Daniel Abt und sein Team Kollege Luca di Grassi kehren als Vize-Weltmeister vom Finale der Elektrorennserie Formel E in New York zurück. Die beiden Rennfahrer konnten am Ende ihren Team-Titel nicht verteidigen. Während Abt in beiden Finalläufen die schnellsten Rennrunden ablieferte und mit den Plätzen fünf und sechs kräftig Punkte sammelte, landete der Brasilianer kurz vor der Zielfahne in der Mauer. Dafür konnte der Abt-DTM-Fahrer Robin Frijns den Siegerpokal des 13. Saisonrennens in den Himmel über dem Hudson River recken. Zwei Mal Pech für den Oberallgäuer Max Günther: Im vorletzten Rennen brach ihm die Radaufhängung und am Finaltag ging ihm buchstäblich der Saft aus.
Der Rettenberger Günther schloss seine Debütsaison in der Formel E im US-amerikanischen Team Geox Dragon mit einer ordentlichen Leistung ab. Er konnte zwar keine Punkte sammeln, lieferte aber eine starke Pace in beiden Rennen. „Es war ein hartes Wochenende und ich hätte gerne wieder Punkte beim Heimrennen meines Team gesammelt.“ Der 22-Jährige startete in den zwölften Saisonlauf am Samstag von Platz elf aus und war nach zwei Runden bereits Sechster. Knapp acht Minuten vor Schluss wurde der Allgäuer von einem Konkurrenten getroffen und bei der Kollision brach die hintere Radaufhängung seines Penske EV-3. Er musste sein Fahrzeug abstellen.
Beim abschließenden Rennen auf Brooklyn Circuit am Sonntag startete Günther von Platz 18 aus und kämpfte sich nach vorn. Doch eine Runde vor Schluss musste er aufgrund technischer Probleme die Box ansteuern und fiel aus. In der Endwertung der Fahrermeisterschaft belegt der junge Allgäuer Rang 17. „Ich werde aus den Erfahrungen in meiner Rookie-Saison lernen und gestärkt zurückkommen.“
Gestärkt zurückkommen wird auch Daniel Abt. Der Kemptener hat einen neuen Vertrag bei Audi für die sechste Saison der Formel E in der Tasche. Dem Team Audi Sport Abt Schaeffler wäre es bei den beiden Rennen in New York beinahe gelungen, den Team-Titel zu verteidigen. 24 Punkte holten Daniel Abt und Lucas di Grassi in den beiden Rennen auf das Team DS Techeetah auf. Am Ende fehlten nur 19 Punkte zur erfolgreichen Titelverteidigung (siehe dazu auch Bericht im überregionalenSport).
Lucas di Grassi sicherte sich nach dem Meistertitel in der Saison 2016/2017 und zwei Vizemeisterschaften zum zweiten Mal den dritten Platz in der Fahrerwertung der Elektrorennserie. Im letzten Rennen kämpfte sich der Brasilianer vom elften Startplatz auf Rang sieben nach vorn, ehe er kurz vor dem Ziel von Jaguar-Pilot Mitch Evans in die Mauer gedrückt wurde und aufgeben musste. „Der Unfall hat zum Glück nichts am Ergebnis in der Meisterschaft geändert“, sagte der zweifache Saisonsieger. „Ich bin stolz, im fünften Jahr in Folge in die Top Drei gekommen zu sein. Danke an Audi, Abt und Schaeffler für ein so tolles Team.“
Daniel Abt, der am Vortag mit dem Helikopter über Manhattan kreiste , schaffte es in New York an beiden Tagen in die Super Pole der schnellsten sechs Fahrer. Er holte beide Male den Zusatzpunkt für die schnellste Runde und im Rennen am Sonntag den fünften Platz. „Mehr war nicht möglich“, sagte Abt. „Es war ein gutes Ende einer harten Saison. Natürlich wollten wir die Teamwertung gewinnen, aber in einer so stark umkämpften Meisterschaft Zweiter zu werden, darauf kann jeder im Team stolz sein.“
Robin Frijns vom Audi-Kundenteam Envision Virgin Racing feierte in New York seinen zweiten Sieg in der Formel E. Der Niederländer wurde am Ende Vierter in der Meisterschaft. Am kommenden Wochenende startet er bereits wieder für das DTM-Team Abt Sportsline auf seinem Heimatkurs in Assen.