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Österreich: Kühtai in Tirol ist fürs Skigebiet bekannt: Das sollten Touristen wissen

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Kühtai in Tirol ist fürs Skigebiet bekannt: Das sollten Touristen wissen

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    Kühtai ist der höchstgelegene Skiort in Österreich. Das Skigebiet ist jährlich von Dezember bis April geöffnet.
    Kühtai ist der höchstgelegene Skiort in Österreich. Das Skigebiet ist jährlich von Dezember bis April geöffnet. Foto: Carsten Hoefer, dpa

    Kühtai ist ein Ort in der Gemeinde Silz in Tirol und befindet sich nur 30 Kilometer entfernt von Innsbruck. Das Bergdorf ist besonders aufgrund seines Skigebiets bekannt und gilt als höchstgelegener Skiort ohne Gletscher in Österreich. Hier erfahren Sie, wie sich die kleine Tiroler Ortschaft vom fürstlichen Jagdgebiet zum Skigebiet entwickelte und wie das Jagdschloss aus dem 17. Jahrhundert diesen Wandel überstehen konnte. 

    Kühtai im Steckbrief: Webcam, Höhe und Pistenplan

    • Bundesland: Tirol
    • Bezirk: Imst
    • Einwohnerzahl: 31 (Stand Januar 2022)
    • Höhe: 2017 m ü. A.
    • Webcam: Live- Aufnahmen aus Kühtai
    • Pistenplan des Skigebiets

    Die Geschichte von Kühtai: Das Jagdschloss gehörte einst Kaiserin Sissi

    Die kleine Ortschaft Kühtai tauchte bereits Ende des 13. Jahrhunderts erstmals urkundlich unter dem Namen "Chutay" auf. Bevor es sich zu einem Skigebiet entwickelte, befand sich in Kühtai ein fürstliches Jagdanwesen. Kaiser Maximilian I. selbst erwarb 1497 das Recht, dort zu jagen. 

    Im Jahre 1622 begann unter Leopold V. der Umbau eines Bauernhauses in Kühtai zum Jagdhaus. Zwei Jahre später wurde auch die Infrastruktur verbessert, um den neuen Jagdsitz besser erreichbar zu machen. Der Umbau kostete damals 10.000 Gulden. Zusätzlich wurde auch die Hofkapelle in Kühtai erbaut. 1893 wurde das Jagdschloss von Kaiser Franz Josef I. und seiner Frau, Kaiserin Sissi, übernommen. Im Jahr 1952 baute der Urenkel von Kaiser Franz Josef den Jagdsitz zum "Hotel Jagdschloss Kühtai" um, wodurch es den Wandel der Zeit überstehen konnte.

    Im April 1909 bereiste Willi R. Rickmers, Sachbearbeiter des k.u.k. Arbeits- und Ackerbauministerums, auf der Suche nach möglichen Skigebieten das Bundesland Tirol und wurde in Kühtai fündig. Seitdem hat sich viel getan im höchstgelegenen Skiort Österreichs: Im Jahr 1928 wurde eine Skischule eröffnet, 1951 folgte die Errichtung des ersten Schlepplifts und einige Jahre später wurde die Liftgesellschaft Kühtai-Silz gegründet.

    Weitere interessante Meilensteine aus der Geschichte von Kühtai:

    • 1958: Die Wasser- und Stromversorgung kam nach Kühtai.
    • 1974: Das höchstgelegene Gotteshaus in Österreich wurde erbaut.
    • 1979: Der Ort erhielt das Pistengütesiegel.
    • 1983: Die Premiere des Nachtskifahrens in Kühtai fand statt.
    • 1987: Kühtai rettete mit 120 LKW-Ladungen Schnee die Intersport-Springertournee.
    • 1991: Die erste Beschneiungsanlage mit Wasserspeicher wurde in Betrieb genommen.
    • 2004: Der "KPark" wurde im Skigebiet Kühtai eröffnet.
    • 2008: Die KaiserBahn (8er-Gondel) und der Wunderteppich wurden eröffnet.
    • 2011: Der Wasserspeichersee und die Pumpstation wurden gebaut.
    • 2012: Die Olympischen Jugend-Winterspiele fanden in Kühtai statt.
    • 2014: Das Ski-Weltcuprennen der Damen fand in Kühtai statt.
    • 2016: Die ersten für alle zugänglichen E-Ladestationen wurden in Betrieb genommen.
    • 2018: Fernsehen wurde für alle Häuser, die an Fernwärme angeschlossen sind, verfügbar.
    • 2022: Der neue Zauberteppich "KühTeppich" wurde errichtet. Er ist der längste überdachte Zauberteppichs in Österreich.

    Das Skigebiet von Kühtai: Es zählt zu den höchstgelegenen in Österreich

    Kühtai wird im Winter vor allem aufgrund des dortigen Skigebiets aufgesucht. Das Skigebiet befindet sich zwischen 1938 und 2520 Höhenmetern und ist somit eines der höchsten in Österreich. Die Skisaison beginnt meist im Dezember und endet im April, wobei die Pisten bei gutem Schneefall auch bis Anfang Mai geöffnet bleiben können. 

    Insgesamt umfasst das Skigebiet Kühtai - Hochoetz 88 Kilometer präparierte Pisten, 47 davon im Gebiet Kühtai. Die Pisten sind mit 25 Liften und Bahnen erreichbar, wovon zwölf allein in Kühtai sind. Das Skigebiet Kühtai bietet außerdem Abfahrten in allen Schwierigkeitsgraden, wobei sich der Großteil der Pisten (ca. 60 %) im mittleren Schwierigkeitsbereich befindet. 

    Zweimal in der Woche werden in Kühtai die Flutlichter angemacht, um das Ski- und Snowboardfahren bei Nacht zu ermöglichen. Doch auch tagsüber bietet der "KPark" für Snowboarder und Freeskier und der "KidsPark" für Kinder Abwechslung. Im Jahr 2022 erhält das Skigebiet in Kühtai eine Auszeichnung zum Testsieger in der Kategorie "Extraklasse: Weltweit führendes Skigebiet bis 60 km Piste". 

    Der Wintersport-Ort Kühtai bietet neben dem Skigebiet auch Langlaufloipen und eine beleuchtete Rodelbahn mit separater Aufstiegsspur an. Des Weiteren sind in der Region im Winter Schneeschuh- und Winterwanderungen möglich. Nach einem Tag auf der Piste oder nach einer Wanderung durch die Schneelandschaft kann man in Kühtai in einer der über 20 Lokalitäten einkehren.

    Kühtai im Sommer: Was kann man unternehmen?

    Obwohl der Fokus des Tourismus in Kühtai auf die Skisaison gerichtet ist und das Dorf im Sommer ruhiger wird, stehen Urlaubern auch ohne Schnee viele Aktivitäten zur Verfügung. Wie auch in anderen Bergdörfern in Tirol, beispielsweise in St. Anton am Arlberg, bietet die Region um Kühtai eine Vielzahl an Wanderwegen sowie Mountainbike- bzw. E-Bike-Routen an. Für Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer stellt das "Kühtai Rodeo" eine besondere Herausforderung dar, bei der 122 Kilometer und 4250 Höhenmeter zurückgelegt werden. 

    Auch Kletterbegeisterte werden in Kühtai fündig: seit dem Jahr 2006 existiert hier der Panorama Klettersteig. Insgesamt dauert die Route circa vier Stunden und bringt Kletterer bis auf 2807 Meter hoch auf den Pockkogl. Der Panoramaausblick, der von der Tour aus zu sehen ist, zeigt unter anderem die Dolomiten und die Zugspitze.

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