Im fast menschenleeren Louis-Armstrong-Stadion hatte die New-York-Siegerin von 2016 der formstarken und an Position 28 gesetzten Brady kaum etwas entgegenzusetzen und kämpfte sich zu spät ins Match. Angelique Kerber scheiterte am Druck der Amerikanerin und an ihrer Aufschlagschwäche.
Damit muss die 32-jährige Kielerin weiter auf ihr erstes Grand-Slam-Viertelfinale seit ihrem Wimbledon-Triumph vor zwei Jahren warten. Das Damen-Feld geht ohne deutsche Beteiligung weiter.
Angie Kerber im ersten Satz ohne Chance
Kerber hatte vor den US Open monatelang keine Matches bestritten und sich erst kurzfristig zur Reise nach New York an entschieden. Die Weltranglisten-41. Brady kam dagegen mit der Empfehlung des Turniersiegs von Lexington. Dementsprechend selbstbewusst trat die 25-jährige Amerikanerin an, die Kielerin geriet von Beginn an an in große Schwierigkeiten.
Die dreimalige Grand-Slam-Siegerin kassierte Breaks zum 1:3 und 1:5, nach nur 22 Minuten war der erste Satz weg. Es war eine Demütigung für die New-York-Siegerin von 2016. Bei ihren drei Siegen zuvor war Kerber ohne Satzverlust geblieben.
Kerber mit neuem, alten Trainer - aber ohne Grand-Slam-Fortune
Coach Michael Geserer, der früher die deutsche Nummer zwei Julia Görges trainierte, hatte Brady offenbar gut auf Kerber eingestellt. Kerber war in der Corona-Pause zu ihrem früheren Erfolgscoach Torben Beltz zurückgekehrt. Doch auch das half ihr nicht für die Chance aufs Grand-Slam-Halbfinale.
Nach sechs verlorenen Spielen in Serie nahm Kerber zum 1:1 im zweiten Satz auch Brady einmal den Aufschlag ab, feuerte sich an. Beim 2:3 aus ihrer Sicht versteckte die deutsche Tennis-Hoffnung ihr Gesicht unter einem Handtuch, Brady kehrte zwar mit einem bandagierten linken Oberschenkel zurück. Doch die Wende brachte der umkämpftere zweite Satz nicht.
Wie bei den Australian Open zu Beginn des Jahres verpasste Kerber damit auch bei diesem eigenartigen New-York-Abenteuer die Runde der besten Acht.