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Allgäu Comets: Footballer wohnen in einer WG

Footballer in Kempten

Allgäu Comets: Footballer wohnen in einer WG

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    Die Comets-WG: Glen Mbeleg-Toonga (oben), davor Joshua Olaiya (links) und Niall Padden, McLane Carter (Mitte links) und Sam Huxtable sowie Matthew Craens (vorne rechts). Es fehlt: Chad Walrond.
    Die Comets-WG: Glen Mbeleg-Toonga (oben), davor Joshua Olaiya (links) und Niall Padden, McLane Carter (Mitte links) und Sam Huxtable sowie Matthew Craens (vorne rechts). Es fehlt: Chad Walrond. Foto: Ralf Lienert

    Im Kader der Allgäu Comets stehen Spieler aus neun verschiedenen Nationen. Der Großteil kommt aus Deutschland, doch vor allem einige Topspieler kommen aus dem Ausland. Sieben Footballer des Bundesliga-Teams stehen aber nicht nur zusammen auf dem Feld, sondern wohnen auch gemeinsam in der Comets-Zentrale in der Kemptener Beethovenstraße.

    Bis auf Niall Padden sind alle erst seit wenigen Monaten im Allgäu - eine große Umstellung, da die Kraftpakete aus Großbritannien, Kanada und den USA stammen. „Ich habe zuletzt in Dallas/Texas gewohnt, da geht es ein bisschen anders zu als im Allgäu“, erzählt Quarterback McLane Carter. Aber der 25-Jährige fügt hinzu: „Mir gefällt es hier super gut. Die Region hat etwas Friedvolles.“ Und auch die anderen Spieler schwärmen von Kempten und dem Umland. In den wenigen Wochen im Allgäu haben sie schon einiges erlebt. Darunter eine Wanderung auf den Grünten, Besichtigung von Schloss Neuschwanstein und Baden am Ortwanger Baggersee.

    Cometshaus ist ein "echter Glücksgriff"

    Unter der Woche sind die WG-Bewohner vor allem im nahe gelegenen Fitness-Studio anzutreffen. „Wir trainieren fast täglich im Gym und während der Saison noch zweimal pro Woche auf dem Platz“ erzählt Padden. Zuhause gibt es genug Platz zum entspannen. In dem großen Altbaugebäude, das Padden als „echten Glücksgriff“, bezeichnet, hat jeder Spieler sein eigenes Zimmer. Der Wohnraum verteilt sich über den ersten und zweiten Stock. Im Erdgeschoss sind Büro, Konferenzraum und Fan-Shop untergebracht.

    In der Kemptener Innenstadt werden die Footballer sogar ab und zu erkannt und angesprochen. Die Allgäuer hätten die Spieler ohnehin sehr nett aufgenommen. „Anfangs habe ich nicht gedacht, dass die Menschen so offen zu uns sein werden. Vor allem, da wir alle – Niall ausgenommen – nur Englisch sprechen. Das hat sich aber überhaupt nicht bestätigt“, sagt der Belgier Matthew Craens.

    Sprachbarriere ist hinderlich bei Jobsuche

    Allerdings bereite die Sprachbarriere in manchen Bereichen Probleme. „Die Jobsuche gestaltet sich dadurch schwierig. Ein paar unserer Spieler sind noch auf der Suche“, sagt Francis Bah, Sportlicher Leiter der Comets. Denn Carter und Glen Mbeleg-Toonga sind die einzigen Footballer der Kometen, die ihren Lebensunterhalt durch den Sport verdienen. Innerhalb des Teams gibt es dagegen kaum Schwierigkeiten. Auf dem Platz wird meistens Englisch gesprochen, obwohl der Großteil des Kaders aus Deutschland stammt. „Die Verständigung in der Mannschaft ist super. Wir ergänzen uns gut“, sagt Carter.

    Auch die WG–Bewohner helfen sich untereinander. „Wir profitieren enorm davon, dass wir zusammen wohnen. Das ist nicht nur sportlich, sondern auch im Alltag von Vorteil“, sagt Padden, der seit 2015 für die Comets spielt. Einen richtigen Streit habe es noch nie gegeben. In der WG packe jeder mit an. Bei Sorgen und Problemen gibt es immer einen Ansprechpartner, erzählt Padden: „Alle bei den Comets unterstützen einander. Das ist wirklich besonders. Wir sind eine große Familie.“

    Comets wollen in die Play-offs

    Obwohl die Spieler erst so kurz zusammen wohnen und spielen, haben sie Großes im Sinn: Wir wollen in die Play-offs und so weit wie möglich kommen. Das Recht, dort antreten zu dürfen, müssen wir uns aber erst noch verdienen“, sind sich alle einig – unter anderem diesen Samstag beim Spiel in Ravensburg. Das sportliche Niveau in der German Football League (GFL) ist allerdings enorm hoch. „In Europa gibt es keine bessere Liga“, sagt Carter. Mit der amerikanischen NFL könne man die Liga aber nicht vergleichen. In den USA sei Football heilig.

    Nach der Saison wollen die Spieler vorerst zurück in ihre Heimatländer und die Zeit im Allgäu Revue passieren lassen. „Im Herbst muss jeder in sich gehen und dann über die Zukunft entscheiden“, sagt Craens. Padden wird auf jeden Fall in Kempten bleiben. Der 30-Jährige hat als einziger einen mehrjährigen Vertrag unterschrieben: „Das ist eine große Ehre für mich, denn Kempten ist mittlerweile zu meiner Heimat geworden.“

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