Wer Gemeinderatssitzungen verfolgt oder einem Beamten zuhört, versteht häufig nur Bahnhof: Ämter und Behörden leben - rein sprachlich gesehen - in einer eigenen Welt. Ihre Fachbegriffe und Formulierungen begreift nicht jeder - aber wie ist es mit Ihnen? Kennen Sie sich mit Beamtendeutsch aus? Verstehen Sie die Behördensprache? Test Sie Ihr Wissen hier in unserem Online-Quiz:
Aber warum ist Behördendeutsch eigentlich so schwer zu verstehen? Weil es Juristendeutsch ist. Vor dem Recht hat bekanntlich jeder Mensch gleich zu sein. Niemand bekommt eine Extrawurst. Juristen wollen alle und alles gleichermaßen ansprechen. Darum drücken sie sich derart abstrakt aus, dass sich kein Mensch angesprochen fühlt.
Wenn Bürgerinnen und Bürger nicht verstehen, was eine Behörde formuliert, hat sie im Grunde ihre höchste, weil abstrakteste Sprachform erreicht. Wenn Beamte allerdings gedrängt werden, sich verständlich auszudrücken, trifft sie das im Zentrum ihres Wesens. Die Folgen: Bluthochdruck, Stress und Frühpensionierung.
Aber Spaß beiseite. Schließlich weiß jeder Beamte, dass sein formulierter Text fachlich korrekt und auch rechtssicher sein muss. Da bleibt dessen Verständlichkeit häufig auf der Strecke. Darum hat etwa das Bundesverwaltungsamt ein "Arbeitshandbuch für bürgernahe Verwaltungssprache" herausgegeben. Das Buch soll Beamten dabei helfen, ihre Texte einfacher und verständlicher zu formulieren.
Welche Merkmale hat Beamtendeutsch?
Das Ziel der Behördensprache ist, eine Aussage oder Angabe absolut präzise und juristisch korrekt anzugeben. Das endet oftmals in komplizierten grammatikalischen Konstruktionen mit verschachtelten Sätzen. In solchen Texten kommen mehr Substantive als Verben vor. Zudem dominiert die Passiv-Form.
Behörden und Ämter nutzen diese Art der Kommunikation häufig im Schriftverkehr untereinander. Darum nennen viele Bürgerinnen und Bürger das umgangssprachlich Beamtendeutsch. Der Duden nennt das übrigens auch Papierdeutsch.
Das ist der aktuelle Einbürgerungstest in Deutschland
Wer deutscher Staatsbürger werden will, muss 17 von 33 Fragen des Einbürgerungstests richtig beantworten. Schaffen Sie das auch? Testen Sie hier ih Wissen, ob Sie "Deutscher werden" könnten.