Das 9-Euro-Ticket können Verbraucherinnen und Verbraucher für Fahrten im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) einsetzen.
Bild: Martin Schutt, dpa (Symbolbild)
Das 9-Euro-Ticket können Verbraucherinnen und Verbraucher für Fahrten im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) einsetzen.
Bild: Martin Schutt, dpa (Symbolbild)
Nach wochenlangen Diskussionen ist das Neun-Euro-Ticket am Mittwoch endlich gestartet. Doch die Erwartungen an das drei Monate geltende Angebot sind weit überzogen. Mit der Fahrkarte die Hoffnung zu verbinden, dass sich damit das Mobilitätsverhalten vieler Menschen nachhaltig ändern wird, ist schon sehr kühn. Es handelt sich ja auch nicht um ein verkehrs-, sondern um ein sozialpolitisches Instrument.
Das Ticket wurde eingeführt, um die Bürgerinnen und Bürger angesichts der massiv steigenden Energiekosten finanziell zu entlasten. Das war eine gute Entscheidung. Alles andere aber, also gerade die Hoffnung auf eine dauerhafte Stärkung des Öffentlichen Nahverkehrs, bewegt sich auf dem Niveau einer reinen Spekulation. Ganz nüchtern betrachtet, drängt sich eine entgegengesetzte Prognose geradezu auf: Wenn das Ticket nicht mehr gilt und die Preise für Bus und Bahn gestiegen sind, werden sich wieder viele Menschen hinter das Steuer ihres Autos setzen.
Für den Nahverkehr wäre es mittel- und langfristig viel wichtiger, die Infrastruktur zu verbessern und beispielsweise attraktivere Verbindungen zu schaffen. Doch darüber wird schon so lange ohne einen wirklichen Durchbruch diskutiert, dass viele nicht mehr daran glauben mögen.
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