Heimliche Stromfresser sind Geräte, die im Haushalt unnötig - und oft unbemerkt - Strom verbrauchen. Wer sie entdeckt und gegensteuert, kann bares Geld sparen - angesichts der hohen Strompreise aktuell lassen sich auf diese Weise dreistellige Beträge im Jahr sparen.
Um ein Gefühl für den Verbrauch im Haushalt zu bekommen: Für Informationstechnik gehen laut Branchenstatistiken (2019) 27 Prozent des Stromverbrauchs drauf. Es folgen Kühl- und Gefriergeräte mit 17 Prozent, Waschen und Trocknen mit 13 Prozent, Kochen mit elf Prozent.
Was sind die häufigsten heimlichen Stromfresser im Haushalt? Hier der Überblick.
- Standby-Modus
- Geräte an der Steckdose
- Ladegeräte
- Warmwasser-Aufbereitung
- Kühlschrank
Stromfresser 1: Der Standby-Modus
Der Standby-Betrieb beim Fernseher oder bei der Musikanlage ist bequem. Das Gerät ist bei Knopfdruck auf die Fernbedienung sofort an. Was man gerne übersieht: TV und HiFi-Anlage verbrauchen auch im Standby-Betrieb Strom. Zwar haben vor allem ältere Geräte einen möglicherweise hohen Stand-by-Verbrauch. Neuere Geräte dürfen laut EU-Vorgabe nur noch eine maximale Leistungsaufnahme von 0,5 Watt haben, so die Verbraucherzentralen. Aber: Die Vorgabe gilt nicht für Geräte, die mit einem Netzwerk verbunden sind, also etwa Smart-TV und Spielekonsolen. Daher besser: Geräte ganz abschalten, wenn man sie nicht benötigt.
Stromfresser 2: Haushaltsgeräte an der Steckdose
Auch das hat man nicht unbedingt auf dem Schirm: Haushaltsgeräte wie Waschmaschine oder Trockner verbrauchen ebenfalls Strom, wenn sie zwar nicht in Betrieb sind, ihr Stecker aber nicht gezogen ist. "Allein die Waschmaschine kann im Nicht-Betrieb Kosten von rund 10 Euro pro Jahr verursachen", heißt es beim Stromversorger EON. Und auch Alexa, Sonos und Co. verbrauchen Strom, sobald sie am Netz hängen. Daher auch hier: Geräte aus stecken, wenn sie nicht benötigt werden. Gleiches gilt für den Wlan-Router.
Stromfresser 3: Ladegeräte
Das Smartphone ist aufgeladen, das Ladegerät bleibt in der Steckdose - ein klassischer, kleiner Stromfresser. Besser: Ladegerät herausnehmen. Noch praktischer sind hier Steckdosenleisten mit einem Schalter, mit den man über Nacht mehrere Geräte schnell vom Netz nehmen kann.
Stromfresser 4: Warmwasser-Aufbereitung
Einer der größten Energiefresser im Haushalt ist die Warmwasser-Aufbereitung. Vor allem, wenn man dabei auf Boiler oder Durchlauferhitzer angewiesen ist, wird es richtig teuer. Hier liegt der Pro-Kopf-Stromverbrauch um knapp 27 Prozent oder 385 Kilowattstunden jährlich höher als bei Haushalten, die ihr Wasser ohne Strom erhitzen. Daher gilt auch hier:
- Wenn niemand zu Hause ist oder über Nacht muss nicht unbedingt warmes Wasser vorgehalten werden - das Gerät kann abgeschaltet werden.
- Auch beim Warmwasserverbrauch lässt sich sparen - spezielle Duschköpfe senken den Wasserverbrauch.
- Und: Wer regelmäßig kürzer und etwas kühler duscht, kann ebenfalls ordentlich Energie und Geld sparen.
Stromfresser 5: Der Kühlschrank
Viele Kühlschränke in Deutschland sind zu kühl eingestellt, ist die Erfahrung etwa bei der Deutschen Energie-Agentur. Wer etwas am Regler dreht, kann folglich sparen. 7 Grad sind optimal, beim Tiefkühler minus 18 Grad. Wer sich dann noch bemüht, die Tür nur so kurz wie möglich zu öffnen, und das Gerät nicht neben ein Wärmegerät stellt, macht alles richtig. Ebenfalls wichtig: regelmäßig das Gefrierfach abtauen.
Stromfresser 6: Die Waschmaschine
Beim Waschen lässt sich jede Menge Strom und damit Geld sparen. Das Portal energiewechsel.de hat durchgerechnet:
- Wer seine Schmutzwäsche sammelt und die Maschine nur laufen lässt, wenn die Trommel voll wird, kann bei zweimaligem Waschen pro Woche 25 Euro pro Jahr sparen. Ausgenommen sind hier die neuesten Premiumgeräte: Sie haben eine automatische Beladungserkennung.
- Durch die Nutzung der Öko- oder Eco-Programme der Waschmaschine statt der Schnell- und normalen Waschprogrammen lassen sich bis zu 33 Euro pro Jahr sparen. Einen kleinen Nachteil gibt es allerdings: Die Programme benötigen mehr Zeit, die Maschine läuft also länger.
- Meistens kann man auch auf eine Vorwäsche verzichten, das sind weitere rund 7 Euro pro Jahr und ein schnellerer Waschgang.
- Bis zu 17 weitere Euro im Jahr lassen sich einsparen, wenn man mit 30 statt mit 60 Grad wäscht (bei angenommenen zwei Waschgängen pro Woche). Und das macht der Wäsche in den meisten Fällen nicht mal etwas aus: Die Waschmittel und Geräte sind längst so gut, dass sie auch bei niedrigen Temperaturen den üblichen Dreck packen.
(mit dpa)