In der Psychologie ist der Begriff des Selbstbewusstseins vielschichtig. Er umfasst nicht nur das Wissen um die eigene Persönlichkeit, sondern auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. In diesem Artikel erklären wir, woher der Begriff kommt und welche Auswirkungen das Selbstbewusstsein auf unser Leben hat. Dabei werfen wir einen Blick auf seine Entstehung und darauf, wie es unser Denken, Handeln und unsere Beziehungen prägt.
Die Psychologie des Selbstbewusstseins: Beschreibung und Definition
Das Lexikon der Psychologie von Dorsch liefert eine trockene Definition des Begriffs Selbstbewusstsein: Unter Selbstbewusstsein wird das Erleben der geschlossenen Einheit und Eigenheit des persönlichen Ichs verstanden. Vereinfacht erklärt, bedeutet Selbstbewusstsein, sich selbst zu kennen. Dieses „Selbst“ setzt sich aus einer komplexen Sammlung von Wissens- und Gedächtnisinhalten, die die eigene Person betreffen, zusammen. Dabei betont der Psychologie-Blog 7mind, dass es nicht um eine objektive Sicht geht. In unserem Kopf werden diese Inhalte bewertet – und zwar danach, welche Erfahrungen wir damit gemacht haben. So kann ein und die selbe Eigenschaft von zwei Menschen ganz unterschiedlich bewertet werden.
Ein Beispiel kann die Eigenschaft Kreativität sein: Eine Person sieht sich selbst als kreativ, weil sie oft positives Feedback aus ihrem näheren Umfeld erhält, das ihre Ideen und Lösungen schätzt. Aufgrund dieser Bestätigung hat sie ein starkes Selbstbild als kreative Person entwickelt und empfindet ihre Ideen als wertvoll. Wohingegen eine andere Person, die dieselbe kreative Fähigkeit besitzt, sich aber als weniger kreativ einschätzt, aufgrund negativer Erfahrungen oder kritischen Feedbacks. Unter Umständen kann die Selbstwahrnehmung dadurch stark beeinflusst werden.
Um die verschiedenen Begriffe des Selbst auseinanderhalten zu können, hat die Gesundheitswelt der AOK einen Merksatz entwickelt.
- Selbstbewusstsein: „Ich weiß, wer ich bin und kenne mich.“
- Selbstwertgefühl: „Ich bin wertvoll.“
- Selbstvertrauen: „Ich kann etwas.“
Das Zusammenspiel von Selbstwert, Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein beeinflusst die Wahrnehmung der eigenen Person: Ein hoher Selbstwert stärkt durch positive Rückmeldungen das Selbstvertrauen und das Selbstbewusstsein. Negative Erfahrungen hingegen können zu einem niedrigen Selbstwert führen, was die Wertschätzung der eigenen Fähigkeiten mindert. Es kann sich sehr lohnen das eigene Selbstbewusstsein im Alltag zu stärken.
So entsteht Selbstbewusstsein
Selbstbewusstsein ist das Wissen um das eigene Bewusstsein und äußert sich in einem selbstbewussten Auftreten. Es entsteht in der Auseinandersetzung mit Mitmenschen, denn ohne den Kontakt zu anderen wäre ein solches Bewusstsein nicht möglich, wie das Wissenschaftsmagazin Spektrum betont. Die Zuwendung und Anerkennung von außen spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Selbstbewusstseins: Positive Interaktionen und Rückmeldungen stärken das Gefühl der eigenen Wertigkeit und fördern ein sicheres Auftreten im sozialen Umfeld.
Was macht einen selbstbewussten Menschen aus?
Ein selbstbewusster Mensch verfügt über die Fähigkeit, das eigene Selbstbild und das Bild, das andere von ihm haben, in Einklang zu bringen. Laut AOK empfinden solche Personen eine innere Sicherheit und sind insgesamt im Gleichgewicht, was ihnen ermöglicht, authentisch zu handeln und sich selbst treu zu bleiben.
Im Gegensatz dazu sind wenig selbstbewusste Menschen oft unausgeglichen: Sie neigen dazu, stark auf die Meinungen anderer zu hören, versuchen, allen zu gefallen, und sind häufig unzufrieden mit sich selbst. Dieses Ungleichgewicht kann zu einem ständigen Streben nach externer Bestätigung führen, anstatt das eigene Selbstwertgefühl aus innerer Überzeugung zu schöpfen. Geringes Selbstbewusstsein kann viele Ursachen haben.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Selbstbewusstsein eng mit der Fähigkeit verknüpft ist, die eigene Identität in sozialen Beziehungen zu entwickeln und zu stabilisieren. Ein gesundes Selbstbewusstsein fördert nicht nur das persönliche Wohlbefinden, sondern auch die Authentizität im Umgang mit anderen.
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