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Allgäu Airport: Ryanair will Preise für Flugtickets anheben

Allgäu Airport

Teurer Sprit und große Nachfrage - Ryanair will Flugpreise anheben

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    Ryanair will die Preise für Flugtickets anheben. Der Billigflieger fliegt zahlreiche Ziele von Memmingen aus an.
    Ryanair will die Preise für Flugtickets anheben. Der Billigflieger fliegt zahlreiche Ziele von Memmingen aus an. Foto: Horst Hörger, dpa (Archiv)

    Der Billigflieger Ryanair will angesichts von teurem Sprit die Preise anheben. "Der durchschnittliche Preis für ein Ryanair-Ticket dürfte in fünf Jahren von 40 auf 50 Euro steigen", sagte Deutschland-Chef Andreas Gruber der Deutschen Presse-Agentur.

    Die Airline sichere sich mit Finanz-Termingeschäften gegen steigende Ölpreise ab und kaufe günstig Kerosin auf Vorrat, doch könne man steigende Spritpreise nicht komplett abfedern, sagte Gruber, der auch Chef der Ryanair-Tochtergesellschaft Laudamotion ist. In der Wirtschaftskrise sieht sich die Airline unterdessen gegenüber teureren Konkurrenten im Vorteil. "In der Rezession werden mehr Menschen auf den Ticketpreis achten", sagte Gruber.

    Ryanair erhöht die Preise - und ist damit nicht allein

    Mit Preiserhöhungen ist Ryanair nicht allein. Die Lufthansa hat in den vergangenen Monaten bereits von teureren Tickets profitiert und für das weitere Jahr höhere Flugpreise angekündigt.

    Dass das Reisen per Flugzeug nach dem Chaos im Sommer mit reihenweise abgesagten Flügen, langen Warteschlangen an den Schaltern und verlorenen Gepäckstücken an Image bei den Menschen eingebüßt hat, glaubt Ryanair-Manager Gruber nicht. "Wir sehen eine ungebrochen große Vorfreude auf Urlaubsreisen." Bei der Gepäckabfertigung habe Ryanair zudem als Airline mit Punkt-zu-Punkt-Verbindungen klare Vorteile gegenüber Netzwerk-Anbietern mit Drehkreuzen.

    (Lesen Sie auch: Flug abgesagt: Wieso der Allgäu Airport oft machtlos ist und was Fluggäste dann tun sollten)

    Ryanair hat die Pandemie-Einbußen in Deutschland noch nicht kompensiert

    Ryanair habe den Einbruch der Passagierzahlen in der Corona-Pandemie hinter sich gelassen. Im laufenden Geschäftsjahr (April 2022 bis März 2023) werde Ryanair in Europa gut 166 Millionen Passagiere befördern, 115 Prozent des Niveaus vor der Corona-Krise (149 Mio). Im kommenden Geschäftsjahr sollten die Passagierzahlen auf 185 Millionen steigen und auf 2026 dann auf 225 Millionen, so Gruber.

    In Deutschland hat Ryanair die Pandemie-Einbußen aber noch nicht kompensiert: Dort erwartet Europas größter Billigflieger im aktuellen Geschäftsjahr laut Gruber 14,7 Millionen Passagiere, etwa ein Drittel weniger als 2019/2020 mit 21 Millionen. "Wir arbeiten laufend daran, diese Lücke zu schließen und sehen hier noch viel Potenzial."

    (Lesen Sie auch: Flughafen Memmingen bricht Passagier-Rekord in den Sommerferien)

    Billigflieger Ryanair auch am Allgäu Airport in Memmingen

    Ryanair unterhält hierzulande 25 Jets an sieben Basen und fliegt weitere sechs Airports an. Die Airline konzentriert sich wegen der niedrigeren Gebühren auf Regionalflughäfen wie Baden-Baden, Nürnberg oder Memmingen anstatt auf Metropolen. "Wir stehen für weiteres Wachstum ständig in Gesprächen mit bestehenden und potenziell neuen Flughafen-Partnern", sagte Gruber.

    Ryanair hat seit fünf Jahren eine Basis am Memminger Flughafen. Zwei Flugzeuge sind dort stationiert. Im Winter 2022/23 fliegt Ryanair 24 Ziele von Memmingen aus an. Die beliebtesten Destinationen sind unter anderem Palma de Mallorca, London, Dublin und Palermo.

    Rückkehr an den Flughafen Frankfurt am Main derzeit kein Thema für Ryanair

    Am Hunsrück-Flughafen Hahn, der nach der jüngsten Insolvenz an die Investorengruppe Swift Conjoy verkauft wurde, hält Ryanair fest. "Wir hatten Gespräche mit den neuen Eigentümern und haben ein klares Bekenntnis zum Airport gegeben", sagte Gruber. Ryanair habe weiter zwei Jets am Hahn stationiert und bediene im kommenden Winter 23 Strecken vom Airport aus. Eine Aufstockung schloss Gruber nicht aus.

    Eine Rückkehr an den Flughafen Frankfurt am Main, den Ryanair im Frühjahr im Streit über Start- und Landegebühren verlassen hat, sei hingegen derzeit kein Thema, sagte Gruber. "Ein Engagement in Frankfurt macht aktuell keinen Sinn." Zuvor hatte der Manager eine Rückkehr in wenigen Jahren nicht kategorisch ausgeschlossen.

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