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Deutsche Bahn: Fahrplanwechsel bei der Bahn – Was sich für Reisende ändert

Deutsche Bahn

Fahrplanwechsel bei der Bahn – Was sich für Reisende ändert

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    Mit dem neuen Fahrplan der Deutschen Bahn gibt es ab Mitte Dezember mehr Sprinter-Verbindungen. (Archivbild)
    Mit dem neuen Fahrplan der Deutschen Bahn gibt es ab Mitte Dezember mehr Sprinter-Verbindungen. (Archivbild) Foto: Julian Stratenschulte/dpa

    Die Deutsche Bahn setzt ab Mitte Dezember auf mehr und schnelleren Zugverkehr zwischen den großen Städten, während in der Fläche einige Verbindungen wegfallen. Unter anderem wird das ICE-Sprinter-Netz ausgebaut: Künftig gibt es eine solche Verbindung auch zwischen Berlin und Stuttgart, wie die Bahn mitteilte.

    Zwischen Hamburg und Frankfurt sowie zwischen München und Berlin sollen künftig mehr Sprinter fahren. Die Sprinter sind bei den Fahrgästen beliebt, weil sie wenige Unterwegshalte haben und daher kürzere Fahrzeiten versprechen.

    Einige schwach nachgefragte Verbindungen könne die DB angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit hohen Kostensteigerungen nicht mehr anbieten, teilte der Konzern mit. Dazu gehört die Verbindung zwischen Leipzig und Nürnberg über Jena. Dort wird die Zahl der täglichen Fernfahrten pro Richtung von fünf auf zwei reduziert. Teilweise seien auf dieser Strecke nur zehn Prozent der Sitzplätze belegt, hieß es. In Lübeck und Berchtesgaden wird ab dem Fahrplanwechsel kein Fernverkehrszug mehr halten.

    DB konzentriert sich auf Strecken mit hoher Nachfrage

    «Wo jetzt schon viele Fahrgäste unterwegs sind, bieten wir im neuen Fahrplan noch mehr Zugfahrten an. Wir bauen unseren Fahrplan mit Blick auf Nachfrage und Kapazität auf dem Schienennetz gezielt aus», sagte der für den Fernverkehr zuständige Bahn-Vorstand Michael Peterson laut Mitteilung. Das Angebotsvolumen bleibe insgesamt konstant.

    Der Fokus auf die nachfragestarken Strecken zeigt sich auch beim Halbstundentakt: Der Bahn zufolge wird das Streckennetz, auf dem künftig etwa alle halbe Stunde ein Hochgeschwindigkeitszug fährt, von 900 auf 2.300 Kilometer vergrößert.

    Vereinheitlichung soll System stabilisieren

    Auf den wichtigsten ICE-Linien wird die Bahn Start- und Zielbahnhöfe, Zwischenhalte und Fahrplantakte vereinheitlichen. «Auch sollen möglichst alle Fahrten der Linien jeweils mit derselben ICE-Baureihe erfolgen», teilte der Konzern mit. Ziel ist es, das System so weniger komplex und in der Folge verlässlicher zu machen. Das Grundprinzip entspreche dem von S-Bahn-Systemen.

    Das führt aber auch dazu, dass einige lange Direktverbindungen künftig wegfallen wie etwa Hamburg-Hannover-Kassel-Wien, die Fernverkehrsanbindung von Lübeck und Direktverbindungen in Kiel.

    Fahrten nach Wien werden beispielsweise vereinheitlicht über die Strecke Dortmund-Wien abgewickelt. Wer von Hamburg aus in die österreichische Hauptstadt fahren will, muss künftig umsteigen.

    Ein weiteres Beispiel ist Kiel: Die Landeshauptstadt verliert einige unsystematische Einzelverbindungen und erhält ein systematisch zweistündliches Taktangebot in Richtung Hannover, Frankfurt und Stuttgart.

    Minister hat Pünktlichkeitsziele gelockert

    Angesichts der aktuellen Verspätungsprobleme der Bahn sind das für Reisende allerdings nicht nur gute Nachrichten. Denn damit erhöht sich das Risiko, etwa auf dem langen Weg von Hamburg nach Wien beim Umstieg den Anschluss zu verpassen.

    Zuletzt erreichten die ICE- und IC-Züge nur knapp 60 Prozent ihrer Halte pünktlich, also mit maximal 5:59 Minuten Verspätung. Die Aussichten auf Besserung sind nicht groß. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) lockerte erst am Montag das Pünktlichkeitsziel für die Bahn, weil er das bisherige für unrealistisch hält. Bis Ende 2029 sollen nun mindestens 70 Prozent der Fernverkehrshalte pünktlich erreicht werden.

    Große Baustellen führen auch 2026 zu Einschränkungen

    Viele Züge werden aber auch im kommenden Jahr von der maroden Infrastruktur und vielen Baustellen im Netz ausgebremst werden. Allein durch das Konzept der sogenannten Generalsanierungen wird es im Jahr 2026 fünf Großbaustellen im Netz geben, bei denen die Strecken monatelang komplett gesperrt werden:

    Mit den Generalsanierungen sollen bis 2036 rund 40 besonders wichtige und hochbelastete Strecken grundlegend modernisiert werden. Die Bahn erhofft sich danach deutlich weniger Störungen auf den Strecken und damit einen zuverlässigeren Betrieb.

    Weitere Neuerungen im Fahrplan im Überblick

    Der neue Fahrplan wird ab dem 14. Dezember gefahren. Buchungsstart ist am 15. Oktober.

    «Wo jetzt schon viele Fahrgäste unterwegs sind, bieten wir im neuen Fahrplan noch mehr Zugfahrten an», sagt der für den Fernverkehr zuständige Bahn-Vorstand Michael Peterson. (Archivbild)
    «Wo jetzt schon viele Fahrgäste unterwegs sind, bieten wir im neuen Fahrplan noch mehr Zugfahrten an», sagt der für den Fernverkehr zuständige Bahn-Vorstand Michael Peterson. (Archivbild) Foto: Carsten Koall/dpa
    Auch 2026 wird im Schienennetz wieder viel gebaut. Unter anderem drohen fünf Generalsanierungen, den Zugverkehr zu belasten. (Archivbild)
    Auch 2026 wird im Schienennetz wieder viel gebaut. Unter anderem drohen fünf Generalsanierungen, den Zugverkehr zu belasten. (Archivbild) Foto: Jens Büttner/dpa
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