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Energetische Sanierungen im Landkreis Lindau: Kosten von über 150 Millionen Euro erwartet

Wohnen im Allgäu

Energetische Sanierungen in diesem Landkreis im Allgäu würden über 150 Millionen Euro kosten

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    An einem Altbau wird während der Renovierung eine Wärmedämmung an die Fassade angebracht.
    An einem Altbau wird während der Renovierung eine Wärmedämmung an die Fassade angebracht. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentral (Symbolbild)

    Im Landkreis Lindau gibt es rund 43.900 Wohnungen. Viele davon sind enorm in die Jahre gekommen – und benötigen deshalb wohl bald einen oder mehrere Handwerker. Laut einer aktuellen Analyse des Pestel-Instituts zum regionalen Wohnungsbestand sind 54 Prozent der Wohnungen schon 45 Jahre oder älter. Damit seien sie „mehr oder weniger reif für eine Sanierung“, heißt es in einer Pressemitteilung. Ein wichtiger Punkt sei dabei der Energieverbrauch. „Je mehr Geld Bewohner fürs Heizen und für warmes Wasser ausgeben müssen, desto höher ist der Druck, das Haus energetisch zu sanieren“, sagt Matthias Günther vom Pestel-Institut. Das Forschungsinstitut aus Hannover ist seit 1977 auch Dienstleister für Kommunen, Unternehmen und Verbände – wie in diesem Fall für den Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) als Auftraggeber.

    Energieverbrauch im Landkreis Lindau ist niedriger als im Schnitt

    Im Fokus der Untersuchung stand auch die durchschnittlich verbrauchte Energie pro Quadratmeter Wohnfläche. „Dabei herausgekommen ist, dass die Wohngebäude im Landkreis Lindau am Bodensee beim Energieverbrauch 3,4 Prozent pro Quadratmeter unter dem bundesweiten Durchschnitt liegen“, sagt Günther. Dazu habe das Pestel-Institut die Wohngebäude in der Region mit dem Bundesdurchschnitt verglichen. Wichtig seien dabei dabei insbesondere die Altersstruktur sowie der Gebäudetyp, also die Anzahl der Ein- und Zweifamilienhäuser sowie der Mehrfamilienhäuser.

    Der Energieverbrauch fürs Wohnen ist nach Angaben des Pestel-Instituts der entscheidende Richtwert für energetische Sanierungen, die laut der Analyse in den kommenden Jahren auf die Hauseigentümer zukommen. Immerhin sei es das Ziel, den gesamten Gebäudebestand in Deutschland bis 2045 klimaneutral zu machen. Um das zu erreichen, müsste der Landkreis „bei den Sanierungen in den Turbo-Gang schalten“, sagt Günther.

    Pestel-Institut: Energiesparen ist das A und O

    Für die Hauseigentümer zwischen Maierhöfen und Nonnenhorn bedeute dies, dass sie wohl tief in die Tasche greifen müssen: „Pro Jahr sollte sich der Landkreis Lindau auf rund 152 Millionen Euro Sanierungskosten einstellen – allein fürs Energiesparen. Und das 20 Jahre lang“, erklärt Matthias Günther. Basis der Berechnungen ist eine bundesweite Studie des landeseigenen Bauforschungsinstituts „ARGE für zeitgemäßes Wohnen“ in Schleswig-Holstein.

    Im Fokus müsse dabei das Energiesparen stehen. „Um Heizkosten zu senken, sind die Dachdämmung, neue Isolierfenster und Wärmepumpen das A und O“, sagt Günther. Dabei sei es bei einem alten Dach nicht so entscheidend, ob drei Zentimeter mehr oder weniger an Dämmung zwischen die Sparren passen: „Hauptsache, ab der obersten Geschossdecke passiert überhaupt etwas.“

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