Drei Menschen haben bei dem Zugunglück am Sonntag bei Riedlingen im Kreis Biberach ihr Leben verloren: der 32 Jahre alte Lokführer, ein 36-jähriger Auszubildender und eine 70 Jahre alte Mitreisende. 41 Menschen wurden verletzt, einige davon schwer. Zunächst war noch von viel mehr Betroffenen ausgegangen worden. Ein „Massenanfall an Verletzten“ wurde ausgerufen. Rund 300 Kräfte waren im Einsatz, weitere waren auf Abruf. Auch die Kliniken im Kreis Neu-Ulm bereiteten sich vor, wurden jedoch nicht benötigt. Mehr als die Hälfte der Verletzten kam in Ulmer Kliniken unter.
Zehn Verletzte seien ins Universitätsklinikum Ulm über den Bodentransport eingeliefert worden, weitere 14 ins benachbarte Bundeswehrkrankenhaus (BWK), berichtet eine Sprecherin der Uniklinik Ulm im Gespräch mit unserer Redaktion. Jene Personen hätten Verletzungen mit unterschiedlichen Schweregraden erlitten. Der Großteil der Verletzungen bezog sich auf die Arme und Beine sowie auf Kopf und Wirbelsäule. Sie hätten außerdem unter dem Eindruck der Ereignisse gestanden und waren geschockt. Alle seien stationär aufgenommen worden.
Nach Zugunglück bei Riedlingen: Uniklinik Ulm zieht 120 Mitarbeitende zusammen
An der Uniklinik seien inzwischen alle „über den Berg“. Vereinzelt sollen Patientinnen und Patienten im Laufe des Montags sogar schon wieder entlassen werden. Die Bereitschaft der Beschäftigten an der Uniklinik Ulm sei „sehr hoch“ gewesen, innerhalb kürzester Zeit kamen viele an die Klinik. Insgesamt wurden rund nach Klinikangaben 120 Mitarbeitende zusammengezogen.

Am BWK scheint die Situation ähnlich zu sein: Binnen 30 Minuten konnte die Aufnahme- und Einsatzbereitschaft sichergestellt worden, wie ein BWK-Sprecher unserer Redaktion berichtet. Zu ihnen seien 13 Leichtverletzte und eine mittelschwer verletzte Person gebracht worden. Bis auf eine Person erfolgte der Transport mit dem Bus der Feuerwehr Ulm. Die Patientinnen und Patienten seien gehfähig gewesen. Wie bei der Uniklinik können wohl auch beim BWK am Montag schon wieder welche nach Hause.
Zugunglück bei Riedlingen: Die Schwerverletzten kamen in Kliniken in der Region
Das BWK sei für mehr und auch schwerere Fälle vorbereitet gewesen. Die Befürchtungen zu Beginn der Alarmierung kurz nach dem Unglück hätten sich zum Glück nicht bewahrheitet und nach und nach „relativiert“. Die Menschen mit schweren Verletzung seien nicht nach Ulm gebracht worden, sondern wären in den Krankenhäusern in der näheren Region geblieben, so der BWK-Sprecher. Durch den Rettungshubschrauber Christoph 22 wurden drei weitere Notärzte an die Unfallstelle gebracht.
Im Landkreis Neu-Ulm kamen keine Verletzten unter. Zwar seien auch hier mögliche Kapazitäten abgefragt worden, wie eine Kliniksprecherin erzählt. In der Folge sei Personal bereits „zusammengetrommelt“ worden. So habe beispielsweise die Tagesschicht zunächst länger bleiben müssen. Gegen 21 Uhr aber sei mitgeteilt worden, dass es keinen Bedarf gibt. Laut einem Sprecher der Integrierten Leitstelle Donau-Iller in Krumbach waren keine Einsatzkräfte aus dem Kreis Neu-Ulm vor Ort. Aus Ulm und dem Alb-Donau-Kreis aber rückten nach Angaben der Stadtverwaltung etwa 100 Kräfte von Feuerwehr, DRK, ASB, Rettungshunde und Spezialfahrzeugen aus.
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