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Zeitumstellung 2023: Warum es mit der Abschaffung noch immer nicht geklappt hat

Sommerzeit 2023

Zeitumstellung 2023: Warum es mit der Abschaffung noch immer nicht geklappt hat

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    Die Abschaffung der Zeitumstellung war eigentlich schon fast beschlossen. Stattdessen steht bald die nächste Umstellung auf Sommerzeit 2023 an. Was ist passiert?
    Die Abschaffung der Zeitumstellung war eigentlich schon fast beschlossen. Stattdessen steht bald die nächste Umstellung auf Sommerzeit 2023 an. Was ist passiert? Foto: Fabian Sommer, dpa

    Die Abschaffung der Zeitumstellung war eigentlich längst geplant. Stattdessen Ende März die nächste Zeitumstellung an - nach der Winterzeit in Deutschland. Warum hat es mit der Abschaffung der Zeitumstellung in der EU nicht geklappt? Es liegt - einmal mehr - an der Schwierigkeit, die Belange so vieler Länder unter einen Hut zu bringen.

    Abschaffung der Zeitumstellung: Was war geplant?

    Der Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit ruft schon seit langem viele Gegner auf den Plan. So sprachen sich im Herbst vorvergangenen Jahres bei einer Umfrage 71 Prozent der Befragten gegen die Zeitumstellung aus.

    2018 startete die EU-Kommission eine europaweite Online-Befragung zur Abschaffung der Zeitumstellung. Die Resonanz war im Vergleich zu anderen EU-Bürgerkonsultationen riesig. 4,6 Millionen Menschen nahmen teil, 84 Prozent der Teilnehmer forderten die Abschaffung der Zeitumstellung - und das auch in Ländern, in denen das recht drastische Auswirkungen hätte.

    Die EU-Kommission reagierte und schlug vor, bereits 2019 das halbjährliche Drehen an der Uhr abzuschaffen. Stattdessen solle jeder Staat selbst entscheiden können, ob er dauerhaft Sommer- oder Winterzeit will.

    Warum kam es dann nicht zur schnellen Abschaffung der Zeitumstellung?

    Weil die zuständigen EU-Verkehrsminister sich gegen ein so schnelles Ende der Regelung sperrten. Frühestens 2021 solle es so weit sein, befanden sie. Sonst drohe ein unübersichtlicher Flickenteppich aus verschiedenen Zeiten in der EU. Also sollten die Mitgliedsstaaten sich in der Zwischenzeit überlegen, welche Zeit - Sommerzeit oder Winterzeit, also Normalzeit - bei ihnen gelten solle.

    2018 startete die EU-Kommission unter ihrem Präsidenten Jean-Claude Juncker eine europaweite Online-Befragung zur Abschaffung der Zeitumstellung - mit klarem Ergebnis. Doch passiert ist seitdem - Stand 2022 - nichts.
    2018 startete die EU-Kommission unter ihrem Präsidenten Jean-Claude Juncker eine europaweite Online-Befragung zur Abschaffung der Zeitumstellung - mit klarem Ergebnis. Doch passiert ist seitdem - Stand 2022 - nichts. Foto: Virginia Mayo, dpa (Archiv)

    Wie ist jetzt, 2023, der aktuelle Stand bei der Abschaffung der Zeitumstellung?

    Daraus wurde nichts. Weder konnten sich die Länder einigen, noch forcierten die Länder, die in den vergangenen Jahren die Ratspräsidentschaft inne hatten, eine Entscheidung.

    Der Ball liege also weiter bei den 27 Mitgliedstaaten. Diese müssen sich einigen und klären, ob sie dauerhaft Sommer- oder Winterzeit wollen. Doch passiert ist bisher - nichts. Seit ein paar Jahren liegt das Thema auf Eis, an diesem Stand hat sich nichts geändert. Auch zum Ärger der Abgeordneten des EU-Parlaments: Dessen Vizepräsidentin Katarina Barley (SPD) sagte einmal, das Thema sei ein Beispiel dafür, wie häufig Gesetzesvorhaben im Rat der Mitgliedstaaten versandeten.

    Millionen von Armband-, Bahnhofs- und Kirchturmuhren müssen deshalb auch im Frühjahr 2023 wieder umgestellt werden. Dann ticken Deutschland und fast alle europäischen Länder wieder nach der Sommerzeit. Und die Abschaffung der Zeitumstellung bleibt in weiter Ferne.

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