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Tirol wehrt sich gegen drohende Abriegelung

Corona-Variante verbreitet sich

Tirol wehrt sich gegen drohende Abriegelung

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    Tirols Landeshauptmann von Tirol, Paltter (ÖVP), hat einer möglichen Isolation Tirols aufgrund der Ausbreitung der südafrikanischen Corona-Variante eine Absage erteilt. Im Bild: Der Blick auf die Triumphpforte in der Landeshauptstadt Innsbruck.
    Tirols Landeshauptmann von Tirol, Paltter (ÖVP), hat einer möglichen Isolation Tirols aufgrund der Ausbreitung der südafrikanischen Corona-Variante eine Absage erteilt. Im Bild: Der Blick auf die Triumphpforte in der Landeshauptstadt Innsbruck. Foto: Expa/Erich Spiess, APA, dpa

    Nach dem vermehrten Auftreten der südafrikanischen Mutation des Coronavirus in Tirol wehrt sich das Bundesland gegen erste Überlegungen für eine Quarantäne. Einen solchen gravierenden Schritt gebe die Datenlage nicht her, sagte Tirols Landeschef Günther Platter am Donnerstag im Landtag in Innsbruck. Zwar müsse man auf der Hut sein, aber es gelte, die Verhältnismäßigkeit zu wahren. Die südafrikanische Variante sei in Tirol bisher 75 Mal identifiziert worden - nur fünf Betroffene seien aktiv positiv. Es würden nun die Kontaktnachverfolgung und das Testen intensiviert.

    Zuvor war nicht ausgeschlossen worden, dass das ganze Bundesland unter Quarantäne gestellt wird. Die Regierung in Wien prüfe mit Experten alle Optionen, erfuhr die österreichische Nachrichtenagentur APA aus informierten Kreisen. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hatte die Situation in Tirol als ernst bezeichnet. Eine Entscheidung soll spätestens am Sonntag fallen.

    Virologin hatte Alarm geschlagen

    Eine Virologin der Medizinischen Universität Innsbruck hatte Alarm geschlagen und Reisebeschränkungen gefordert. Eine Auswertung habe ergeben, dass in Teilen des österreichischen Bundeslands etwa zehn Prozent der Neuinfektionen auf die Südafrika-Variante zurückgingen, so die Virologin Dorothee von Laer. Dies gelte für die Region zwischen Innsbruck und der Grenze zu Bayern bei Kufstein. Es könne sein, dass die Impfungen weniger gegen diese Mutation wirkten und auch der natürliche Schutz durch Antikörper nach einer Erkrankung weniger gegen diese Variante helfe.

    Zur aktuellen Strategie sollen laut Platter Massentests insbesondere im Bezirk Schwaz und Umgebung ausgebaut werden. Pro Tag sollen 50 000 Tests in Tirol gemacht werden und 118 Teststraßen zur Verfügung stehen. Das Personal für die Kontaktnachverfolgung werde aufgestockt und die Polizei eingebunden. Insgesamt sollen 600 Personen im Einsatz sein. Zudem wolle das Land bei den Sicherheits- und Hygienekonzepten in den Alters- und Pflegeheimen nachschärfen.

    Erster Lockdown: Alle gemeinden Tirols unter Quarantäne

    Beim ersten Lockdown im Frühjahr 2020 waren alle 279 Tiroler Gemeinden unter Quarantäne gestellt worden.

    Lesen Sie auch: Ausbreitung von Corona-Mutation in Österreich: Regierung prüft Abschottung Tirols

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