Es war ein klassisches Beispiel für ein Football-Spiel, in welchem bei der einen Mannschaft fast alles funktionierte, während das andere Team kaum etwas zustande brachte. In Zahlen ausgedrückt: Mit 69:0 (35:0) gewannen die Allgäu Comets das Heimspiel in der German Football League (GFL) gegen die Stuttgart Scorpions. Kurz nach der Partie herrschte Unklarheit über die historische Dimension des Erfolgs, ehe Mannschaftsarzt und Vizepräsident Johannes Huber etwas Licht ins Dunkle brachte. „Es war mit Sicherheit der höchste Sieg seit 2015“, sagte Huber.
Beide Offensiven gingen bei ihren ersten Versuchen ohne Punkte vom Feld, danach kamen die Comets ins Rollen. Neun Touchdowns erzielten die Allgäuer, allein Runningback Glen Toonga steuerte vier bei. Überhaupt hatten die Gäste aus Stuttgart dem Laufspiel der Comets kaum etwas entgegenzusetzen. Egal ob Toonga, Brandon Kohn, Canice Gonzague (ein Touchdown) oder auch der agile Quarterback Sam Huxtable – in den ersten beiden Vierteln rollte der Comets-Express immer wieder unaufhaltsam in Richtung Stuttgarter Endzone.
Offense und Defense glänzt
Aber nicht nur die Offensive glänzte bei den Kemptenern. Die Defense (sechs Quarterback-Sacks) um Johannes Wagner, Peter Arentsen, Jonell Pelie und Jakob Krinn bremste die harmlosen Versuche der Scorpions früh ab. Für den zweiten Touchdown sorgte Kevin Titz, der einen Punt blockte und den Ball zum 14:0 in die Endzone trug.
Sam Huxtable überzeugt auf ganzer Linie
Comets-Trainer Hesham Khalifa nutzte die komfortable Führung, um ab dem dritten Viertel den unerfahrenen Spielern Einsatzzeit zu verschaffen. Auch dem in den ersten beiden Vierteln etwas vernachlässigten Passspiel widmeten die Comets nun mehr Aufmerksamkeit. Daraus resultierten weitere Touchdowns durch Lewis Kirby und Marcel Schade. Quarterback Huxtable brachte insgesamt sieben von 13 Passversuchen bei seinen Mitspielern an. Der Brite lief außerdem einmal selbst mit dem Ball in die Endzone, dasselbe gelang ihm im zweiten Viertel bereits bei einer Two-Point-Conversion.
Neuer Import-Quarterback kommt nach Kempten
„Das Ergebnis ist souverän, aber an manchen Dingen müssen wir noch arbeiten. Es waren auch Fehler dabei, die nicht passieren sollten“, sagte Khalifa. Was er damit meinte: Unnötige Strafen und verpasste Tackles. Aber angesichts der deutlichen 69 Punkte auf der Anzeigetafel war der Comets-Trainer insgesamt zufrieden. Khalifa bestätigte außerdem, dass ein neuer Quarterback aus den USA Anfang der Woche in Kempten eintrifft. Einen Namen wollte Khalifa nicht verraten, nur so viel: Der entsprechende Kandidat habe dieses Jahr bereits in einer nordosteuropäischen Liga gespielt.
Lesen Sie auch: Allgäu Comets: Johannes Wagner ist immer auf der Jagd