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Anklage: 27-Jähriger soll wegen Sechsfachmordes lebenslang in Haft

Rot am See/Ellwangen

Anklage: 27-Jähriger soll wegen Sechsfachmordes lebenslang in Haft

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    Zu Prozessbeginn vor dem Landgericht Ellwangen hat der 27-jährige Angeklagte gestanden, seine Eltern, Geschwister und zwei weitere Verwandte erschossen zu haben.
    Zu Prozessbeginn vor dem Landgericht Ellwangen hat der 27-jährige Angeklagte gestanden, seine Eltern, Geschwister und zwei weitere Verwandte erschossen zu haben. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

    Eine lebenslange Haftstrafe wegen sechsfachen Mordes hat die Staatsanwaltschaft im Prozess gegen einen 27-Jährigen gefordert, der seine Verwandten in Rot am See heimtückisch erschossen haben soll. Die Anklagebehörde beantragte zudem am Donnerstag vor dem Landgericht Ellwangen die Unterbringung in einer Psychiatrie sowie die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Damit wäre eine vorzeitige Haftentlassung so gut wie ausgeschlossen.

    27-Jähriger gesteht, Familienmitglieder erschossen zu haben

    Der angeklagte Deutsche habe innerhalb weniger Minuten sechs Menschenleben ausgelöscht und damit unendliches Leid über die restliche Familie gebracht, sagte der Staatsanwalt. Der junge Mann hatte zu Prozessbeginn gestanden, seine Eltern, Geschwister und zwei weitere Verwandte bei einem Familientreffen Ende Januar in der Gemeinde bei Schwäbisch Hall erschossen zu haben.

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    Tatmotiv sollen Misshandlungen gewesen sein

    Der Angeklagte hatte Misshandlungen seiner Mutter als Motiv angegeben. Sie soll unter anderem versucht haben, ihn mit weiblichen Hormonen zu vergiften. Der Staatsanwalt bezeichnete die Behauptungen als nebulös. "Er hat Menschen umgebracht, die ihm nichts getan haben."

    27-Jähriger mit "krankhafter seelischer Störung" diagnostiziert

    Ein Gutachter hatte Wahnvorstellungen und eine krankhafte seelische Störung bei dem 27-Jährigen diagnostiziert. Eine zum Teil eingeschränkte Steuerungsfähigkeit sah die Staatsanwaltschaft bei den Schüssen auf die Mutter, den Vater und die Halbschwester. Auch das umfassende Geständnis des Mannes wirkte sich zu seinen zu Gunsten aus.

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    Täter soll sich wie Herr über Leben und Tod benommen haben

    Dagegen standen für die Anklage Gefühlskälte und Mangel an Empathie. Der Täter habe sich aufgespielt wie der Herr über Leben und Tod. Der Angeklagte habe sich der Polizei gestellt mit den Worten, er habe "die blutrünstigen Monster erschossen", so der Staatsanwalt.

    Die Plädoyers der Nebenklage sowie der Verteidigung werden für diesen Freitag (9.00 Uhr) erwartet. Das Urteil wird für den Nachmittag (nicht vor 14.30 Uhr) erwartet.

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