Uli Hoeneß hat seinem Ruf als "Katar"-Freund mit einer neuen Attacke einmal mehr alle Ehre gemacht. Am Rande der Jahreshauptversammlung des FC Bayern München gestern griff der FCB-Ehrenpräsident Kritiker Michael Ott persönlich an.
Ott ist der prominenteste Gegner des umstrittenen Katar-Sponsorings beim FC Bayern. Er war in der Vergangenheit durch mehrere Aktionen und Redebeiträge in Erscheinung getreten und fordert vom Club, die Partnerschaft mit Katar zu beenden.
Auch bei der Mitgliederversammlung 2022 am Samstagabend im Audi Dome in München ergriff Ott das Wort und fragte Bayern-Präsident Herbert Hainer, ob er den Katar-Vertrag - Stand jetzt - verlängern würde. "Diese Frage kann ich heute nicht mit Ja oder Nein beantworten", antwortete Hainer.
Der
selbst bewertete die Frage Otts als "legitim", das stünde ihm als Mitglied zu."Böse Worte" von Uli Hoeneß gegen Katar-Kritiker Michael Ott
Anders sah es offenbar Uli Hoeneß. Wie Ott berichtet, habe er sich im Anschluss "böse Worte" von dem 70-Jährigen anhören müssen. "Ihr Auftritt war peinlich. Das ist der Fußballclub Bayern München und nicht die Generalversammlung von Amnesty International. Merken Sie sich das", sagte ein sichtlich aufgebrachter Hoeneß zu Ott.

Ott ist seit längerem Wortführer einer Gruppe von Bayern-Fans, die die Partnerschaft des Fußballclubs mit dem Emirat Katar kritisieren. Katar steht unter anderem wegen Menschenrechtsverletzungen und des Umgangs mit Gastarbeitern in der Kritik. Homosexualität ist dort unter Strafe verboten, die Rechte von Frauen sind eingeschränkt.
Michael Ott: Katar-Kritik und Tumulte bei der FC-Bayern-Versammlung 2021
Ott wollte auf der
einen Spontanantrag einbringen, um die Mitglieder über den Sponsorenvertrag des FC Bayern mit der Fluglinie Qatar Airways abstimmen zu lassen.Der Antrag wurde damals vom FC-Bayern-Präsidium um Herbert Hainer nicht zugelassen - es kam zu aufgebrachten Szenen in der Halle. Hoeneß sprach vor einem Jahr von der "schlimmsten Veranstaltung", die er beim FC Bayern je erlebt habe.
Die Verantwortlichen des FC Bayern München verweisen in ihrer Argumentation auf "Fortschritte bei Arbeitsrechten und Menschenrechten" im WM-Gastgeberland Katar, an denen auch der FC Bayern einen Anteil habe.
Die Gruppe um Ott sieht das anders. Ihrer Meinung nach werde der FC Bayern seitens Katar "instrumentalisiert" Laut Ott bewirken eher die Fans mit ihrer Kritik etwas in dem Emirat, in dem vom 20. November bis 18. Dezember die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 stattfindet (mit dpa).
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