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Streiks bei der Bahn - GDL: Tarifverhandlungen gescheitert

Lokführer kündigen Arbeitskampf an

Bahnfahrer müssen sich auf Streiks einstellen

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    Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer erklärte am Dienstag ihre Tarifverhandlungen mit dem Unternehmen für gescheitert.
    Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer erklärte am Dienstag ihre Tarifverhandlungen mit dem Unternehmen für gescheitert. Foto: Wolfgang Kumm, dpa

    Auf Fahrgäste der Deutschen Bahn kommen möglicherweise Warnstreiks zu. Hintergrund ist ein Tarifkonflikt mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Auch die vierte Verhandlungsrunde am Montag brachte keine Einigung. Die GDL hat jedoch noch nicht entschieden, ob sie die Züge stehen lässt. Für Montagabend waren nach Angaben eines Sprechers aber Gremienberatungen vorgesehen, um über das weitere Vorgehen zu sprechen. Auch zum Verlauf der Verhandlungen äußerte sich die GDL zunächst nicht.

    Die Gewerkschaft ziele auf Konfrontation um jeden Preis, kritisierte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler nach der Verhandlungsrunde in Berlin. Die GDL nehme bewusst Schaden für die Kundinnen und Kunden in Kauf. Der Konzern sei weiter gesprächsbereit.

    GDL beharrt auf höhere Forderungen

    Die Bahn schlug nach eigenen Angaben am Montag einen Tarifabschluss vor, der den Beschäftigten Einkommenssteigerungen wie im Öffentlichen Dienst im Bereich Flughäfen gebracht hätte. Die Gewerkschaft habe sich jedoch geweigert, über Spielräume und Lösungen zu sprechen. Sie beharre auf deutlich höheren Forderungen.

    "Alle wollen wieder verreisen, wollen die neu gewonnene Freiheit genießen", hatte Seiler vor Verhandlungsbeginn betont. "Es würde kein Mensch verstehen, wenn die GDL jetzt einen Tarifkonflikt anzetteln würde, der wirklich unnötig ist."

    Warnstreik trifft vor allem den Konzern

    Ein Warnstreik träfe nicht nur die Kunden, sondern auch den finanziell schwer angeschlagenen Konzern in einem ungünstigen Moment. Nach der Lockerung der Corona-Regeln nimmt das Geschäft des bundeseigenen Unternehmens gerade wieder Fahrt auf.

    Im Regionalverkehr fahre man das volle Angebot, im Fernverkehr nahezu 100 Prozent, sagte Seiler. "Die Buchungen ziehen wieder an, das ist schön." Umso wichtiger sei es, dass die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ihren solidarischen Beitrag leiste.

    3,2 Prozent mehr Gehalt im Öffentlichen Dienst

    Die Vertragsparteien im Öffentlichen Dienst hatten sich im Herbst auf Lohn- und Gehaltssteigerungen von 3,2 Prozent bei einer Laufzeit von 28 Monaten geeinigt. Wegen des Verkehrseinbruchs gelten an Flughäfen jedoch Sonderregeln mit verzögerten Tarifsteigerungen, verringerter Arbeitszeit und einer Aussetzung leistungsorientierter Bezahlung.

    Der erste elektrische Zug fährt am Sonntagmorgen durchs Allgäu. Unser Foto entstand am Bahnhof Buchloe.
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    Die Bahn macht Milliardenverluste. Im September schnürte sie deshalb ein Tarifpaket mit ihrer größten Gewerkschaft, der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft. Ab Anfang 2022 erhalten die Beschäftigten 1,5 Prozent mehr Geld. Bis Ende 2023 sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen.

    Bahn-Mitarbeiter freuen sich über mehr Einkommen

    In vergangenen Tarifrunden konnten sich die knapp 215.000 Bahn-Mitarbeiter über teils deutlich höhere Einkommenssteigerungen freuen. Die GDL lehnte es ab, an den Verhandlungen teilzunehmen. Eine Schlichtung im Herbst scheiterte. Nach dem Auslaufen des Tarifvertrags Ende Februar begann die neue Verhandlungsrunde.

    Lesen Sie auch: So pünktlich wie die Eisenbahn? Regionalzüge waren im Ostallgäu 2020 pünktlicher

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