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Sind Kinder und Jugendliche im Allgäu zu viel am Handy? Das sagt ein Experte

Tipps für Eltern

Sind Kinder und Jugendliche im Allgäu zu viel am Handy? Das sagt ein Experte

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    Eltern sollten sich damit auseinandersetzen, wo sich ihre Kinder in der digitalen Welt bewegen, rät ein Erziehungsberater.
    Eltern sollten sich damit auseinandersetzen, wo sich ihre Kinder in der digitalen Welt bewegen, rät ein Erziehungsberater. Foto: Alexander Kaya (Symbolfoto)

    Smartphones sind aus dem Alltag von Kindern und Jugendlichen nicht wegzudenken. Die Geräte sind weit mehr als nur mobile Telefone. Mit ihnen werden Fotos gemacht, Videos gedreht oder angeschaut, Lieder gehört, Nachrichten verschickt, im Internet recherchiert, Spiele gespielt und mehr. Doch wie viele Minuten am Handy pro Tag sind genug?

    „Weil das Smartphone so ein vielfältiges Gerät ist, sind allgemeingültige Regeln für dessen Nutzungsdauer schwierig aufzustellen“, sagt Erziehungsberater Michael Leicht von der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung in Kempten.

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    Der Erziehungsberater will Verständnis für die Jugend wecken: „Sie tun nichts anderes als die Generationen zuvor: Sie hören Musik, fotografieren, schreiben sich mit ihren Freunden, spielen – nur tun sie das gebündelt mit einem Gerät.“ Darum sei ein Smartphone-Entzug als Strafe so gravierend, weil der alle Lebensbereiche lahmlege.

    Das rät der Allgäuer Erziehungsberater

    Ziel der Erziehung sollte sein, dass Kinder im Alltag Ausgewogenheit erleben, sagt Leicht. Dazu zählten neben der Schule auch reale soziale Kontakte, Bewegung, Freizeitaktivitäten und genug Schlaf. In dieser Mischung gehöre Mediennutzung in einer Balance dazu. Leicht sagt: „Eine solche Ausgewogenheit finde ich wichtiger als die Frage, ob der Nachwuchs 15 Minuten länger ins Handy schaut, als man vereinbart hat.“

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    Außerdem ist es laut Leicht wichtig, dass Eltern ihrem Nachwuchs von Anfang an Medienkompetenzen vermitteln und ihn für Gefahren sensibilisieren. Medienkompetenz umfasse verschiedene Aspekte, etwa die Fähigkeit einzuschätzen, welche Quellen verlässlich sind. Und Jugendliche bräuchten praktisches Wissen, wie sie ihre Privatsphäre in sozialen Medien schützen. Das rät der Erziehungsberater Eltern noch:

    Eltern müssen ihren Kindern Medienkompetenz vermitteln

    Medienfreie Zeiten festlegen: Bei gemeinsamen Mahlzeiten den Fernseher ausschalten und die mobilen Geräte weglegen. Generell gelte: Wenige einfache Regeln sind besser für den Familienfrieden als viele komplizierte.

    Sich aktiv informieren: Um dem Nachwuchs Medienkompetenz vermitteln zu können, müssten sich Eltern selbst informieren und auf dem Laufenden bleiben – etwa bei Elternabenden und Vorträgen. Auch im Internet gebe es Informationen – zum Beispiel unter: www.internet-abc.de,www.schau-hin.info, www.klicksafe.de

    Im Gespräch bleiben: Eltern sollen sich damit befassen, wo sich ihre Kinder in der digitalen Welt bewegen, ohne sie zu überwachen. Besser sei es, Interesse zu zeigen und auch darüber zu sprechen, wie man vermeidet, unerlaubte Dinge zu tun.

    Auf Warnsignale achten: Medien können wie Nikotin oder Drogen süchtig machen. Warnsignale: gravierend schlechtere Schulleistungen, sozialer Rückzug, Vernachlässigung anderer Aktivitäten und Entzugserscheinungen wie Anspannung oder Wut, wenn man aufhören soll.

    Chancen sehen: Die Digitalisierung bietet viele neue Möglichkeiten. Eltern dürfen die Chancen darin sehen, wenn ihre Kinder damit aufwachsen. Spätestens ab der fünften Klasse wird von den Schulen erwartet, dass Jugendliche damit arbeiten und etwa für Referate selbstständig im Internet recherchieren.

    Dort gibt es Hilfe: Die Kinder- und Jugendhilfe der Katholischen Jugendfürsorge findet sich im Baumgarten 18 in Kaufbeuren. Sie ist zu folgenden Zeiten erreichbar: Montag bis Donnerstag von 8 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 16 Uhr, am Freitag von 8 bis 12.30 Uhr sowie nach Vereinbarung unter der Telefonnummer 08341 9024-0 und E-Mail.

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