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Waffen für Ukraine: ATACMS, Storm Shadow, Scalp und Taurus

Waffensysteme in der Diskussion

Weiter reichende Waffen für Kiew: Diese Systeme stehen zur Debatte

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    Während ATACMS für bodengestützte Einsätze konzipiert ist, zielen Storm Shadow, Scalp und Taurus auf strategische Luftangriffe ab.
    Während ATACMS für bodengestützte Einsätze konzipiert ist, zielen Storm Shadow, Scalp und Taurus auf strategische Luftangriffe ab. Foto: yonhap, dpa

    Die USA haben Berichten zufolge der Ukraine den Einsatz von weitreichenden ATACMS-Raketen zur Unterstützung der ukrainischen Truppen in den von ihnen gehaltenen Gebieten in der westrussischen Region Kursk erlaubt.

    Kiew fordert bereits seit langem vom Westen, mit weitreichenden westlichen Waffen Ziele weit hinter der Frontlinie auch in Russland angreifen zu dürfen. Mit ATACMS, Storm Shadow, Scalp und Taurus stehen gleich vier westliche Systeme im Fokus, die präzise Angriffe auf weit entfernte Ziele ermöglichen.

    Beim deutschen Taurus, der französischen Scalp und der fast identischen britischen Storm Shadow handelt es sich um Marschflugkörper, die von Kampfflugzeugen abgefeuert werden. Die amerikanischen ATACMS hingegen sind Raketen.

    Während ATACMS für bodengestützte Einsätze konzipiert ist, zielen Storm Shadow, Scalp und Taurus auf strategische Luftangriffe ab. Gemeinsam eint sie die Fähigkeit, präzise und schwer erreichbare Ziele zu treffen, was sie zu wichtigen Mitteln in modernen Konflikten macht. Ein Überblick:

    Taurus (Deutschland)

    Der raketenförmige Taurus KEPD-350 gilt als einer der modernsten Flugkörper der Bundeswehr. Mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern müssen Piloten nicht in den feindlichen Luftraum eindringen, um den Taurus abzufeuern.

    Die rund fünf Meter langen, fast 1.400 Kilogramm schweren Flugkörper sind mit einem eigenen Triebwerk sowie vier unabhängigen Navigationssystemen ausgestattet. Im autonomen Tiefflug von weniger als 50 Metern können sie nur schwer von der gegnerischen Flugabwehr getroffen werden. 

    Beim Aufschlag können nach Angaben der Bundeswehr «stark gehärtete Zielstrukturen» wie etwa Bunkeranlagen durchbrochen werden. Dort soll dann das 480 Kilogramm schwere Sprengkopfsystem Mephisto explodieren. Das Waffensystem kommt unter anderem mit den Kampfflugzeugen Tornado und Eurofighter zum Einsatz.

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lehnt es strikt ab, der Ukraine Taurus-Marschflugkörper zu liefern. Er befürchtet, dass Deutschland einer Bereitstellung in den Krieg hineingezogen werden könnte.

    Storm Shadow/Scalp (Großbritannien/Frankreich)

    Der britische Storm Shadow ist ein luftgestützter Langstrecken-Marschflugkörper für Präzisionsangriffe auf Ziele wie Bunker oder kritische Infrastrukturen. Sie sind baugleich mit den französischen Scalp-Raketen. 

    Mit einer Länge von etwa fünf Metern, einem Gewicht von 1.300 Kilogramm und einer Reichweite von über 250 Kilometern bieten diese Raketen eine flexible Einsatzfähigkeit. Sie wurden für den Einsatz unter extremen Bedingungen konzipiert und werden von Kampfflugzeugen wie Eurofighter, Tornado, Rafale und Mirage 2000 eingesetzt. Die Ukraine hat bereits Storm Shadow/Scalp-Raketen erhalten.

    ATACMS (USA)

    Die amerikanischen ATACMS sind Kurzstreckenraketen, die von mobilen Mehrfachraketenwerfern wie Himars oder MLRS abgefeuert werden. Ihre Reichweite beträgt bis zu 300 Kilometer. Nach dem Abschuss fliegen sie eine ballistische Kurve und sollen wieder am Boden detonieren. Obwohl sie als schwer abzufangen gelten, sind sie im Vergleich zu Marschflugkörpern nicht annähernd so präzise. Sie treffen Ziele wie Munitionslager, Kommandozentralen oder Flugplätze. Die USA haben Kiew ATACMS-Raketen erstmals vor rund einem Jahr zur Verfügung gestellt, zunächst in einer Version mit kürzerer Reichweite.

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