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Urlaub trotz Corona? Tourismusbranche drängt auf Lösungen

Sommerferien

Urlaub trotz Corona? Tourismusbranche drängt auf Lösungen

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    Viele Deutsche fragen sich im Corona-Jahr 2020: Kann ich im Sommer in den Urlaub fahren - und wenn ja: wo?
    Viele Deutsche fragen sich im Corona-Jahr 2020: Kann ich im Sommer in den Urlaub fahren - und wenn ja: wo? Foto: René Buchka /Archiv)

    Angesichts großer Einbußen in der Tourismusbranche werden Forderungen nach Lockerungen der Beschränkungen in der Corona-Krise immer lauter. Die führenden deutschen Tourismusverbände haben sich für eine schrittweise Aufhebung der innereuropäischen Corona-Reisebeschränkungen ausgesprochen. Auch der österreichische Tourismus dringt auf eine Öffnung der Grenze, da Deutsche sowohl im Winter wie auch im Sommer einen Großteil der Gäste im Nachbarland ausmachen.

    "Wo die Hygieneregeln beachtet werden, muss Urlaub auch wieder möglich sein, auch in Europa", schreiben Vertreter von Tourismus, Reiseveranstaltern, Gastgewerbe und Luftverkehr in einem gemeinsamen Artikel, der am Dienstag in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" veröffentlicht wurde. Zunächst sollten Länder mit erfolgreichen Schutzmaßnahmen in bilateralen Verhandlungen die Reisebeschränkungen gegenseitig aufheben. Eine Öffnung innerhalb der gesamten EU sei dann der nächste Schritt.

    Hotels in Europa: Deutsche als wichtigste Zielgruppe

    Auch für auf internationale Gäste ausgerichtete Spitzenhotels würden nur die Lockerung der Reisebeschränkungen etwas bringen, sagte Sacher-Chef Matthias Winkler. "Die Deutschen sind unsere wichtigste Zielgruppe." Luxushotels würden jahrelang brauchen, um sich vom Corona-Schock zu erholen. "Wir richten uns auf drei bis vier Jahre ein, bis wir die Zahlen aus der Zeit vor Corona erreichen", sagte der Chef unter anderem des Traditionshotels Sacher in Wien und in Salzburg. Aktuell sei der Ausblick sehr düster.

    Noch ist unklar, ob man im Sommer in die Feriengebiete Europas fahren kann. Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, hatte am Montag gesagt, er glaube, dass "ein Urlaub eher regional dieses Jahr möglich sein wird". Im Sommer könne es aber "problemlos möglich sein", Ferienwohnungen und -häuser zur Vermietung aufzumachen.

    >> Lesen Sie hier, was die Allgäu GmbH für Allgäuer Hotels, Anbieter von Ferienwohnungen und die Gastronomie fordert <<

    Der Deutsche Ferienhausverband forderte daraufhin ein Konzept, um Planungssicherheit für Urlauber und Vermieter zu schaffen. Geschäftsstellenleiterin Michelle Schwefel warnte zudem vor weitreichenden Folgen für die Branche, falls Reisebeschränkungen länger bestehen blieben. "Wenn die Sommersaison ausfällt, ist für viele Anbieter Schluss mit der Vermietung. Dann wird es Ferienhausurlaub, wie wir ihn kennen, nicht mehr geben."

    Besonders im Allgäu im Fokus: Urlaub auf dem Bauernhof

    Auch das Geschäft mit Urlaub auf dem Bauernhof trifft die Corona-Krise massiv (lesen Sie unseren Bericht zu den Sorgen von Allgäuer Anbietern). Auf Ferienhöfen stehen derzeit 140.000 Gästebetten leer, wie aus Daten der Bundesarbeitsgemeinschaft für Urlaub auf dem Bauernhof und Landtourismus hervorgeht. Verluste könnten auch nicht wieder aufgeholt werden, erläuterte die Branchenvertretung. Landtourismus sei ein Saisongeschäft, in dem von Ostern bis zu den Herbstferien Geld für den Winter verdient werden müsse.

    Laut einer bundesweiten Befragung von 860 Betrieben für den Zeitraum von Mitte März bis Mitte April konnten 63.000 Gäste nicht anreisen. Angegeben wurden Umsatzausfälle von 8,7 Millionen Euro. Hochgerechnet auf insgesamt 9.910 Ferienhöfe in Deutschland entspreche dies Einbußen von rund 99,6 Millionen Euro.

    >>> Alle aktuellen Entwicklungen zur Corona-Situation im Allgäu laufend in unserem News-Blog <<<

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