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Frau gräbt Verschütteten unter Schnee aus: So schützen Sie sich beim Skifahren vor einer Lawine

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Frau gräbt Verschütteten aus Schnee aus: So schützen Sie sich beim Skifahren vor einer Lawine

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    Wenn eine Person von einer Lawine verschüttet wird, braucht sie schnell Hilfe.
    Wenn eine Person von einer Lawine verschüttet wird, braucht sie schnell Hilfe. Foto: Bergrettung Lungau, dpa (Symbolbild)

    In Österreich hat sich vor Kurzem gezeigt, wie hoch die Lawinengefahr in den Alpen sein kann. Im Gemeindegebiet Kaisers in Tirol wurden eine 63 Jahre alte Frau und ihr 62 Jahre alter Begleiter von einer heranrollenden Lawine überrascht und verschüttet. Die Polizei gab bekannt, dass die erfahrenen Tourengeher auf dem Weg zur Furglerspitze waren und ihre Skier wegen des steilen Anstiegs abgeschnallt hatten.

    Die Frau wurde laut ORF Tirol von den Schneemassen rund 200 Meter mitgerissen und teilweise von diesen begraben. Sie regierte offenbar geistesgegenwärtig: Zunächst konnte sie sich selbst befreien und dann ihren Begleiter per LVS-Gerät orten. Sie grub ihn innerhalb von 15 Minuten aus und der Mann konnte bei Bewusstsein in das Krankenhaus Zams geflogen werden.

    Ein Szenario als gutes Beispiel dafür, dass eine gute Vorbereitung auf die Gefahr vor Lawinen überlebenswichtig sein kann. Hier erfahren Sie, wie Sie sich schützen können.

    Lawinenwarndienste als präventive Hilfestellung

    Wenn Sie eine Tour oder einen Skiausflug planen, dann sollten Sie einen Blick auf die Lawinenwarndienste riskieren. Diese bringen Ihnen die aktuelle Gefahrenstufe für Lawinen in den Alpen nahe. Von Gefahrenstufe 1 (geringe Lawinengefahr) bis Gefahrenstufe 5 (sehr große Lawinengefahr). Gebiete, die von den Warndiensten mit einer der drei oberen Stufen angegeben werden, sollten Sie im besten Fall meiden. In den Alpenregionen von Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es unterschiedliche Anlaufstellen.

    Das Lawinen-Verschütteten-Suchgerät (LVS) kann Leben retten

    Im Ernstfall kann ein Lawinen-Verschütteten-Suchgerät (LVS) überlebenswichtig sein. Laut planet-wissen.de handelt es sich dabei um ein elektronisches Gerät, das auf der Frequenz 457 Kilohertz Signale senden und empfangen kann. Wer sich mit einer Partnerin oder einem Partner, oder in einer Gruppe, aufmacht, der sollte das LVS zu Beginn auf „senden“ stellen. Falls eine Person von einer Lawine verschüttet wird, können die anderen ihre Geräte auf „empfangen“ stellen und in der Folge die Position der Verschütteten oder des Verschütteten orten.

    Das Orten mit Geräten, die über eine Antenne verfügen, funktioniert ausschließlich über ein akustisches Signal, welches lauter wird, je näher man dem sendenden Gerät kommt. Geräte mit zwei Antennen sind zusätzlich mit einem Display versehen, auf dem durch einen Pfeil die Richtung angezeigt wird, in der sich die verschüttete Person befindet.

    Lawinensonde für die Feinortung, Lawinenschaufel zum Graben

    Wer sich in der Nähe einer verschütteten Person befindet, kann eine Lawinensonde gebrauchen. Dabei handelt es sich laut planet-wissen.de um einen zwei bis vier Meter langen Stab, der einer Zeltstange ähnelt. Die Stäbe wiegen rund 200 Gramm und werden zur Feinortung einer verschütteten Person verwendet. In Kombination mit dem LVS, das den Weg weist, handelt es sich um ein nützliches Hilfsmittel.

    Wenn die Sonde die Gesuchte oder den Gesuchten aufgespürt hat, kann sie im Schnee stecken gelassen werden, um eine Richtungsvorgabe beim Graben zu haben. Mit bloßen Händen kommt man mit Letzterem nicht weit. Es braucht eine Lawinenschaufel, um die verschüttete Person schnell genug freizulegen. Bergretter Christian Donner erklärte dem Focus, dass Lawinensonde und Lawinenschaufel zur Basis-Notfallausrüstung gehören. Genau wie das LVS-Gerät.

    Lawinenairbag oder Lawinenrucksack

    Durch einen Lawinenairbag soll das Risiko minimiert werden, durch einen Lawinenunfall ums Leben zu kommen. Wie der Airbag für die Piste, der auch Lawinenrucksack genannt wird, funktioniert, erklärt der Deutsche Alpenverein. Zunächst ähnelt er einem Fallschirm, denn er kann durch das Ziehen eines Griffes aktiviert werden, sobald sich eine Lawine nähert. Durch die Aktivierung wird ein Druckluftsystem ausgelöst, das innerhalb weniger Sekunden ein Ballonsystem aufbläst.

    Die Folge: Die Verschüttungstiefe nimmt durch den Lawinenairbag in der Regel deutlich ab. Im Idealfall kann sich die von der Lawine erfasste Person in der Folge selbst befreien. Wenn das nicht möglich ist, wird zumindest die Wahrscheinlichkeit erhöht, schnell gefunden zu werden.

    Kleidungsreflektoren

    Bei einem Beitrag von Planet Wissen wurde noch ein weiteres System vorgestellt, das Menschen helfen kann, die von einer Lawine verschüttet wurden. Es handelt sich um Kleidungsreflektoren, die auf dem Prinzip der Frequenzverdopplung basieren. Die Funktionsweise: Metallreflektoren, die in Kleidungsstücke eingebaut werden, reflektieren Mikrowellen, die von Einsatzkräften der Bergrettung ausgesendet werden. Die Signale werden verdoppelt und können vom Rettungsdienst als Ton empfangen werden, der die Richtung vorgibt.

    Übrigens: Wenn Sie sich auf einen Skiausflug begeben, spielt auch die Versicherung eine Rolle.

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