"Ich will auf einem Bein stehen. Die Kontrolle über die Finger zurückerlangen. Gleichgewicht halten", schrieb Nawalny am Mittwoch auf Instagram. Er wolle jeden Tag mit Physiotherapeuten trainieren und möglicherweise in ein Reha-Zentrum gehen. Ob er bald in seine Heimat Russland zurückkehren oder zunächst in Deutschland bleiben werde, teilte er nicht mit.
Er lag wochenlang im Koma
Nawalny wurde am Mittwoch nach mehr als einem Monat aus der stationären Behandlung entlassen. Der 44-Jährige war im August auf einem Inlandsflug in Russland zusammengebrochen. Kurz drauf wurde er auf Drängen seiner Familie nach Deutschland ausgeflogen. Wochenlang lag er in einem künstlichen Koma.
Nach Angaben von Speziallaboren wurde er mit einem international verbotenen Nervenkampfstoff der Nowitschok-Gruppe vergiftet. Russland weist bisher alle Vorwürfe zurück, in den Fall verwickelt zu sein.
Nawalny: Deutsche Ärzte leiteten "unglaubliche Arbeit"
Nawalny betonte, dass er sich selbst nicht mehr erkannt habe, als er nach wochenlangem Koma zum ersten Mal in den Spiegel geblickt habe. Jetzt müsse er sein Leben wieder normalisieren, schrieb er weiter. "Das Gehirn will einige Bewegungen einfach nicht machen."
Es gelinge ihm noch nicht, einen Ball zu werfen oder mit der Hand zu schreiben. Er dankte abermals den deutschen Ärzten für ihre Bemühungen. "Sie haben unglaubliche Arbeit geleistet."