf ausgewirkt. Im Alpbachtal gibt es Wörter, die es sonst nirgends gibt. Im Alpbacher Dialekt bezeichnen sich Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes beispielsweise als "Åibeckarinna" oder "Åibecka".
    • Alpbacher Möbel und Tracht: Möbel, die in Alpbach hergestellt wurden, finden sich sowohl in Privathäusern als auch in Museen. Die handwerkliche Kunst in der Herstellung von Alpbacher Möbeln und ihre besondere Bemalung machen sie zu einer Besonderheit in und außerhalb Tirols. Auch Tracht hat in Alpbach Tradition: Die Frauen tragen beispielsweise Strümpfe von vier Metern Länge, die schließlich mit vielen Querfalten an den Beinen anliegen.
    • Congress Centrum Alpbach: Jedes Jahr findet im 1999 erbauten Congress Centrum das "Europäische Forum Alpbach" statt. Das Kongressgebäude ist außerdem das einzige Gebäude, das nach 1953 nicht entlang der Vorschriften der Alpbacher Bauordnung gebaut wurde: Es wurde in einen Berg eingebettet und wird durch eine große Fensterwand mit Tageslicht versorgt.

    Aktivitäten in Alpbach: Das Skigebiet gehört zu den zehn größten in Tirol

    • Skigebiet Ski Juwel Alpbachtal Wildschönau: Im Winter bietet sich in Alpbach zum Ski- und Snowboardfahren das naheliegende Skigebiet an. Das "Ski Juwel Alpbachtal Wildschönau" befindet sich mitten in den Tiroler Alpen und verfügt über 113 Pistenkilometer und 45 Liftanlagen. Damit zählt es zu einem der zehn größten Skigebieten in Tirol. In der Region gibt es zusätzlich drei Rodelbahnen sowie die Ganzjahresrodelbahn "Alpbachtaler Lauser Sauser".
    • Wandern: Im Sommer ist Alpbach, ähnlich wie Wörgl, Startpunkt für viele Wanderungen durch die Berglandschaft der Kitzbüheler Alpen. Der "Panoramaweg Wiedersberger Horn" beispielsweise führt auf fast vier Kilometern vorbei an Aussichten der umliegenden Täler und Gipfel. Direkt von Alpbach kann man sich außerdem auf den Weg zur Gratlspitze machen, die besonders beliebt ist, um den Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang anzusehen.
    • Der Reither Badesee: Nach einer Wanderung in den Bergen des Alpbachtals kann man sich direkt im Ortszentrum im Reither Badesee abkühlen. Direkt hinter der Dorfkirche befindet sich ein See zum Schwimmen. Kinder können sich hier ebenfalls dank Spielplatz und Planschbecken austoben. Der Eintritt zum Badesee in Alpbach kostet rund vier Euro.

    Ein Einblick in die Geschichte von Alpbach

    Die Region im Alpbachtal wurde bereits um das späte 11. Jahrhundert besiedelt. Der Fund einer Bronzeaxt am Steinberger Joch im Übergang zum Zillertal legt nahe, dass das Gebiet auch schon vor der Hallstattzeit (ca. 500-800 v. Chr.) von Menschen überquert wurde. Ein Ort mit dem Namen "Alpbach" in Tirol wurde jedoch erst im Jahr 1150 urkundlich erwähnt.

    Das Alpbachtal wurde ab dem frühen 15. Jahrhundert aufgrund seines Kupfer- und Silbererzvorkommens für den Erzabbau genutzt. Die Fuggerfamilie aus Augsburg leitete den Bergbau sowohl in Schwaz und Kitzbühel, als auch bei Alpbach am Gratlspitz, Schatzberg und im Luegergraben. Die Bergwerke im Alpbachtal wurden in der Mitte des 19. Jahrhunderts wieder geschlossen, da sie nicht mehr rentabel waren.

    Der Bauernhof "Vorder-Unterberg" in Inneralpbach wurde zwischen 1636 und 1638 gebaut. Bis 1952 war der Hof bewohnt, bis er schließlich zu einem Bergbauernmuseum umfunktioniert wurde. In dem "lebenden Museum" wurden seitdem um die 800 Möbel und Alltagsgegenstände des bäuerlichen Alltags ausgestellt. 

    Weitere interessante Meilensteine in der Geschichte von Alpbach:

    • 1369: Die Pfarrkirche Heiliger Oswald wurde erstmals urkundlich erwähnt.
    • 1724: Die Pfarrkirche wurde um das Langhaus vergrößert.
    • 1727: Das Langhaus wurde eingeweiht.
    • 1891: Alpbach wurde zur Pfarre erhoben.
    • 1912: Die Kirche zum Heiligen Herzen Jesu wurde in Inneralpbach erbaut.
    • 1920: Die Kirche zum Heiligen Herzen Jesu wurde eingeweiht.
    • 1945: Das "Europäische Forum Alpbach" wurde gegründet.
    • 1963: Verleihung des Gemeindewappens, welches vor einem grünen Hintergrund einen silbernen Fluss zeigt.
    • 1983: Alpbach wurde während einer Fernsehsendung des ORF zum "Schönsten Dorf Österreichs" gewählt.
    • 1985: Alpbach erhielt die Ehrenfahne des Europarates.
    • 1993: Alpbach wurde von einer internationalen Jury zum "Schönsten Blumendorf Europas" gewählt.
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