Trümmerteile einer für den Bau von Chinas neuer Raumstation verwendeten Trägerrakete werden am Wochenende auf die Erde stürzen.
Die "Langer-Marsch-5B"-Rakete hatte am vergangenen Donnerstag das 22 Tonnen schwere Kernmodul "Tianhe" (Himmlische Harmonie) ins All gebracht. Die Rakete ist Experten zufolge so gebaut, dass sie mehrere Tage später durch die Anziehungskraft an einem "willkürlichen Ort" wieder in die Atmosphäre der Erde eintritt.
Ob von den herabstürzenden Trümmern eine Gefahr ausgeht, iost umstritten. Klar scheint, dass die Teile voraussichtlich nicht auf Deutschland treffen. Die Risikozone umfasse jeden Teil der Erdoberfläche zwischen dem 41. Grad nördlicher und dem 41. Grad südlicher Breite, teilte das Büro für Raumfahrtrückstände der Europäischen Raumfahrtagentur Esa mit Sitz in Darmstadt mit.
Deutschland liegt etwa zwischen dem 47. und 55. Breitengrad im Norden. In Europa schließt das Risikogebiet unter anderem Teile von Spanien, Italien oder Griechenland ein.
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Winde oder andere Kräfte seien nicht in der Lage, den angegebenen Breitengrad-Bereich fundamental zu verändern, hieß es. Die Esa rechnet mit einem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre am 9. Mai um 19.23 deutscher Zeit - allerdings plus/minus 26 Stunden und 26 Minuten.
Es sei aktuell praktisch unmöglich, Vorhersagen darüber zu treffen, welche Teile den Wiedereintritt wahrscheinlich überleben werden, hieß es weiter. Materialien mit hohen Schmelztemperaturen wie etwa Motor- oder Tankkonstruktionen stellten ein besonderes Risiko dar. Im Allgemeinen verglühten die meisten Objekte während des Wiedereintritts vollständig in der Atmosphäre, so die Expertinnen und Experten. Es sei aber nicht möglich, eine detailliertere Risikobewertung vorzunehmen.

Da ein Großteil der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt sei und weite Teile der Erde außerdem unbewohnt seien, sei das Risiko für den Einzelnen deutlich geringer als bei allgemeinen täglichen Risiken wie etwa dem Autofahren.